Schalker Basketballer Daniel Boahene und Rishi Kakad im Interview
„Diese Spiele werden über den Aufstieg entscheiden!“ Daniel Boahene macht keinen Hehl daraus, dass die kommenden zwei Spiele für die Basketballer des FC Schalke 04 gegen Münster und Hagen darüber entscheiden, ob der S04 noch eine weitere Saison in der Regionalliga West spielen muss oder nicht.
Der Center und 2,06 Meter große Koloss hat wie fünf weitere Akteure im Team ausländische Wurzeln, wenngleich der gebürtige US-Amerikaner fließend Deutsch spricht.
So perfekt kann es Rishi Kakad noch nicht. Der in London geborene Shooting Guard der Schalker will das Interview zwar gerne in Deutsch abhalten. „So kann ich die Sprache besser und schneller lernen.“ Doch nach wenigen Minuten bittet Boahene seinen Kollegen lachend, Englisch zu sprechen. „Sonst sitzen wir morgen noch hier“, sagt Boahene und klopft seinem WG-Partner dabei aufmunternd auf die Schulter. Ein Bild mit Symbolcharakter. Denn die Chemie im Team von Trainer Raphael Wilder stimmt. „Das muss sie auch. In einem Team mit so wenigen Spielern wäre es sehr schlecht, wenn nur ein oder zwei Spieler mit ihrem Charakter nicht dazu passen“, wird Boahene sofort wieder ernst. „Zu Hause passt es aber nicht so perfekt. Du könntest besser sauber machen“, sagt Kakad und revanchiert sich für den Scherz kurz zuvor.
Die WG komplett macht der zurzeit verletzte Point Guard Ashanti Cook, ebenfalls US-Amerikaner, mit einem Riss im Außenmeniskus aber noch wochenlang außer Gefecht gesetzt. „Fabio Frey hat sich gleich zu Saisonbeginn schwer verletzt und wird diese Saison nicht mehr spielen können. Dazu die Verletzung von Ashanti - das sind Leistungsträger, die einfach fehlen und in jeder Sportart kaum bis gar nicht zu ersetzen sind“, sagt Boahene.
Boahene: Ausfälle wie Frey und Cook sind nicht zu ersetzen
Kakad zog sich ausgerechnet im Hinspiel in Münster einen Muskelbündelriss in einer Wade zu und fiel wochenlang aus. Mit ein Grund, warum Schalke mal wieder auswärts bei den WWU Baskets keinen Sieg landen konnte. Was macht Münster so stark? „Es ist das Team. Bei vielen anderen Klubs gibt es oft individuell starke Spieler, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Münster kämpft gemeinsam und ist überall stark“, zollt Kakad dem Tabellenführer großen Respekt, um dann mit Blick auf die nächsten zwei Spiele zusammenfassend zu sagen: „Wir treffen auf zwei Spitzenteams.“ „Da hat er absolut Recht“, bestätigt Boahene sofort.
Dennoch freut sich das Duo auf die anstehenden Partien. „Es ist gut, dass wir gleich hintereinander die Spiele gegen Münster und Hagen haben. Du bist noch mehr fokussiert, mehr Fans sind da und du hast noch mehr Adrenalin in dir“, sagt Kakad. „Irgendwann müssen wir sowieso gegen jeden spielen“, ergänzt Boahene, der unmissverständlich die Route für diese Spiele und die danach noch anstehenden ausgibt: „Es zählen nur noch Siege. Der Aufstieg ist das Ziel. Punkt!“
Wer ist stärker: Münster oder Hagen? Kakad: Schalke!
In der Tat ist der Aufstieg nach den beiden Spitzenspielen noch längst nicht entschieden, angesichts der noch sieben (!) anstehenden Partien, die auf die Königsblauen danach warten. Eine, im schlimmsten Fall sogar zwei Niederlagen in den nächsten zwei Partien käme aber schon fast einer Entscheidung gleich.
Dazu zeigt sich Münster bislang konstant zu stark. Wer ist eigentlich das stärkere Team der Liga, Münster oder Hagen? „Schalke“, antwortet Kakad, ohne mit der Wimper zu zucken, während Boahene nach dieser spontanen Antwort schmunzeln muss.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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