Weltmeister Benedikt Höwedes: "Wenn wir als Einheit auftreten, sind wir stark"

Benedikt Höwedes auf Schalke. Fotos: Gerd Kaemper
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Er ist Weltmeister, er realisiert langsam, dass das für die Ewigkeit ist - doch der Schalker Kapitän Benedikt Höwedes steht mit beiden Füßen fest im Leben: „Ich bin weiterhin erfolgshungrig und hochmotiviert.“

Seine Einschätzung der Liga vor dem Start: „Hoffentlich gelingt es, einen weiteren Durchmarsch der Bayern zu verhindern.“
Der FC Schalke 04 trifft als erster starker Gegner auf die Münchner gleich beim ersten Heimspiel. „Gegen die Bayern ist der Ehrgeiz immer sehr groß, natürlich wollen wir gewinnen. Auf jeden Fall wollen wir besser aussehen als beim letzten Aufeinandertreffen“, erklärt Benedikt Höwedes. Sein Team sieht er ganz gut aufgestellt. „Es ist unser Anspruch, wieder direkt in die Champions League zu kommen. Platz 3 streben wir definitiv an.“

Gegen Bayern besser als beim letzten Mal

Und auch er fühlt sich gut. „Ich bin gut im Saft, ein bisschen fehlt mir noch die Luft, aber das kommt schon.“ Ob er schon gegen Dresden spielt, steht noch nicht fest. „Ich fahre aber auf jeden Fall mit, ganz egal, ob ich spiele, denn ich will das Team auf jeden Fall unterstützen.“ Das ist schließlich seine Aufgabe als Kapitän, der er doch bleibt, oder? „Ich bin das seit drei Jahren, ich wüsste nicht, warum jemand das ändern sollte“, grinst der sympathische 26-Jährige verschmitzt.

Wechsel-Gerüchte

Und die wechselnden Wechsel-Gerüchte nimmt der Innenverteidiger auch lässig. „Das sehe ich alles entspannt. Ich habe immer gesagt, dass ich irgendwann eine Auslandserfahrung machen möchte, doch das lasse ich auf mich zukommen.“ Aber nicht mehr dieses Jahr? Nächstes Jahr? „Jetzt legt doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Ich sage nie nie“, zwinkert der Mann, der seit 13 Jahren in Königsblau aufläuft.

Urlaub als Weltmeister

Zwischen Schalke-Training und dem Gewinn der Weltmeisterschaft lagen rund drei Wochen Urlaub. „Ich war in Sardinien, bei einem Festival in der Nähe von Brüssel, in Istanbul und ein bisschen Segeln in Kroatien, wollte wirklich abschalten und runterkommen“, berichtet Höwedes. War es anders, weil er jetzt ja Weltmeister ist? „Ich war viel mit Hut und Sonnenbrille unterwegs, aber ich werde tatsächlich jetzt auch im Ausland manchmal erkannt. Das ist schon anders.“ Die meisten, die ihn erkannt haben, haben einfach „Danke“ gesagt. „Das war schon toll, weil man dadurch merkt, was man da fürs ganze Land erreicht hat.“ Und dann erzählt er vom tollen Teamgeist und dem „Bereit wie nie - wir sind endlich dran!“-Grundgedanken des WM-Teams. Davon, wie ihn der Bundestrainer beiseite genommen und ihm erklärt hat, was er von ihm erwartet. „Ich denke, ich habe das gut umgesetzt“, sagt der Mann, der alle sieben Spiele durchgespielt hat.
Vor der WM galt er als Wackelkandidat, gibt‘s nach der WM Genugtuung in Richtung der Kritiker. Kopfschütteln. „Nein, nicht Genugtuung, sondern eher Bestätigung, dass die Arbeit, die ich investiert habe, sich gelohnt hat“, erklärt Höwedes. „Dass ich variabel bin, war immer meine Stärke! Ich versteife mich in der Nationalmannschaft nicht auf eine Position. Auf Schalke will ich natürlich als Innenverteidiger auflaufen, bin aber auch bereit den rechten Verteidiger zu spielen...“

Emotionalster WM-Moment

Stichwort „Emotionalster WM-Moment“: „Das war für mich eindeutig das Tor von Mario Götze im Finale, da musste ich ein paar Tränen unterdrücken, schließlich mussten wir ja auch noch ein paar Minuten weiterspielen.“
Stichwort „Papadopoulous und das Vertrauen von Jens Keller“: „Das sehe ich nicht so dramatisch. Der Papa hat wenig gespielt in der letzten Saison, da ist es doch logisch, dass er so empfindet.“

Regeln für Schalke-Spieler

Stichwort „Regeln für Schalke-Spieler“: „Regeln sind gut. Und die gibt es immer, sonst haben wir hier einen Karnevalsverein. Das Team hat besprochen, was wichtig ist. Die Disziplin außerhalb des Feldes überträgt sich auf die auf dem Feld.“

Haartransplantation

Stichwort „Haartransplantation“: „Mir sind im letzten Jahr viele Haare ausgefallen, das hat mich genervt, da es einen medizinisch unbedenklichen Weg gibt, etwas zu ändern, habe ich den gewählt. Ganz einfach.“

"Bereit wie nie!"

Stichwort: „Bereit wie nie!“ Die Schalker sehnen sich nach dem Meistertitel... „Platz 3 wollen wir wieder schaffen, wie gesagt. Das Verletzungspech macht Sorgen, aber wir haben tolle junge Spieler. Wenn wir als Einheit auftreten, sind wir stark“, sagt er und er weiß wovon er spricht. „Ich wünsche mir jetzt erst mal einen Sieg im Pokalspiel und dann einen guten Start in die Bundesliga-Saison.“

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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