Jubel nach dem WM-Erfolg 1978
Vor 45 Jahren wurde erstmals ein DHB-Team Weltmeister/ Jubel nach dem Sieg

Jubel nach dem WM-Erfolg 1978.  | Foto: Foto: Imago Images/Sven Simon
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Der 05. Februar 1978 – darüber sind sich alle Handball-Historiker einig – ist das (bisher) wichtigste Datum in der Geschichte des Deutschen Handballbundes (DHB): Am Sonntag, dem 5. Februar 1978, wurde erstmals ein Team des DHB - Weltmeister im Hallenhandball der Männer. Das Wunder von Kopenhagen jährt sich an diesem Sonntag zum 45. Mal.

Blenden wir kurz zurück: Nach den eher bescheidenen Erfolgen der Nationalmannschaft zu Beginn der 70er Jahre übernimmt im September 1974 mit dem damals 40-jährigen Valdo Stenzel das DHB-Team als Bundestrainer, der mit Jugoslawien 1972 in München Olympiasieger geworden war und in Deutschland bald den Namenszusatz „Magier“ erhalten sollte.

Stenzels Team übersteht die Gruppenspiele gegen die Tschechoslowakei (16:13), Jugoslawien (18:13) und gegen Kanada (20:10) bei der 9. Weltmeisterschaft in Dänemark mit 16 Mannschaften verlustpunktfrei. In der Hauptrunde reichen dann zwei Unentschieden gegen die DDR (14:14) und Rumänien (17:17), um mit dem vorherigen Sieg gegen Jugoslawien und dem um zwei Treffer besseren Torverhältnis gegenüber der DDR in das Finale gegen die UdSSR einzuziehen.

Das sowjetische Team von Trainer Anatoli Jewtuschenko (88) galt bis dahin als unschlagbar, spielte lediglich in der Vorrunde einmal Remis gegen Gastgeber Dänemark (16:16) und ging damit als haushoher Favorit in das Endspiel in der mit 7.000 Zuschauern (darunter 2.000 Deutsche) ausverkauften Bröndby-Halle in Kopenhagen. Alle, die das Spiele damals live im ZDF verfolgen haben, aber auch alle Handball-Fans, die 1978 noch gar nicht auf der Welt waren … für sie alle sei nochmal der 4:14 Min. „Spielfilm“ des Jimmy Waltke (damals Grün-Weiß Dankersen, heute GWD Minden) in der spielentscheidenden Phase vor Augen geführt:

Beim Stande von 13:12 für das DHB-Team in der 38. Minute wechselt Stenzel auf eine offensive Deckungsformation und bringt Waltke erstmals bei dieser WM (!) für Ehret auf Linksaußen, wo dieser nach Anspiel von Wunderlich gleich beim ersten Ballkontakt trifft. Eine Minute später folgt dann nach Doppelpass im Gegenstoß mit Brand das 15:12 von Waltke, damals Sportstudent an der Uni Bielefeld. Seinen dritten Treffer in Folge markiert Waltke nach Einlaufen von Linksaußen dann aus dem Rückraum. Damit hatte der Spieler mit der Nummer 5 sein „Vier-Minutenwerk“ (besser: seinen „Geniestreich“) als „Hattrick“ erledigt. Waltke durfte danach sofort wieder auf der Auswechselbank Platz nehmen und kam nicht wieder zum Einsatz … Endstand: 20:19 (11:11).

Zeitenwende: Die 78er-Weltmeister treffen sich seitdem einmal jährlich „am Wochenende über Himmelfahrt“ wechselweise in den Handall-Regionen, aus denen sie stammen. In diesem Jahr sind die Gummersbacher mit Heiner Brand, Joachim Deckarm und Gerd Rosendahl „organisatorisch“ dran. Ob dort auch schon die Planung des 50. Jubiläums 2028 auf der Tagesordnung steht?
Das sind die Weltmeister des DHB von 1978:

Tor: Manfred Hofmann (75, TV Großwallstadt), Rainer Niemeyer (1955-2016, Grün-Weiß Dankersen), Rudi Rauer (1950-2014, TuS Wellinghofen)

Feld: Richard Boszkowski (69, TuS Nettelstedt, Kreis), Heiner Brand (70, VfL Gummersbach, Rückraum Mitte), Joachim Deckarm (69, VfL Gummersbach, Rückraum Links), Arno Ehret (69, TuS Hofweier, Linksaußen), Claus Fey (67, VfL Gummersbach, Rückraum Rechts), Manfred Freisler (65, TV Großwallstadt, Rückraum Links), Claus Hormel (65, SG Dietzenbach, Kreis), Kurt Klühspies (71, TV Großwallstadt, Rückraum Rechts), Arnulf Meffle (65, TuS Schutterwald, Rechtsaußen), Gerd Rosendahl (66, VfL Gummersbach, Rechtsaußen), Horst Spengler (72, TV Hüttenberg, Kreis, Kapitän), Jimmy Waltke (69, Grün-Weiß Dankersen, Linksaußen), Erhard Wunderlich (1956-2012, VfL Gummersbach, Rückraum Links).

Trainer: Valdo Stenzel (88, TV Aldekerk)

Zum Team hinter dem Team gehörten: Rudolf Spengler (in der Funktion als DHB-Trainer, 1928-2019), TV Hüttenberg), Adolf Giele (1929-2002, Co-Trainer, SV St. Georg Hamburg), Klaus Zöll (78, Koordinator Handball im Bundesausschuss Leistungssport des Deutschen Sportbund, TV Großwallstadt), Heinz Jacobsen (82, Spielwart des DHB, später Manager des THW Kiel), Dr. Heinz-Oskar Rehberg (1931-2005, Mannschaftsarzt), Jürgen Söhngen (80, Masseur). Präsident des DHB war damals Bernhard Thiele (1928-1991, ATS Bremerhaven).

(Prof. Dr. Detlef Kuhlmann)
DHB-NEWS

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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