Susanna Schumann: Mit einem Sportstipendium in Wyoming
Um 5 Uhr aufstehen, bis 7 Uhr Training und ab 9 Uhr Uni: Wenn die „normalen“ Berufstätigen in ihren Tag starten, hat Susanna Schumann schon ein echtes Programm abgespult. Die Gelsenkirchenerin studiert im amerikanischen Wyoming Management, kombiniert mit einem Sport-Stipendium.
Statt 26.000 US-Dollar (20.000 Euro) pro Jahr, muss Susanna Schumann nur für 5.000 US-Dollar aufkommen. Zwar sind das umgerechnet immer noch 330 Euro pro Monat. Doch verglichen mit den ursprünglichen Kosten schon wesentlich angenehmer. „Vor allem sind damit schon Essens- und Übernachtungskosten mit abgedeckt“, erklärt Susanna Schumann, die auf dem Campus in den „Dorms“ wohnt, von außen einfach aussehende Hochhäuser.
Mit „Zimmergenossin Taylor auf dem neunten Flur der White Hall“
In dem größten Appartement, der „White Hall“, wohnt Schumann mit ihrer „Zimmergenossin Taylor auf dem neunten Flur.“ Schumann ist stolz darauf, diese Chance bekommen zu haben. „Oh mein Gott, es geht ins Land der unendlichen Möglichkeiten“, waren ihre ersten Gedanken, die ihr durch den Kopf schossen, als „Scholarbook“ ihr das Stipendium schriftlich zugesichert hatte.
Möglich gemacht haben das zum einen die schulischen Leistungen, „die ganz gut bei mir waren“ und zum anderen die sportlichen Erfolge der 19-Jährigen. Für Schumann war es kein Problem mit der SG Gelsenkirchen auf dem Deutschen Meisterschaften-Level mitzuwirken.
„Ich bin natürlich auf der einen Seite sehr stolz ein Stipendium bekommen zu haben, aber auf der anderen Seite bedeutet es auch Verantwortung und Arbeit. Unterhalb der Woche kann man außer Uni, Training, Essen, Hausaufgaben und Schlafen kaum was anderes machen. Wochenenden werden meistens zum Ausruhen genutzt, wenn kein Wettkampf ansteht“, fasst die 1,64 Meter große Gelsenkirchenerin eine ganz gewöhnliche Woche zusammen.
Nach dem ersten Training morgens und den Vorlesungen von 9 bis 12 Uhr, folgt nach dem Mittagessen von 13.20 Uhr bis 15.50 Uhr die zweite Trainingseinheit. Um mit den schulischen Leistungen nicht auf der Strecke zu bleiben, geht es vom Abendessen ab 17 Uhr zur Hausaufgabenbetreuung, ehe es gegen 20 Uhr meistens Feierabend heißt.
„Mein vorläufiger Plan ist erst einmal hier den Bachelor in Management zu machen und danach würde ich gerne mein Master an der Sport Uni in Köln in Sportmanagement machen. Mein Traum ist es später bei Adidas in der Management Abteilung zu arbeiten, dass wäre natürlich ein Sechser im Lotto“, stapelt Schumann tief, weil sie weiß, dass es sich erst einmal nur um einen vorläufigen Plan handelt.
Weihnachten kommen holländische Freunde vom Vater zu Besuch
Bis dahin wird mit der Familie vor allem über Skype und WhatsApp Kontakt gehalten. „Über Weihnachten werde ich Besuch von guten holländischen Kollegen meines Vater bekommen, da freue ich mich wirklich schon sehr drauf, da wir auch zehn trainingsfreie Tage zur Verfügung haben und man dann auch einiges unternehmen kann.“
Bis dahin gibt es aber noch viel zu tun und auch danach wird es noch mehr als dreieinhalb Jahre weitergehen. Schließlich hat die 19-Jährige ihr Abenteuer in Wyoming, der bevölkerungsärmste Staat in Amerika, der im Westen der Vereinigten Staaten liegt, erst vor wenigen Wochen begonnen. Aber eines steht trotzdem auch schon jetzt fest: „Ich bin nach wie vor der Heimat sehr verbunden und würde später einmal sehr gerne zurück in den ‚Pott‘ kehren!“
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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