"Aus der Traum" - am 32. Spieltag im Mai war´s vorbei
S04 hoffnungslos im Abstiegskampf - auch vor 40 Jahren

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Rechnerisch hatte Schalke im Gegensatz zur Gegenwart im Juni 1981 bei zwei noch ausstehenden Spieltagen die Chance, den ersten Bundesligaabstieg zu verhindern. Real war das nicht mehr und so brachte es der damalige Schatzmeister Ingo Westen nach dem 1:1 gegen den 1.FC Nürnberg am 32. Spieltag auf den Punkt: "Aus der Traum!"

Dem Remis gegen Nürnberg waren zwei Debakel in Revierderbys vorangegangen. Zunächst setzte es gegen den VfL Bochum, der mit dem zwischenzeitlichen S04-Trainer Christian Gross im Mittelfeld antrat, im Parkstadion ein 0:6. Bis heute die höchste Heimpleite. Unter den Zuschauern: Rudi Assauer, damals noch Manager bei Werder Bremen. Der erinnerte sich später: "Ich saß also auf der Gegengerade in der Sonne und dachte: Nun spielt eurem künftigen Manager mal was vor! Es war furchtbar, wie die Schalker eingemacht wurden. Beim 0:2 flankt der Gross von rechts, Woelk schraubt sich hoch, Tor. Und was macht Libero Dzoni? Er steht am Pfosten und unterhält sich. Wie beim Kaffeeklatsch. Da hätte ich dazwischengefunkt!"

Assauer sollte schnell funken - als "Umsteiger" besonderer Art. Dem Bochum-Spiel folgte eine 1:5-Pleite beim MSV Duisburg. Der "Noch-Bremen-künftig-Schalke-Manager" griff zu einer speziellen Arbeitsteilung. Noch nicht in Gelsenkirchen im Amt feuerte er Trainer Fahrudin Jusufi und übernahm mit einem "Strohmann" auf der Bank das Amt des Interimstrainers. Der letzte verzweifelte Versuch, das Unheil noch abzuwenden.

Diese Mission scheiterte. Mit dem 1:1 gegen Nürnberg waren praktisch alle Chancen dahin. Kollektiv stöhnte das Parkstadion schmerzhaft auf, als Dietmar Danner allein vor Nürnberg-Schlussmann Kargus scheiterte und kurz vor dem Abpfiff Vilson Dzonis Distanzschuss vom Lattenkreuz zurückprallte. Am folgenden Samstag verlor Schalke mit 0:2 beim 1.FC Kaiserslautern - damit war der Abstieg auch rechnerisch besiegelt.

Umsteiger: Rudi Assauer war im Mai 1981 noch Manager bei Werder Bremen und hatte für die neue Saison bereits auf Schalke zugesagt. Drei Spieltage vor Schluss wurde er zusätzlich - obwohl in Bremen unter Vertrag - Interims-trainer bei S04. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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