Wichtiger Geduldsieg über den Club

Der FC Schalke 04 bleibt in der Erfolgsspur und gewann in einem zähen Spiel gegen den Freundschaftsklub aus Nürnberg durch einen späten Treffer von Jefferson Farfan mit 1:0 (0:0). Mit nun mehr 20 Punkten bleibt die Stevens-Elf somit auf einem Champions League-Platz. Ärgster Verfolger bleibt der BVB, vor dem man aber ein beruhigendes Polster von fünf Punkten Vorsprung hat. Die Cluberer bleiben durch die Niederlage im Tabellenkeller und haben aus den letzten sechs Spielen nur einen Punkt ergattern können. Dienstag geht es für die Königsblauen schon wieder weiter. Dann gastiert der SV Sandhausen in der Veltins-Arena, wenn es um den Einzug in die dritte Runde des DFB-Pokals geht.

Huub Stevens stellte im Vergleich zu den letzten drei Spielen lediglich auf einer Position um. Für Marco Höger spielte im defensiven Mittelfeld neben Roman Neustädter Jermaine Jones, der bereits am Mittwoch in London für Höger zur zweiten Halbzeit eingewechselt worden war. Schalke wollte nicht nur die Siegesserie aus den letzten Wochen fortsetzen, sondern sich auch für das letzte Spiel gegen Nürnberg revanchieren. Denn am 11. April diesen Jahres verloren Stevens und Co. mit 1:4 bei den Franken.

Beinahe wäre es auch schlecht weitergegangen für den S04, denn Nürnbergs Spielmacher Kiyotake kam nach gerade einmal 18 Sekunden nach einer Kopfballablage von Stürmer Tomas Pekhardt zur ersten Torchance. Doch Schalkes Keeper Lars Unnerstall konnte den strammen Schuss noch zur Ecke klären. Man kann es vorweg nehmen: Es sollte Nürnbergs erste und gleichzeitig letzte Torchance für lange Zeit an dem kalten Samstagnachmittag bleiben. Schalke kam nur behäbig in die Partie und brannte auch kein Feuerwerk ab. Afellays Schussversuch in Minute Sechs war zu mittig und Jones und Farfan behinderten sich gegenseitig bei einer ausichtsreichen Kopfballmöglichkeit in der 14. Spielminute. In der Folge versprangen Huntelaar ein paar Bälle, die hätten durchaus bei konsequenterer Spielweise im gegnerischen Gehäuse hätten untergebracht werden können. Als Nürnbergs Keeper Patrick Rakovsky in der 37. Minute nicht gut beim Herauslaufen aussah, hatte Afellay die Chance seine Farben in Führung zu bringen. Doch ein paar Club-Beine standen dem 1:0 aus Sicht der Gastgeber im Weg, so dass es mit dem 0:0 in die Pause ging.

Beide Teams kamen unverändert auch aus den Kabinen und waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, als Schalke gleich mit viel Schwung auf das Nürnberger Tor anrannte. Erneut Afellay scheiterte aber an Rakovsky (47.). Huntelaar kam auch besser ins Spiel, sein Kopfball landete fünf Zeigerumdrehungen später aber auf dem Netz des Nürnberger Gehäuses und nach 59 Minuten stand der niederländische Nationaltorwart im Abseits, als er traf. 15 Minute vor dem Ende war es dann mal wieder soweit und Nürnberg kam durch eine Standardsituation zur nächsten Torgelegenheit. Ein Freistoß von Kiyotake aus fast 25 Metern fälschte die Schalker Mauer noch gefährlich ab, doch Unnerstall konnte den Ball dennoch sicher festhalten, nachdem er zunächst schon auf dem Weg in die falsche Richtung war.

Zwei Minuten später war es dann soweit und Schalke erzielte das Tor des Tages. Nach einem gut und schnell vorgetragenen Angriff über den eingewechselten Draxler und Fuchs, landete dessen Hereingabe bei Farfan, der mit seinem schwächeren linken Fuß gegen die Laufrichtung des Torhüters ins linke Eck einschoss (77.). Nürnberg öffnete nun etwas und versuchte noch den Ausgleich zu erzielen, wodurch sich Konterchancen für Schalke ergaben. Doch Jones, Huntelaar und Höger scheiterten kurz vor Schluss entweder am Torwart oder am eigenen Unvermögen. Es reichte trotzdem für einen aus Schalker Sicht wichtigen 1:0-Sieg, der erneut drei Punkte den Gastgebern bescherte.

Dieter Hecking sprach im Anschluss des Spiels von einem leichten Aufwärtstrend bei seiner Mannschaft. „Wir wussten, dass uns eine schwere Aufgabe bevorstand und haben uns deswegen zunächst auf die Defensive konzentriert. Leider haben wir die sich bietenden kleinen Möglichkeiten nicht konsequent genug zu Ende gespielt, so dass ich in der Halbzeit gefordert habe, mutiger zu spielen. Zudem haben wir etwas darauf spekuliert, dass Schalke nach einer fantastischen Woche vielleicht ein paar Körner ab der 70. Minute liegen lässt. Leider war das nicht der Fall und wir bestrafen uns dann selbst durch einen eigenen Fehler vor dem 0:1.“ Dennoch hatte Hecking auch ein Extra-Lob für einen seiner Akteure übrig. „Patrick Rakovsky hat hier heute ein tolles Spiel abgeliefert in seinen jungen Jahren und wirkte alles andere als unruhig in diesem schweren, aber auch für ihn sicherlich besonderem Spiel.“
Rakovsky durchlief vier Jahre die Schalker Jugend, bevor er vor dieser Saison die Königsblauen verließ und nach Mittelfranken wechselte. Es war sein viertes Bundesligaspiel, weil Stammtorhüter Raphael Schäfer verletzt ausfiel, und sein erster Auftritt in der Veltins-Arena.

Heckings Gegenüber, Huub Stevens, verteilte gleich zweimal Lob nach den 90 Minuten. „Ein großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie so geduldig weitergespielt hat, es war nicht einfach heute. Nürnberg war sehr gut organisiert und wir mussten stets auf Konter aufpassen. Außerdem auch ein großes Lob an die Fans, die nie ungeduldig waren und heute ein Gespür für das schwere Spiel hatten.“