Schalke 04: Mit Matip gegen Enschede

Horst Heldt beantwortete entspannt alle Fragen. Foto: Raphael Wiesweg
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Mit Joel Matip und einem fitten Klaas-Jan Huntelaar tritt der FC Schalke 04 Donnerstagabend gegen den FC Twente an. Im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League müssen die „Knappen“ einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel wett machen. Huub Stevens und Huntelaar waren auf der Pressekonferenz am gestrigen Nachmittag guter Dinge, das Viertelfinale erreichen zu können.

Von Raphael Wiesweg

Gleich zu Beginn bestätigten die Gelsenkirchener Verantwortlichen gleich noch einmal, was bereits seit dem Vormittag die Runde durch die Sportwelt gemacht hatte: Joel Matip darf heute Abend spielen, wenn um 21.05 Uhr (live auf Kabel1) Schiedsrichter Viktor Kassai (Ungarn) das Spiel anpfeift. Möglich macht es ausgerechnet die UEFA selbst, an der Schalkes Sportdirektor Horst Heldt vor einer Woche noch kein gutes Haar gelassen hatte.
Nachdem der Bundesligist mit seinem Einspruch gegen die Sperre über eine Partie gegen Matip keinen Erfolg hatte, legte man Berufung ein. Da die UEFA, so Stevens zu Beginn der Pressekonferenz, vor Freitag aber keine Zeit habe, sich zu treffen, wurde die endgültige Entscheidung, ob Matip tatsächlich gesperrt wird, vertagt. Somit ist der Innenverteidiger (noch) nicht gesperrt und darf am Abend in der Veltins-Arena auflaufen.
Stevens selbst war durchaus glücklich. „Man muss auch mal ein großes Dankeschön an die gesamte Organisation von Schalke aussprechen, dass sie dies überhaupt erst möglich gemacht haben. Ich hoffe nach wie vor auch noch auf einen Freispruch. Wir wurden durch die Situation an sich letzte Woche schon genügend bestraft.“ Doch ansonsten wollte Stevens den Blick nur noch nach vorne richten.
„Wir denken nicht an letzte Woche. Was gestern war, ist unwichtig. Heute und morgen, das zählt für mich immer“, so Stevens. Auf die Frage, was der Cheftrainer der Königsblauen denn Donnerstagabend am liebsten wollte, zögerte der Holländer kurz. „Ich weiß, was ich nicht will und das ist ein Elfmeter gegen uns“, schmunzelte Stevens und brachte die Journalisten-Schar zum Lachen. Einen Umstand, an dem auch ein fitter Klaas-Jan Huntelaar seinen Anteil haben dürfte.
„Jeder Trainer der Welt würde sich über Huntelaar freuen. Er hat besondere Qualitäten und kann den Unterschied ausmachen“, so der Chefcoach, der sich mit Huntelaar im Rückspiel gegen Enschede mehr Chancen ausrechnet, als man noch im Hinspiel hatte. Dort fehlte der holländische Stürmer noch wegen seiner Gehirnerschütterung. Mittlerweile ist er bei fast 100%, wie er selbst in dem Pressepodium gestern zugab. „Gegen Hamburg war noch ein bisschen Risiko dabei. Aber im Nachhinein betrachtet war es die genau richtige Entscheidung dort schon zu spielen. So habe ich wieder fast all' meine Kräfte wieder.“
Und die braucht er und die braucht der S04 auch. Denn auch, wenn Enschede selbst die Generalprobe in der Liga am Wochenende verpatzt hat. „In der Offensive sind sie sehr gut und gefährlich. Da müssen wir aufpassen“, so Stevens.

Schiedsrichter des Jahres 2011 pfeift das Rückspiel

Sportdirektor Horst Heldt sprach im Anschluss noch über seine hart gewählten Worte vor einer Woche. „Ich stehe zu meinen Aussagen. Ob ich noch einmal die gleiche Wortwahl nutzen würde, weiß ich nicht, weil ich nicht noch einmal in diese Situation kommen möchte. Es war natürlich sehr emotional, aber ich habe mir schon überlegt, was ich da sage.“
Heldt bestätigte auch noch einmal, dass er von der UEFA keine Sanktionen bekommen hätte und auch keine zu befürchten habe. „Immerhin haben wir so ein Zwischenziel erreicht und Joel Matip darf Donnerstagabend doch spielen.“ Der ehemalige Bundesligaspieler ließ es sich auch nicht nehmen, die UEFA tatsächlich auch zu loben. „Sie nehmen sich jetzt alle Zeit der Welt, können auch das Ergebnis aus dem Rückspiel abwarten und haben dann alle Trümpfe in der Hand. Ein kluger Schachzug. Die sind wirklich super, dafür muss man sie auch mal loben“, gab Heldt schmunzelnd zu Protokoll.
Damit dieses Mal zumindest von Seiten des Schiedsrichtergespanns auch nichts schief geht, schicken die Offziellen gleich ihren besten Mann. Viktor Kassai leitete 2011 das Champions-League-Finale zwischen dem FC Barcelona und Manchester United und wurde auch zum besten Schiedsrichter in dem Jahr gewählt. Heute Abend gibt er um 21.05 Uhr den Ball in der Veltins-Arena frei.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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