Sieg verschenkt – Schalke spielt nur 3:3

Boateng will es nicht wahr haben. Schalke verspielte in Hoffenheim eine 3:1-Führung. Foto: Gerd Kaemper
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Obwohl Schalke 2:0 und 3:1 in Hoffenheim führte, mussten die Königsblauen sich am Samstag mit nur einem Punkt zufrieden geben. Während der S04 noch in Halbzeit eins die beste Halbzeit der Saison zeigte, baute die Keller-Elf später immer mehr ab. Am Ende retteten Latte und Kapitän Benedikt Höwedes die Schalker sogar vor einer Niederlage.

Wie Schalke das noch verspielen konnte, fragten sich die Spieler am Ende wahrscheinlich selbst am meisten. Das 3:3 fühlte sich am Ende wie eine Niederlage an. Zu deutlich war der zwischenzeitliche Vorsprung. Zu deutlich zeigten die „Knappen“, wer die bessere Mannschaft ist. Zumindest 45 Minuten lang.

Schalke mit überragendem Start

Es fing auch noch alles überragend an. Es waren noch keine 180 Sekunden gespielt, da brachte Kevin-Prince Boateng mit seinem zweiten Saisontor seine Farben schon in Führung. In der 13. Minute erhöhte Joel Matip per Kopf nach einem Eckball gar schon früh auf 2:0. Die meisten dürften sich die Augen gerieben haben. Abermals war es auch der 18-Jährige Max Meyer, der wie schon im Pokal in Darmstadt ein starkes Spiel zeigte und das Tor von Boateng auch vorbereitete.

Doch keine drei Minuten nach dem 2:0 verkürzte die TSG. Timo Hildebrand und Benedikt Höwedes behinderten sich nach einer Flanke gegenseitig. Hoffenheims Kapitän Andreas Beck schaltete am schnellsten, legte den Ball quer zu Modeste, der nur noch locker zum 1:2 einschieben musste (16.). Danach gab es weniger Torraumszenen, auch wenn das Tempo weiter sehr hoch blieb und auch viele intensive Zweikämpfe geführt wurden.

Marco Höger war es, der dann noch einmal kurz vor der Halbzeit zu einem unglaublichen Solo ansetzte, über das halbe Spielfeld lief, ohne den Ball zu verlieren und dabei mehrere Hoffenheimer stehen ließ und zum 3:1 einnetzte (40.).

Schalke am Ende nach katastrophalen Fehlern mit viel Glück

Doch kaum ging es nach dem Pausentee weiter, war das beruhigende Zwei-Tore-Polster schon wieder dahin. Dennis Aogo foulte im Strafraum Kevin Volland, der stets ein Unruheherd auf dem Flügel war. Roberto Firmino verwandelte den Elfmeter dann sicher zum 2:3 (48.) und die Schalker wirkten fortan etwas verunsichert. So musste Timo Hildebrand nur zwei Minuten später auch sein ganzes Können aufbieten, als er einen Modeste-Schuss aus kurzer Distanz noch halten konnte.

Der nicht unverdiente Ausgleich fiel dann auch nach einer guten Stunde. Innenverteidiger Abraham zirkelte einen Freistoß gefühlvoll direkt in die Maschen (61.). Hildebrand war ohne Chance. Erst jetzt wachte Schalke wieder auf und hatte durchaus gute Gelegenheiten durch Boateng und Farfan (63./66./72.).

Jones aus dem Kader geworfen

Dennoch war es Hoffenheim, das gleich zweimal Chancen zum Sieg hatte. Erst leistete sich Jermaine Jones einen ganz dicken Bock, als er vor dem eigenen Strafraum den Ball vertändelte. Firmino knallte den Ball allerdings nur gegen die Unterkante der Latte (84.). Fünf Minuten später war es Atsuto Uchida, der einen schlampigen Rückpass auf Hildebrand spielte. Der eingewechselte Schipplock lief aus spitzem Winkel auf den Schalke-Torhüter zu, der lange wartete und ruhig blieb, so dass Schipplock es nicht einfach hatte. Sein Schuss ging trotzdem durch, doch Höwedes konnte auf der Linie im letzten Moment klären (89.).

Die vor allem in der zweiten Halbzeit teilweise indiskutable Leistung für einen Champions League-Anwärter hatte später auch noch Folgen. Unter anderem wurde Jones für das Champions League-Spiel in Basel (Dienstag, 20.45 Uhr) aus dem Kader gestrichen. Nach dem Basel-Spiel empfängt Schalke am Samstag (15.30 Uhr) Augsburg.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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