Schwerer Spagat vor Piräus und Bayern

Jefferson Farfan (l.) spielte gegen Augsburg groß auf und könnte sich in Fürth dennoch auf der Ersatzbank wiederfinden. Der Peruaner kam erst Donnerstagabend nach seinen Länderspieleinsätzen und langen Flügen zurück nach Deutschland. Stevens erwägt neben Farfan auch noch andere Spieler zu schonen. Foto: Gerd Kaemper
  • Jefferson Farfan (l.) spielte gegen Augsburg groß auf und könnte sich in Fürth dennoch auf der Ersatzbank wiederfinden. Der Peruaner kam erst Donnerstagabend nach seinen Länderspieleinsätzen und langen Flügen zurück nach Deutschland. Stevens erwägt neben Farfan auch noch andere Spieler zu schonen. Foto: Gerd Kaemper
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Einer gewann unter Huub Stevens 1997 den Uefa-Cup und ist heute der gegnerische Trainer. Der andere ist noch immer Publikumsliebling auf Schalke, obwol er gar nicht mehr dort spielt. Und der Dritte im Bunde wechselte vor wenigen Wochen zunächst bis zur Winterpause auf Leihbasis ebenfalls dorthin. Die Rede ist von Greuther Fürth, die Heimstätte von drei ehemaligen Schalkern.

Die Woche über waren die Trainigsplätze beim S04 sehr überschaulich gefüllt. Aufgrund der Länderspiele standen gefühlt zwischenzeitlich mehr Trainer und Betreuer auf dem Rasen, als Spieler. Erst zum Ende der Woche wurde es besser. Holtby, Höwedes und Huntelaar zählten zu den Ersten, die die Trainingsmannschaft ergänzten. Huub Stevens füllte die Truppe mit Spielern aus der U23 auf.
Ganz hart trafen es Jermaine Jones und Jefferson Farfan. Jones kam Donnerstagmorgen erst aus den USA wieder und startete direkt durch zum Trainingsplatz. Farfan war zu dem Zeitpunkt noch in der Luft und erreichte das Ruhrgebiet erst abends um 18 Uhr. In welchem Zustand sich die Spieler deswegen für das heutige Auswärtsspiel befinden, vermochte Stevens noch nicht sagen. Umstellungen in der Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Augsburg sind daher sehr wahrscheinlich.
Immerhin, die Ausfallliste der verletzten Spieler wird kürzer. Neben Hildebrand fallen definitiv aber noch Marica, Obasi und Metzelder aus. Die Nationalspieler kamen aber alle ohne große Blessuren wieder. Dennoch oder vielleicht auch gerade wegen des auch bevorstehenden Champions-League-Auftakts am kommenden Dienstag bei Olympiakos Piräus, dürfte Huub Stevens vielleicht den einen oder anderen Spieler schonen, wenn heute Abend um 18.30 Uhr der Anpfiff bei Greuter Fürth erfolgt.
Ob Afellay vor seinem Startelfdebüt steht, wollte Stevens indes noch nicht verraten. „Das hängt vielleicht auch etwas von Farfan ab“, deutet der Cheftrainer der Schalker an, dass der Niederländer über die rechte Außenbahn stürmen könnte. Möglich ist aber auch, dass Afellay zentral zwischen Draxler und Farfan spielt, Holtby neben Neustädter auf die „Doppelsechs“ zurückgezogen wird und Jones somit eine Pause bekommt. Letzterer könnte aber auch etwas überraschend als Ersatz für Farfan Rechtsaußen spielen! Ebenso ist es möglich, dass Höwedes in der Innenverteidigung zu einem Einsatz kommt und Papadopoulos nach seinen Reisestrapazen geschont wird.
Schnell wird eines deutlich: Stevens hat genügend Auswahlmöglichkeiten. „Wir sollten aber froh darüber sein. Wir wollten es doch so.“ Dass es dann auch mal Härtefälle wie Höwedes gibt, der als Kapitän die ersten beiden Saisonspiele auf der Bank saß, müssen dabei in Kauf genommen werden.

Fürths Etat so hoch wie Jurados Ablösesumme

„Wir haben 24 Spieler im Kader. Gucken Sie doch mal nach Bayern, da meckert keiner, oder hören Sie etwas?“, fragt Stevens in die Journalisten-Runde. „Soweit ich weiß, sitzen da auch einige Nationalspieler auf der Bank.“
Von solchen Luxusproblemen kann Mike Büskens nur träumen. Der Trainer von Greuther Fürth muss mit einem Gesamtetat von zwölf bis 13 Millionen Euro auskommen. „Auf eine ganze Saison gesehen können wir mit Schalke nicht mithalten. Aber in einem Spiel können wir es schaffen. Es wird sehr, sehr schwierig. Wenn wir aber über uns hinauswachsen und Schalke nicht immer konsequent genug ist, können wir gewinnen.“
Am 2. Spieltag gewannen die „Klettblätter“ mit 1:0 beim FSV Mainz 05. Die ersten drei Punkte in der noch so jungen Bundesliga-Geschichte der Franken. Das Tor des Tages erzielten weder Edu noch Gerald Asamoah, neben Büskens die anderen beiden Ex-Schalker auf Seiten des heutigen Gegners. Letzterer findet sich meistens zu Spielbeginn auf der Bank wieder und wird eingewechselt. Doch Asamoah wird wegen seiner Erfahrung in der Mannschaft sehr geschätzt und wird wie Edu viellicht noch den einen oder anderen Tipp für ihren Trainer haben.
Hoffentlich kein so guter Ratschlag, dass Fürth mit seinem zweiten Saison- und Bundesligasieg in der Tabelle dann heute Abend vor dem S04 steht, der aktuell vier Punkte auf der Habenseite hat.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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