Spannung spitzt sich zu: S04 heute Abend in Gladbach zu Gast
In wenigen Stunden eröffnen Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 den 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Eine richtungsweisende Partie für beide Klubs, die um den Einzug in das internationale Geschäft kämpfen. Wenn um 20.30 Uhr Schiedsrichter Florian Meyer anpfeift, sollten die Königsblauen tunlichst nicht an die letzten Auftritte im Borussia-Park denken. Denn die letzten fünf Spiele gingen dort allesamt verloren, dabei schoss Schalke auch nur zwei Tore. Die Statistik spricht also eindeutig gegen die Keller-Elf. Die muss erneut ohne Jefferson Farfan auskommen. Dafür kehren Marco Höger nach Gelb-Sperre und Ciprian Marica nach seiner Verletzung zurück in den Kader.
Die Spekulationen rund um die Trainer-Frage haben diese Woche neue Nahrung bekommen. Bereits unmittelbar nach dem Heimsieg über den Hamburger SV wurde von einem Treffen zwischen Schalkes Manager Horst Heldt und Stefan Effenberg berichtet. Außerdem soll ebenso Freiburgs Trainer Christian Streich kontaktiert worden sein, der aber Schalke abgesagt hat und laut Medienberichten nun auch vor einer Vertragsverlängerung beim SC Freiburg steht. Heldt selber betont, dass er sich an den Spekulationen nicht beteiligt und Jens Keller sein erster Ansprechpartner sei.
Für alle, die bei den vielen Namens-Spielen nicht mehr durchblicken: Jens Keller ist der derzeitige Trainer des Bundesliga-Vierten Schalke. Jens Keller ist der, der die „Knappen“ zur drittbesten Rückrundenmannschaft gemacht hat. Jens Keller ist der, der vom Boulevard-Blatt „Bild“ schon als „Das Gesicht der Krise“ bezeichnet wurde. Jens Keller ist der, der trotz natürlich zwischenzeitlicher sportlicher Rückschläge auffallend ruhig bleibt, trotz der ganzen Diskussionen um seine Person. Das ihm das wiederum auch schnell negativ ausgelegt wird, wird dem Mann nicht gerecht. „Es ist schwierig, die Diskussionen komplett auszublenden, wenn auch im Bekanntenkreis danach gefragt wird“, wird Keller zitiert.
All das muss Schalke versuchen heute Abend auszublenden. Bei nur drei Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Eintracht Frankfurt und auch nur fünf Punkten Vorsprung auf Platz Acht (Mönchengladbach ist Tabellensiebter mit ebenfalls fünf Punkten Rückstand), darf sich der S04 keine Niederlage erlauben. „Die Statistik ist nicht so prickelnd für uns. Aber wir haben schon mehrmals bewiesen, dass wir das ändern können. Wir wollen in Gladbach gewinnen“, will auch Keller der Niederlagen-Serie in Mönchengladbach trotzen. Roman Neustädter, der vor der Saison von Gladbach zu Schalke wechselte, warnt: „Wir dürfen den Gladbachern einfach nicht ins offene Messer laufen. Auch wenn es in dieser Saison bei ihnen nicht ganz so gut klappt wie in der vergangenen, spielen sie weiterhin sehr häufig auf Konter.“
Bei diesem Unterfangen wird Jefferson Farfan erneut nicht mithelfen können. Der Peruaner nahm in dieser Woche nach drei Wochen Verletzungspause zwar wieder das Training auf. Allerdings reichte es nur zu individuellen Laufeinheiten. Dafür kehren Höger und Marica zurück ins Team, so dass Keller sowohl im defensiven Mittelfeld als auch im Sturm zum ersten Mal nach langer Zeit sogar Alternativen hat.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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