Wolfgang Heil löst Schwiderowski bei Hessler 06 ab

Wolfgang Heil ist neuer Trainer vom Bezirksligisten SV Hessler 06. Nach dem Rücktritt von Markus „Schwidde“ Schwiderowski am vergangenen Freitag übernahm der sportliche Leiter Heil das Team und stand bereits Sonntag im Spiel in Herne an der Seitenlinie – allerdings mit wenig Erfolg. Heil sollte eigentlich erst zur neuen Saison Schwiderowski ablösen, der aus beruflichen Gründen hätte sowieso kürzer treten müssen. Der sportliche Verlauf der letzten Wochen sorgte allerdings beim Aufsteiger dafür, die Reißleine zu ziehen. Dem Vorstand kam die Entscheidung entgegen.

„Das war natürlich nicht geplant, aber am Freitag wurde alles überworfen und ich wurde doch schon früher Trainer“, so Heil im Gespräch mit dem Stadtspiegel am Montagabend. „Vielleicht hätte man die Trennung auch schon eher treffen müssen, denn die Resonanz beim Training war schon länger nicht mehr so gut.“ Das habe sich dann wohl auch bei der 1:4-Niederlage am Sonntag bemerkbar gemacht. „Die Fitness-Probleme der Mannschaft fallen auf. Wir hätten zunächst sogar in Führung gehen können, scheitern aber mit einem Elfmeter und zur Halbzeit stand es noch 0:0. In der zweiten Halbzeit fielen die Gegentore dann aber wie reife Früchte“, zeigte sich Heil alles andere als zufrieden. Zudem kritisierte er, „dass ab der 65. Spielminute keine Ordnung mehr herrschte“.

„Jetzt zählen in den verbleibenden sieben Spielen nur noch jeweils 90 Minuten Kampf. Manche haben zwar leider nicht das Niveau für die Bezirksliga, aber das bekommt man jetzt in der kurzen Zeit auch nicht mehr korrigiert“, nimmt der neue Cheftrainer auch kein Blatt vor dem Mund. Bewusst nicht, wie er selbst auch betont. „Wir müssen jetzt härter durchgreifen und Disziplin zeigen“, fordert der Übungsleiter, der die derzeitige Lage aber auch nicht als all zu dramatisch sehen will. „So lange rechnerisch alles möglich ist, glaube ich noch dran. Und wenn wir aus den letzten sieben Spielen zehn Punkte holen, bleiben wir drin“, ist Heil überzeugt. Dafür müsse man jetzt „Kondition bolzen“ und auch vielleicht noch „Verstärkungen, viel mehr Ergänzungen aus der Jugend“ hochziehen. Wahrscheinlich auch schon am Donnerstag, wenn man in der Qualifikation zur Stadtmeisterschaft bei ETuS 34 Gelsenkirchen antreten muss.

„Keine Frage, die Stadtmeisterschaft hat Prestige. Aber im Moment interessiert mich das überhaupt nicht und ist uninteressant. Wir können zwar schlecht mit der zweiten Mannschaft da anreisen, aber wir werden sicherlich auch nicht mit der ersten Garde dort auflaufen“, prognostiziert Heil, der nach knapp fünf Jahren wieder beim SV Hessler 06 verantwortlich ist. Bereits vor einigen Jahren war Heil sechs Jahre lang Trainer, bevor er vor knapp vier Wochen als sportlicher Leiter zurückkehrte. Nun steht er wohl vor seiner größten Aufgabe.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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