Tabellenführer! Schalke startet mit 3:0 über Bukarest

Zum Schlus zauberte der S04 und feierte einen zumindest zum Ende hin starken Champions League-Start. Im ersten Gruppenspiel der Gruppe E brach der rumänische Meister Steaua Bukarest am Ende ein und verlor mit 0:3 (0:0).

Die Bayern können kommen, Schalke ist in Form. Die Königsblauen feierten den vierten Sieg in Folge, den dritten in Folge zu Null. Es dauerte aber lange, bis der S04 das Spiel in die richtigen Bahnen lenkte. Es musste ein Treffer der ganz kuriosen Art helfen. Atsuto Uchida wollte aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum chipen, nur ging keiner mehr an das runde Leder. So trudelte der Ball an Freund und Feind vorbei ins Tor der Rumänen (67.).

Atsuto Uchida schießt kuriosen Führungstreffer

Es war der berühmte Dosenöffner für das blau-weiße Spiel, das vorher nie richtig Fahrt aufgenommen hatte. Zwar hatten Adam Szalai (9.) und auch Kevin-Prince Boateng (14.) schon früh gute Chancen, doch Bukarest blieb mit Kontern gefährlich, auch wenn Schalkes Schlussmann Timo Hildebrand nur einmal in der ersten Halbzeit eingreifen musste (31.).

Nach dem Pausentee passierte lange nichts, außer, dass Schalke optisch überlegen war und wesentlich mehr Spielanteile hatte. Der rumänische Doublesieger schien mit der Zeit konditionell abzubauen, und lieferte sich dann auch noch Konzentrationsschwächen. So verlor Bukarests Kapitän Alexandru Bourceanu im Mittelfeld den Ball an Marco Höger. Der schickte Jefferson Farfan auf der rechten Außenbahn steil und der Peruaner legte am Strafraum quer zu Julian Draxler. Statt selbst zu schießen, legte der 19-Jährige noch einmal klug nach links zu dem völlig freistehenden Boateng auf, der wohlüberlegt ins rechte Eck zum 2:0 schob (78.).

Wunderschöner dritter Treffer geht super Kombination voraus

Doch der dritte Treffer setzte dem ganzen noch einmal die Krone auf. Erneut war es Höger, der mit einem Hackentrick an der rechten Außenlinie zwei Gegenspieler alt aussahen ließ und somit Uchida in Szene setzte. Der spielte zu Draxler, der wiederum auf Farfan, der den Ball zu dem eingewechselten Christian Fuchs weiterspielte, der wiederum Draxler mit einem feinen Pass in den Strafraum bediente. Alles mit nur einem Kontakt. Draxler schloss dann mit einem Lupfer über den Torwart gekonnt ab (85.). Beinahe wäre dem ebenfalls zuvor eingewechselten Christian Clemens in der Nachspielzeit sogar noch das 4:0 gelungen. Doch nach Vorlage vom heute extrem starken Uchida, landete der Ball nur am linken Außenpfosten (90.+1).

Bayern München war nach dem Spiel Thema Nummer eins

Zu dem Zeitpunkt feierten die Fans bereits und blickten auf den kommenden Samstag voraus, wenn Bayern München zu Gast sein wird. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ hallte durch die Arena. „Ich denke, dass es nichts mit Übermut zu tun hat. Sie haben das Spiel gefeiert und freuen sich auf die nächste Parite. Wir sind aber nicht so vermessen zu sagen, dass wir schon auf Augenhöhe sind. Bayern hat letzte Saison alles gewonnen und wir haben derzeit einfach eine gute Phase“, stapelte Schalkes Trainer Jens Keller nach dem Spiel tief. Über das Bukarest-Spiel wurde kaum gesprochen. Beide Trainer waren sich einig, dass das kuriose 1:0 der Knackpunkt in diesem Spiel war. „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass Europa League und Champions League nicht dasselbe ist. Hier werden die Fehler schneller und härter bestraft“, urteilte daher auch Gäste-Trainer und Ex-Bundesligaspieler Laurentiu Reghecampf. Stattdessen war auch noch lange nach dem Spiel der überraschende 2:1-Auswärtssieg vom FC Basel beim FC Chelsea im anderen Gruppenspiel Thema. „Das hat uns auch überrascht, zeigt aber, welch große Qualität Basel in seiner Mannschaft hat“, so Keller auf der Pressekonferenz.

Julian Draxler: „Wir dürfen den Mund jetzt nicht zu voll nehmen!“

Insgesamt fiel auf, dass alle Schalker nach dem heutigen Spiel die richtigen Schlüsse zogen und nicht abhebten. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele lange Bälle gespielt, dabei war Bukarest in der Luft zu stark. Nachher wurde es besser und das Spiel ist wieder ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir sollten jetzt aber nicht den Mund zu voll nehmen, aber die Fans dürfen natürlich singen, was sie wollen“, gab Julian Draxler augenzwinkernd nach dem Spiel zu Protokoll, der zudem zugab, dass das Zusammenspiel mit Boateng auch immer besser klappe. „Die Feinheiten funktionieren besser, und wir sind insgesamt spielerisch besser. Heute habe ich Kevin bereits einen aufgelegt und wir werden in Zukunft denke ich noch besser harmonieren.“ Bayern München sollte sich also warm anziehen.

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