Schalke-Krampf in der ersten Pokal-Runde
Mit Glück und einer nicht bundesligareifen Leistung hat der FC Schalke 04 die erste Runde im DFB-Pokal überstanden. Beim Fünftligisten FC Nöttingen setzte sich die Mannschaft um Cheftrainer Jens Keller mit 2:0 (1:0) durch. Glück auch deswegen, weil die Baden-Württemberger zweimal die Latte trafen, Fuchs einmal auf der Linie klären musste und Julian Draxler eigentlich die rote Karte hätte sehen müssen.
Der Montagabend (5. August) war für den S04 fast einer zum Vergessen. Am Ende war nur das Weiterkommen positiv. Auch Jens Keller nahm kein Blatt vor dem Mund. „Wir haben überheblich und arrogant gespielt, die Körperhaltung stimmte bei vielen nicht. Das war ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Denn zuletzt konnte man in den Medien immer wieder nur lesen, wie gut alles beim FC Schalke 04 ist. Aber vom Reden hat noch nie einer gewonnen, wir müssen das auf dem Platz zeigen“, so Schalkes Übungsleiter unmittelbar nach Spielschluss.
FC Nöttingen traf in den ersten 17 Minuten zweimal die Latte
Einer, der nichts sagen wollte – oder vielleicht auch nicht durfte – war Julian Draxler. Der schubste zehn Minute vor Spielende einen Gegenspieler kräftig auf den Boden. Dabei waren seine Hände eher am Hals als „nur“ vor der Brust des Gegenspielers. Schiedsrichter Dietz zückte aber nur die gelbe Karte statt für diese (wenn auch harmlose) Tätlichkeit Rot zu zücken. Draxler wurde kurz danach sofort gegen Leon Goretzka ausgewechselt. Das alles passierte beim Stand von 1:0 für die „Königsblauen“, die auch am Ende noch einmal ins Schwimmen gerieten. So musste Christian Fuchs für seinen schon scheinbar geschlagenen Torwart Timo Hildebrand kurz vor der Linie retten, als er noch irgendwie mit der Hacke an den Ball kam und ihn somit über das Tor lenkte. In der Nachspielzeit (90.+4) konterten die „Knappen“ dann die Gastgeber aus und Leon Goretzka traf in seinem ersten Pflichtspiel für die Gelsenkirchener zum 2:0-Endstand. Den Führungstreffer hatte Klaas-Jan Huntelaar nach einer halben Stunde erzielt.
Julian Draxler hätte die rote Karte sehen müssen
Der FC Nöttingen, der das Spiel im Wildparkstadion des Zweitligisten Karlsruher SC austrug, wehrte sich das ganze Spiel über tapfer und hätte mindestens die Verlängerung verdient gehabt. Nicht nur wegen der beiden Lattentreffer in der Anfangsviertelstunde (5. + 17.). „Uns ist in keiner Sekunde das gelungen, was wir uns vorgenommen hatten. Unter dem Strich müssen wir froh sein, dass wir weitergekommen sind. Das ist das einzig Positive“, gab Keller zu Protokoll.
Mit dieser Leistung dürfte der FC Schalke es schwer haben, am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) im ersten Heimspiel der neuen Saison gegen den Hamburger SV zu punkten. Die Hanseaten hatten sich im DFB-Pokal am Wochenende bei Schott Jena (Oberligist) mit 4:0 durchgesetzt.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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