S04-Sportdirektor Axel Schuster: So ist der Stand beim Umbau Berger Feld
Auf über 200.000 Quadratmetern baut der FC Schalke 04 derzeit für die Zukunft. Das Parkstadion wird wieder genutzt. Profi- und Junioren-Spieler sowie Mitarbeiter und weitere Abteilungen werden nicht mehr wie derzeit auf acht Büro-Komplexe verteilt sein, sondern in einem gigantischen Bürogebäude untergebracht. Neun Trainingsplätze werden gebaut, plus einer, der nur zwei Drittel eines gesamten Spielfeldes beträgt. Der nicht vollständige reicht aus, wenn ein Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll. Kostenpunkt für den gesamten Umbau unter dem Strich: 95 Millionen Euro!
Als Finanz-Vorstand Peter Peters Anfang Juli stolz den unterschriebenen Kreditvertrag präsentierte, war endgültig klar: Bis Ende 2021 entsteht auf und am Berger Feld ein Projekt, das in Europa einzigartig ist: Zwei Stadien, (fast) zehn Trainingsplätze, Gastronomie, Fan-Shop, Geschäftsstelle, diverse Sport-Abteilungen sowie die Profi- und Jugend-Abteilung der Fußballer alles zusammenhängend auf einem Gelände. Das gibt es nirgendwo!
Startschuss für die nächste Phase bereits gegeben
Der erste Bauabschnitt ist schon weit fortgeschritten und beinhaltete Rodungsarbeiten, die Begradigungen des Stan-Libuda-Weges, einen ersten Teil eines neuen Parkhauses sowie die Ertüchtigung des Parkstadions. Aus Planungsgründen wurde das ein oder andere vorgezogen beziehungsweise nach hinten verschoben, wie Schalkes Sportdirektor Axel Schuster gegenüber dem Stadtspiegel erklärt. „Der Startschuss für weitere Phasen ist aber gegeben und manches ist auch nicht offensichtlich ersichtlich.“
Was hingegen definitiv schon deutlich zu erkennen ist: Sieben von insgesamt neun (plus zwei Drittel) Trainingsplätzen sind fertig beziehungsweise werden im ersten Bauabschnitt neu aufbereitet. Zwei Drittel? Ja. Der Trainingsplatz hinter dem neuen Bürokomplex wird so gelegen sein, dass er für Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit genutzt werden kann. „Ein vollständiger Platz wird nicht benötigt“, erklärt Schuster ergänzend.
Aktuelles Profi-Leistungszentrum soll für neue Ideen stehen bleiben
Außerdem ist der Stan-Libuda-Weg gerade, auf dem sogar schon der erste Teil eines großen, neuen Parkhauses steht. Zudem entstand bereits ein Profi-Leistungszentrum, das nach dem kompletten Umbau zwar stehen bleibt, aber nicht mehr als Profi-Leistungszentrum genutzt wird. „Da gibt es aktuell Gespräche und unterschiedlichste Ideen. Der Standard in dem Gebäude ist so hoch, dass es problemlos für anderes genutzt werden kann. Sei es zum Beispiel für eine unserer Nicht-Fußball-Abteilungen wie der Esport, Basketball, Handball oder Leichtathletik“, so Schuster. „Oder aber auch für Umkleidekabinen der Gäste-Mannschaften“, erklärt der Sportdirektor. Denn: In dem eigenen, gigantisch großen Bürokomplex - über 30 Meter breit und 200 Meter lang - soll zwar gefühlt demnächst alles rein. Nur keine Gäste.
Gespielt wird dann unter anderem im Parkstadion, das derzeit noch hergerichtet wird. Die alte Gegengerade ist erhalten geblieben. Eine zusätzliche Tribüne, die an der Stelle der ehemaligen Haupttribüne entstehen soll, wurde zunächst zeitlich verlegt. „Wir haben festgestellt, dass der Zuschauerandrang bei den U23- oder U19-Spielen nicht so groß ist, als das wir noch zusätzliche Sitzplätze sofort brauchen. Die Tribüne wird im zweiten Bauabschnitt gebaut. Doch es gibt zunächst noch wichtigere Projekte“, erklärt Schuster.
XXL-Zisterne soll nun unter den neuen Boulevard gebaut werden
Beispielsweise eine riesige Zisterne, die mögliche Wassermassen auffängt. Die neue wird unter dem neuen Boulevard, der übrigens 19,04 Meter breit sein wird, entstehen. In etwa dort unter dem Straßen-Abschnitt zwischen dem Haupttrainingsplatz und dem früheren Spieler-Parkplatz, der hinter der Haupttribüne des Parkstadions war.
Daneben ist derzeit übrigens noch tonnenweise Erde. Die wird genutzt und verschoben. Deswegen wird das gesamte Areal ungefähr 04 Meter angehoben. „Aus Kostengründen“, so Schuster. Müsste das Erdmaterial komplett weggebracht werden, entstünden weitere Millionen-Kosten.
U23, U19 und ab und zu U17 im neuen Parkstadion
Im Parkstadion sollen dann demnächst die U23 und die U19 spielen. Zudem sollen auch ausgewählte U17-Partien dort stattfinden können. Mehr Teams nicht, da ansonsten die Belastung für den Rasen zu hoch wäre und dieser zu häufig ausgewechselt werden müsste, was weitere Kosten nach sich zöge.
Jedes U23- oder U19-Spiel wird dort aber auch nicht ausgetragen. Manche Trainingsplätze, „wir diskutieren im Moment noch, welche“ (Schuster), werden so hergerichtet, dass problemlos Zuschauer sich auf Erhöhungen stellen und zuschauen können. Für die „Youth League“, die Champions League für die Junioren, die durch den Profi-Einzug in die Königsklasse wieder auch Schalke stattfinden wird, sind gewissen Voraussetzungen vonnöten, die das Parkstadion erfüllen wird.
Gelände wird um vier Meter erhöht
Bis der große, zweite Bauabschnitt beginnt, werden wohl noch ein paar Monate vergehen. Zumindest, wenn man das Offensichtliche sehen möchte. Das „Tor auf Schalke“ als Eingangsportal zwischen dem Trainingsgelände und der Veltins-Arena, in dem das Museum, der Fan-Shop und eine Gastronomie Platz finden werden. Oder die gigantisch große Geschäftsstelle, in der ebenso auch die Profis und die Knappenschmiede komplett ihren Platz finden werden. Auch das große Parkhaus am Stan-Libuda-Weg zählt dann zu dem Abschnitt.
Wann tatsächlich was fertig gestellt ist beziehungsweise soll, ist sprichwörtlich nicht in Stein gemeißelt. „Wir haben einen Leitsatz. Lieber drei Monate später fertig und alles gründlich geplant und an alles gedacht, als drei Monate früher fertig und etwas übersehen“, so der Sportdirektor gegenüber dem Stadtspiegel.
Im allerletzten Schritt wird dann die jetzige Geschäftsstelle abgerissen. Schließlich müssen die Mitarbeiter noch bis zum Abschluss irgendwo sitzen können. Auch, wenn sie schon auf die Arena, den Medicos, die ehemalige sowie aktuelle Geschäftsstelle sowie weitere Container verteilt sind. Schalke wächst. Gigantisch. Nicht nur 04 Meter in die Höhe.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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