Schalkes Gegner-Check: Hamburger SV

Der Hamburger Sportverein erlebte eine turbulente Saisonvorbereitung. Schalkes erster Bundesliga-Gegner am kommenden Sonntag (11. August) in der Veltins-Arena (17.30 Uhr) verlor in Heung-Min Son einen seiner besten Spieler an den Ligakonkurrenten Leverkusen.

Dennoch peilen die Hanseaten wieder einen Platz im internationalen Geschäft an. Doch die Konzentration auf das Sportliche scheint abermals mit eine der größten Herausforderungen beim Bundesliga-Dino zu sein.
Schuld daran sind vor allem die Machtkämpfe zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. „Große Bestürzung“, Fassungslosigkeit“, „rufschädigend“, „existenzielle Probleme“, „geschäftsschädigend“, „Millionen-Minus“, „Transfer-Stopp“ und „Wir fahren voll gegen die Wand“ sind nur Auszüge der (teils ungewollten) öffentlichen Schlammschlachten der beiden Gremien aus der Sommerpause. Dazu kommen die vielen falschen Entscheidungen in den letzten Jahren bei Transfers. Einer, der diesen Kurs nun korrigieren soll, ist Oliver Kreuzer.

Heung-Min Son wird schwer zu ersetzen sein

Der Ex-Münchener wechselte Anfang Juni vom Zweitligisten Karlsruher SC für eine halbe Million Euro an die Elbe. Eine Menge Geld für einen neuen Sportdirektor, der in den zurückliegenden Wochen alle Hände voll zu tun hatte. Bezeichnend für den HSV, das auch diese Verhandlungen sich wie Kaugummi zogen und als „sehr schwierig“ bezeichnet wurden. Kreuzer schaffte es nicht, Stümer Son (20) zu halten, der sich für rund 10 Millionen Euro Bayer Leverkusen anschloss. Geld, dass die Hamburger einerseits gut für ihren Schuldenabbau gebrauchen können. Doch Kreuzer musste auch dafür sorgen, dass die Mannschaft um Cheftrainer Thorsten Fink und den Nationalspielern Rafael van der Vaart, Rene Adler, Heiko Westermann und Marcell Jansen gezielt verstärkt wird. Investiert wurde in Lasse Sobiech (1,2 Mio/Dortmund/Abwehr), Johann Djourou (750.000/Arsenal London/Abwehr) und Jacques Zoua (900.000/FC Basel/Sturm).

Hakan Calhanoglu könnte die Entdeckung der Saison werden

Auch von Hakan Calhanoglu verspricht man sich viel. Zuletzt an Karlsruhe ausgeliehen, wollten einige Bundesligisten den jungen Mittelfeldspieler kaufen. Calhanoglu entschied sich für den HSV und könnte die Bundesliga-Entdeckung in der kommenden Spielzeit werden.

Beim letzten Aufeinandertreffen Ende April diesen Jahres sorgte der S04 für klare Verhältnisse und besiegte die Hanseaten mit 4:1 (Huntelaar (3), Bastos), die damit noch gut bedient waren. Zwar zog der HSV wie der S04 am vergangenen Wochenende auch in die nächste Pokalrunde ein (4:0 beim Oberligisten SV Schott Jena). Dennoch sind die „Königsblauen“ Favorit in ihrem ersten Heimspiel. Alles andere als ein Heimsieg wäre daher schon fast eine Enttäuschung. Auch, wenn der Hamburger SV wieder einmal ins internationale Geschäft einziehen will.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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