Starker FCB auf Schalke - BVB weiter souverän an der Spitze
Die Machtverhältnisse in der Bundesliga scheinen endgültig wieder hergestellt zu sein. Borussia Dortmund und Bayern München grüßen nach dem 5. Spieltag von den ersten beiden Plätzen. Während der FC Augsburg trotz eines Spieler-Eklats weiter überrascht, stehen Freiburg, Bremen und Köln weiter sieglos im Tabellenkeller.
3:0 (2:0) gewann der FC Bayern München am Dienstagabend auf Schalke. Doch das Endergebnis geriet zur Randnotiz, obwohl der Deutsche Rekordmeister absolut verdient beim S04 gewann. Die Entstehung des ersten Treffers erregte aber auch noch einen Tag später die Gemüter. Denn der Video-Schiedsrichter korrigierte eine Schiedsrichter-Entscheidung von einem Eckball zu einem Elfmeter für die Gäste aus München, nachdem Schalkes Naldo den Ball an die Hand bekommen hatte. Warum sich insbesondere die Schalker aufregten, lag ihrem Vernehmen nach an Informationen aus dem Schiedsrichterwesen.
Handelfmeter erzürnt den S04
Dort hieß und heißt es, dass es keinen Handelfmeter geben darf, wenn das runde Leder von einem anderen Körperteil an die Hand abgefälscht wird. Genau das geschah bei Naldo, der die Flanke von Bayerns bestem Spieler an dem Abend, Neuzugang James Rodriguez, von seiner Fußspitze an die Hand bekam, von wo aus der Ball zum Eckball abgefälscht wurde. So zumindest entschied der Schiedsrichter auf dem Platz, Marco Fritz. Dann aber - unter heftigen Protesten der Bayern-Spieler - schritt der Video-Schiedsrichter Bastian Dankert aus Köln ein und korrigierte die Entscheidung. Die Königsblauen echauffierten sich wegen der eben beschriebenen Argumentation, die dafür gesorgt hatte, dass die „Knappen“ am 2. Spieltag in Hannover für eine ähnliche Szene keinen Handelfmeter bekommen hatten, als Bastian Oczipka Hannovers Sané den Ball an die Hand geschossen hatte.
Der Projektleiter des Videobeweises und Ex-FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug erklärte aber am Mittwoch, dass Naldo während seiner Grätsche seine beiden Hände viel zu weit oben gehabt hätte, während Sané damals nur eine Hand zur Balance bei seiner Grätsche benutzt hätte. So ging unter, dass James Rodriguez nicht nur das 0:1 herausholte (Robert Lewandowski traf dann per Elfmeter), das 0:2 selbst erzielte und das 0:3 durch den eingewechselten Arturo Vidal traumhaft vorbereitete und der FC Bayern auf Platz zwei sprang, obwohl die Königsblauen nicht schlecht spielten und eine Reihe guter Torchancen hatten, diese aber nicht zu nutzen wussten.
Dass es nicht noch einen Rang mehr ist, liegt an weiterhin souverän aufspielenden Dortmundern. Die haben auch nach dem 5. Spieltag weiterhin keinen Gegentreffer. Daran konnte auch der HSV nichts ändern, der Mittwochabend gegen den BVB mit 0:3 (0:1) verlor. Shinji Kagawa, Pierre-Emerick Aubameyang und Christian Pulisic erzielten die Treffer für die Schwarz-Gelben, die mittlerweile ein Torverhältnis von 13:0 und bei 13 Punkten einen mehr als der ärgste Verfolger haben.
Obszöne Geste von Augsburgs Daniel Baier
Gemessen an den Möglichkeiten spielt der FC Augsburg nicht minder furios. Die Fuggerstädter stehen mit zehn Punkten nach fünf Spielen auf dem fünften Tabellenplatz. Am Dienstagabend konnte der Vize-Meister RB Leipzig mit 1:0 (1:0) besiegt werden, weil Neuzugang Michael Gregoritsch nach nur 200 Sekunden traf. Den Aufreger des Abends gab es aber erst deutlich später. In der 74. Minute ging Augsburgs Kapitän Daniel Baier nach einem Zweikampf nah an der Bank von RB Leipzig zu Boden. Beim Aufstehen spuckte er zunächst in Richtung Spielfeldrand, ehe er sich auch noch zu einer obszönen und vulgären Geste hinreißen ließ. Für Baier hatte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl zuvor zu oft Aktionen der Augsburger und des Schiedsrichters kommentiert. Baier wurde am Mittwoch nachträglich - weil keiner des Schiedsrichtergespanns die Szene gesehen hatte - zu einem Spiel Sperre und 20.000 Euro Geldstrafe verdonnert.
1. FC Köln: Fünf Spiele, fünf Niederlagen
Derweil versaute Werder Bremen durch ein 1:1 das Trainer-Debüt von Martin Schmidt in Wolfsburg. Doch so richtig freuen dürften sich die Hanseaten nicht, sind sie doch weiterhin Tabellenvorletzter und warten genauso wie Freiburg (1:1 gegen Aufsteiger Hannover) und der 1. FC Köln (0:1 gegen Frankfurt) auf den ersten Saisonsieg. Die Kölner erwischten damit nun den gleichen Saisonstart wie die Schalker vor einem Jahr und verloren die ersten fünf Bundesligaspiele.
Kaiserslautern entlässt Trainer Norbert Meier
Der Spieltag in der 2. Liga ist am Donnerstag noch nicht beendet. Am späten Abend empfängt der 1. FC Nürnberg den VfL Bochum, der mit einem Auswärtssieg Anschluss an das Tabellenmittelfeld finden kann. Düsseldorf und Duisburg waren aber schon im Einsatz. Der Aufsteiger MSV zeigte sich rehabilitiert von der 1:6-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Nürnberg und spielte 2:2 beim Absteiger Ingolstadt. Die Fortuna zeigte sich von der ersten Saisonniederlage vor wenigen Tagen auch gut erholt und gewann mit 1:0 gegen Aufsteiger Jahn Regensburg. Derweil hat der 1. FC Kaiserslautern Trainer Norbert Meier entlassen. Die „Roten Teufel“ stehen nach sieben Spielen als einziges Team noch sieglos am Tabellenende und haben bei nur zwei Punkten ein Torverhältnis von 3:12.
Autor:Redaktion Steilpass aus Essen-Süd |
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