Schalke 04 präsentiert sich gnadenlos effektiv

Pukki jubelt nach seinem Führungstor. Mit ihm freut sich Raul (r.). Foto: Gerd Kaemper
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Dank einer gnadenlosen Effektivität hat der FC Schalke 04 seine kleine Krise überwunden und nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge den Hamburger SV mit 3:1 (3:1) besiegt. Durch den 15. Saisonsieg verkürzten die „Knappen“ den Abstand auf Platz Drei und die Gladbacher Borussia auf nur noch einen Punkt. Die Gäste um Trainer Thorsten Fink rutschten durch die Niederlage hingegen auf Platz 14 ab und haben nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Von Raphael Wiesweg

Bereits nach einer guten halben Stunde war das Spiel in der Veltins-Arena entschieden. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gelsenkirchener durch Tore von Pukki, Metzelder und Huntelaar bereits mit 3:0. Quasi mit dem Halbzeitpfiff vom Unparteiischen Wolfgang Stark verkürzten die Hanseaten durch Kacar auf 3:1. Doch mit einer guten kämpferischen Leistung spielten die Gastgeber die Partie in den zweiten 45 Minuten souverän herunter.
Huub Stevens setzte im Sonntagabend-Spiel auf frische Kräfte und brachte mit Metzelder, Jurado, Pukki und Huntelaar gleich vier neue Spieler im Vergleich zum Europacup-Spiel letzten Donnerstag in Enschede. Metzelder ersetzte in der Innenverteidigung den gelb-rot gesperrten Papadopoulos und Huntelaar gab nach seiner vor knapp zwei Wochen erlittenen Gehirnerschütterung sein Comeback. Für ihn musste Marica wieder auf der Bank Platz nehmen.
Zudem mussten Holtby und Obasi für Jurado und Pukki weichen.
Der FC Schalke 04 lief auch gegen die Statistik an. Denn der HSV hatte zuletzt vor acht Jahren bei den Gelsenkirchenern verloren. Unter Thorsten Fink verloren die Hamburger bis dato sogar kein einziges Auswärtsspiel in der Saison
Doch die Gastgeber erwischten vor ausverkauftem Haus einen Start nach Maß und gingen bereits nach fünf Minuten in Führung. Nach einem feinen Doppelpass zwischen Höger und Uchida auf der rechten Seite, flankte der Japaner von der Grundlinie und Teemu Pukki konnte völlig freistehend aus kurzer Distanz einköpfen. Trotz leichter Rückenlage bugsierte der Finne das runde Leder ins lange Ecke - ein schön anzuschauender Angriff inklusive Torabschluss. Mit der Führung im Rücken überließen die Schalker den Hamburgern das Mittelfeld und zogen sich etwas zurück.
Die Gäste kombinierten immer wieder gefällig bis zum Strafraum und hatten unter anderem auch durch Jansens Schuss eine gute Gelegenheit. Doch sein Schuss ging nur an das Außennetz (22.). Schalke wusste immer wieder durch gut gesetzte Konter Nadelstiche zu setzen. So scheiterte Huntelaar noch am gut reagierenden HSV-Keeper Drobny, der den Ball soeben noch zur Ecke klären konnte. Doch eben dieser führte dann zur 2:0-Führung der Gastgeber. Jurado brachte den Eckball in Richtung Strafraum des HSV, in dem Metzelder völlig frei stand, den Ball in Ruhe annehmen und ihn dann hart ins Tor schießen konnte (26.). Es war sein erstes Bundesligator seit November 2010. Sein erst Viertes im 170. Bundesligaspiel, wie der Ersatzkapitän nach dem Spiel auch durchaus schmunzelnd zugab.
Doch damit nicht genug. Nur sieben Minuten später legte Schalke nach. Erneut ging ein Eckball dem 3:0 voraus. Drobny hatte kurz zuvor erneut nach einem Konter der Gastgeber in höchster Not klären müssen. Während der Eckball in den Strafraum flog, ertönte der Pfiff vom Schiedsrichter Stark. Er hatte Westermanns Klammern im Strafraum gegen Huntelaar als elfmeterwürdig angesehen. Eine harte Entscheidung für die Gäste. Aber der Unparteiische hatte den Ex-Schalker erst kurz vor Ausführung der Ecke noch ermahnt, die Hände vom Trikot Huntelaars weg zu lassen. Tat er aber nicht. So trat der Gefoulte selber an und Huntelaar verwandelte den Elfmeter sicher zum 3:0 (33.). Es war der 19. Saisontreffer des Holländers, der nun wettbewerbsübergreifend 34 Tore in 35 Spielen erzielt hat. Zwischen den beiden letzten Toren hatte bereits Jones die Riesenchance zu erhöhen, doch er scheiterte im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Drobny, der am Ende des Tages mit zu den besten Hamburgern zählen sollte. Denn nach dem 3:0 drohte der HSV noch weiter auseinander zu brechen. Doch auch gegen Pukki behielt der HSV-Schlussmann seine Nerven und vereitelte direkt nach dem 3:0 wiederum im Duell Stürmer gegen Torwart das vierte Gegentor (33.). Erst mit dem Halbzeitpfiff kehrte wieder etwas Ernüchterung auf den Schalker Rängen ein. Denn Matips Klärungsversuch im eigenen Strafraum fiel Kacar genau vor die Füße, der mit einem satten Schuss oben ins lange Ecke den Hanseaten noch einmal Mut schöpfen ließ und zum 1:3 verkürzte (45.).
Doch anscheinend hatten die Spieler auf beiden Seiten ihr Pulver in der ersten Halbzeit verschossen. Denn in der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Schalke verteidigte nun ein bisschen höher, um sich nicht zu weit hinten reindrängen zu lassen, ohne aber ins offene Messer der Gäste zu laufen. Die versuchten weiterhin das Spiel zu gestalten. Doch die Angriffe waren zu harmlos, um die Schalker noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So hatte Raul sogar noch einmal die Chance auf 4:1 zu erhöhen, doch aus sechs Meter schoss er den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß deutlich über das Tor (73.).
Huub Stevens war nach Spielschluss mit der kämpferischen Leistung zufrieden. „Wir haben sehr gut angefangen und waren auch sehr effektiv. Dabei war der HSV eigentlich über das ganze Spiel gesehen die bessere Mannschaft.“

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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