Schalke-Fans boykottieren letztes Heimspiel der Saison

Vor jedem Spiel gehen die Schalker Spieler zu den Ultras und zeigen Arm in Arm ihre Dankbarkeit für die Unterstützung. | Foto: Gerd Kaemper
  • Vor jedem Spiel gehen die Schalker Spieler zu den Ultras und zeigen Arm in Arm ihre Dankbarkeit für die Unterstützung.
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Die „Ultras Gelsenkirchen“ setzen ein deutliches Zeichen. Im kommenden Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Paderborn wird mindestens die komplette Nordkurve die ersten 45 Minuten lang schweigen. Aus Frust und Protest gegen die Mannschaft und den Verein!

Der Streik der eingefleischten Fans steht unter dem Motto „Wohlfühloase Schalke – Heute haben wir nur die Hälfte Bock!“. Das geht aus einem Schreiben der Ultras hervor, das heute von ihnen auf der eigenen Homepage veröffentlicht wurde. „Ganz nach dem Motto, welches uns in den vergangenen Wochen selber immer wieder vor Augen geführt wurde“, heißt es dort zu Erklärung des Mottos weiter.

18 Fanclubs haben bereits ihre Unterstützung zugesagt

In dem Schreiben rufen die Ultras auch alle anderen Schalke-Fans dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. „Wenn auch ihr unserer Meinung seid und unsere Sorgen teilt, dann unterstützt uns und lasst während dieser Zeit bitte auch eure Fahnen und Doppelhalter eingepackt. Unterstrichen wird diese Aktion durch mehrere Spruchbänder und Transparente, welche in der Kurve zu den entsprechenden Themen gezeigt werden.“ Stand jetzt (Dienstag, 16 Uhr) haben schon 18 Fanclubs ihre Unterstützung zugesagt!

Bitter für die Mannschaft, die seit Monaten vor jedem Spiel immer geschlossen den Gang in die Kurve sucht. Am Samstag gegen Paderborn auch? Die Schalke-Fans sind einfach nur noch sauer, ob der „Leistung“ des eigenen Teams in 2015. „Nach der erneuten Arbeitsverweigerung unserer sogenannten Mannschaft am vergangenen Sonntag in Köln ist das Maß nach vielen desolaten Wochen und Monaten nun endgültig voll. Bis zuletzt haben wir Spieltag für Spieltag versucht, unserem Verein und der Mannschaft die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, um die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb irgendwie gemeinsam zu schaffen. Die aktuelle Entwicklung unseres Vereins in sportlicher wie aber auch in vereinspolitischer Hinsicht macht uns allerdings einfach sprachlos!“

Choreografie gegen Stuttgart kostete mehr als 11.000 Euro

Im letzten Heimspiel gegen Stuttgart war zum wiederholten Male die Unterstützung der Fans eindrucksvoll für jeden sichtbar, weil die komplette Nordkurve blau und weiß eingehüllt war. Die Kosten für die komplette Choreografie? 11.600 Euro! Der Lohn war ein unterhaltsames Spiel und ein später 3:2-Sieg für den S04. Doch es war erst der vierte Sieg im 15. Spiel. Die Königsblauen sind in der Rückrunde brutal abgerutscht. Selbst das internationale Geschäft in der Europa League ist gefährdet. Doch nicht nur gegen die sportliche Talfahrt protestieren die „Ultras“.

„Jahr für Jahr werden nach dem selben Schema Probleme angegangen und nach außen hin als die beste Lösung für unseren Verein verkauft. Dabei scheinen allerdings die wenigsten zu erkennen, dass der sogenannte Fisch bekanntlich am Kopf zu stinken beginnt!“ Ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, mit dem sich vor allem Clemens Tönnies und Horst Heldt angesprochen fühlen dürfen. „Manager und Trainer sind sicherlich für die aktuelle Situation mitverantwortlich, allerdings gibt es seit Jahren Instanzen im Verein, welche jegliches Handeln der entsprechenden Personen absegnen oder Aufgaben, die nicht dem eigenen Handlungsspielraum entsprechen, direkt selber übernehmen. Ein ruhiges und entwicklungsorientiertes Arbeiten ist unter diesen Strukturen in den vergangenen Jahren auf Schalke nicht möglich gewesen. So wurde stets nach dem Motto „1.000 Trainer schon verschlissen…“ gehandelt, ohne durch klare Strukturen ein langfristiges Konzept auf den Weg zu bringen.“

Am Montagabend bekräftigte Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies in der Fernsehsendung „Audi Star Talk“, dass der aktuelle Trainer, Roberto Di Matteo, auch in der neuen Saison Trainer beim S04 sein wird. Mehr Ruhe kehrt dadurch nicht ein. Die wird wenn überhaupt erst am Saisonende einkehren. Ob bis dahin die Fans des S04 auch wieder bedinungslos hinter ihrer Mannschaft stehen? Spielt diese in Halbzeit zwei gegen Paderborn schlecht, so kündigten die „Ultras“ schon an, diese Leistung dementsprechend zu quittieren.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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