Pressekonferenz vor Revierderby

Benedikt Höwedes (r.) freut sich tierisch auf das Revierderby. Archivfoto: Gerd Kaemper
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„Das ist ja schon fast wie vor einem Champions League-Spiel“, merkte Benedikt Höwedes schon im Vorfeld der Pressekonferenz vor dem Dortmund-Spiel an. Der Kapitän wies darauf hin, dass außer Trainer und Manager ja sonst nur selten noch ein Spieler mit auf dem Podium sei. Und so voll, wie es auf dem Podium war, so voll war auch das Medienzentrum des S04. Schon lange war es nicht mehr so voll mit Kameras und Journalisten, wie an diesem Donnerstagmittag. Jedem wurde spätestens dann klar: Es muss ein besonderes Spiel anstehen. Und in der Tat: Samstag fährt Schalke zum ultimativen Revierderby nach Dortmund, dem aktuellen Deutschen Meister.

Beim BVB gab es auch schon mal bessere Zeiten. Neben Blaszczykowski fällt nun definitiv auch Mario Götze aus, der Oberschenkelprobleme hat. Hinter Gündogan steht ebenso ein dickes Fragezeichen, wie hinter Nationalverteidiger Marcel Schmelzer, während Hummels und Bender wahrscheinlich doch auflaufen können. Die Dortmunder stehen etwas mehr unter Druck, schließlich sind die Münchener Bayern schon so genügend in der Tabelle enteilt, dass sich Klopp und Co. eigentlich keinen weiteren Ausrutscher erlauben dürfen.

Personalsorgen auf beiden Seiten

Doch auch sein Gegenüber, Huub Stevens, ist nicht frei von Sorgen. Papadopoulos wird nicht auflaufen können. Seine Blutwerte von seiner vor knapp zwei Wochen erlittenen Virusinfektion (Windpocken) ließen ein Training bisher nicht zu. Auch Escudero fällt defnitiv aus. Dem Spanier plagen muskuläre Probleme im Addukttorenbereich. Metzelder kann ebenfalls nicht spielen, nachdem er einen Schlag auf ein Knie bekommen hat und hinter Obasi steht ebenfalls ein dickes Fragezeichen (Oberschenkelprobleme).
Ob Draxler wieder zum Kader gehören kann, will Stevens wahrscheinlich erst kurz vor dem Spiel entscheiden. Schalkes Jüngster hat zwar nach seinem Armbruch bereits eine spezielle Schiene bekommen. „Aber wir müssen abwarten, wie Jule damit zurecht kommt“, merkt Stevens an. „Es wird aber eng.“ Außerdem ist Barnetta von seiner Länderspielreise erst Donnerstagfrüh wiedergekommen, so dass Stevens sich erst Donnerstagnachmittag beim Training ein Bild von ihm machen kann. Wenn die Schalker um 15 Uhr ihr Pensum absolvieren, fehlt einer definitiv: Farfan landet erst um 15 Uhr am Amsterdamer Flughafen. Der Peruaner hatte den längsten Rückweg aller Nationalspieler. Er spielte mit Peru am Dienstag in Paraguay.

„Reus hat einen sensationellen Schuss“

Doch trotz aller Personalsorgen, wollen Höwedes, Stevens und Co. am Samstag etwas mitnehmen. „Wenn wir unsere Qualitäten einbringen, können wir etwas mitnehmen“, sagt Stevens und weist auf das letzte Revierderby vor einem halben Jahr hin. „Das letzte Heimspiel hat gezeigt, dass wir gegen Dortmund auf Augenhöhe agieren können. Wir haben Respekt, aber keine Angst. Angst ist ein schlechter Ratgeber.“
Auch sein Kapitän Benedikt Höwedes glaubt an sein Team: „Wir haben im letzten Heimspiel gegen Wolfsburg gezeigt, wozu wir in der Lage sind.“ Vor zwei Wochen schlug der S04 die Niedersachsen mit 3:0 und hätte leicht und locker doppelt so hoch gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. „Wir können selbstbewusst auftreten, wir stehen tabellarisch gut dar und haben auch schon gute Spiele gezeigt“, so Höwedes weiter, der insbesondere vor seinem Nationalmannschaftskollegen Marco Reus warnt: „Er hat hervorragende Qualitäten, vor allem bei seinem sensationellen Schuss, das müssen wir versuchen zu unterbinden.“

Hildebrand, Unnerstall oder vielleicht sogar Fährmann?

Ansonsten weisen die Verantwortlichen darauf hin, dass die derzeitige sportliche Lage egal sei. „Bei diesem Spiel fängt es eigentlich immer bei Null an. Das Derby ist etwas ganz besonderes und da spielt es schon fast keine große Rolle, wie die Ergebnisse zuletzt waren“, so Höwedes. Manager Heldt hofft derweil auf seinen ersten Derbyerfolg. „Das stimmt, danke für den Hinweis“, muss Heldt auf Nachfrage schmunzeln, „ich habe mit Schalke bisher noch nicht gewonnen. Daher ist es auch so ein bisschen mein persönliches Ziel, am Samstag mit drei Punkten nach Hause zu fahren.“

Welcher Torhüter am Samstag zwischen den königsblauen Pfosten stehen wird, wollte Stevens noch nicht verraten. „Fährmann hat zuletzt sehr gute Fortschritte gemacht und ist deutlich weiter, als die Wochen davor. Aber bevor ich sage, wer Samstag im Tor steht, spreche ich erst mit den beiden Torhütern, die dann nicht auf dem Feld stehen werden“, deutet Stevens an, dass er für sich bereits eine Entscheidung getroffen hat.
Das 141. Pflichtspielderby wird Samstag um 15.30 Uhr im Signal Iduna Park angepfiffen.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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