Steht Joel Matip beim S04 vor dem Absprung?
Unter dem Strich gewann der FC Bayern am Samstagabend gegen den S04 verdient. Dass der Deutsche Rekordmeister aber nicht wie so häufig in seinen Pflichtspielen dieser Saison ständig zu neuen Chancen kam, lag insbesondere an der starken Defensive der Königsblauen.
Zugegeben: Es gibt einfachere Spiele für den FCB, als solche wie am 13. Spieltag beim S04, der mit fünf Abwehrspielern so dicht wie selten in der Defensive gestaffelt war. Schalke-Trainer André Breitenreiter hatte nach dem Spiel diese Maßnahme damit begründet, die starken Flügelspieler Arjen Robben und Douglas Costa besser in den Griff zu bekommen. Und das gelang.
Schalke war „taktisch hervorragend eingestellt. Wir haben sehr diszipliniert gespielt und wenig zugelassen. Man kann gegen die übermächtigen Bayern - das muss man einfach noch einmal so betonen - einfach nicht mit offenem Visier spielen. Das war die absolut richtige Idee vom Trainer“, sagte Schalke-Manager Horst Heldt nach der Partie.
Top-Torjäger Lewandowski ohne Chance gegen Matip
Doch nicht nur Robben und Costa waren praktisch 90 Minuten lang komplett abgemeldet, wenngleich Robben sich einmal entscheidend durchsetzen konnte und die Flanke schlug, die Martinez zum 1:2 verwertete. Top-Stürmer Robert Lewandowski war völlig abgemeldet, was insbesondere an seinem Gegenspieler Joel Matip lag, dem nur zwei Foulspiele unterliefen, ansonsten aber 62 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und damit den zweitbesten Torjäger der Liga (14 Tore, Pierre-Emerick Aubameyang vom BVB hat 15) aus dem Spiel nahm. Kein Wunder also, dass Matip die beste Note aller Schalker bekam und abermals sein Können unter Beweis stellte.
Das Problem aus Sicht des S04: Mit solchen Spielen macht sich der 24-Jährige immer interessanter für andere Klubs. Matip spielt eine bislang starke Saison und sein Vertrag bei den Königsblauen läuft am Saisonende aus. Wäre es da nicht wichtig, den Vertrag zu verlängern? „Das wäre zu empfehlen“, sagte Heldt nach der Partie zunächst sehr kurz angebunden. „Wenn er nach der Vorlage von Fabian Reese auch noch den 2:2-Ausgleich erzielt hätte, wäre ich nach Hause gegangen“, scherzte der Schalke-Manager weiter, um danach zum Ernst der Lage zurückzukehren. „Er hat es wirklich toll gemacht. Zum wiederholten Male“, lobt Heldt den besten Schalker am Samstagabend.
Horst Heldt: „Da hakt es momentan“
Warum Heldt aber zunächst nur kurz angebunden war, wurde schnell deutlich. Denn nachdem es schon vor Wochen erste Gespräche mit Matip beziehungsweise dessen Berater Alexander Schütt gab, stocken die Verhandlungen aktuell. „Da hakt es momentan“, bestätigte Heldt auf Nachfrage. „Aber nicht von meiner Seite aus.“ Ein klarer Wink von Heldt, der hinterherschob: „Joel möchte die Entwicklung abwarten.“ Ob damit die Entwicklung des Teams oder die der Manager-Position auf Schalke gemeint war, sagte Heldt nicht. Hat er für dieses Verhalten Verständnis? „Ich muss für alles Verständnis aufbringen. Auch für so etwas.“
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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