Montpellier Mittwoch auf Schalke zu Gast
Als der Schiedsrichter Freitagabend zur Halbzeit beim Bundesligaspiel zwischen Düsseldorf und Schalke pfiff, schien die Schalke-Welt absolut in Ordnung zu sein. Die Königsblauen führten mit 2:0 und hatten den Aufsteiger total im Griff. Nur einer war unzufrieden: Horst Heldt, Schalkes Manager, war in der Halbzeitpause unzufrieden mit dem Auftreten der Elf.
„Nach dem 2:0 hätten wir galligier, gieriger auf das 3:0 sein müssen. So ein Spiel ist trotz dieser Führung noch nicht entschieden“, hob er mahnend den Zeigefinger. Heldt sollte Recht behalten. Die Düsseldorfer glichen in der zweiten Halbzeit die Tore von Huntelaar und Matip aus und hatten sogar noch Chancen zum 3:2-Siegtreffern. Das wäre vielleicht des Guten zu viel gewesen, weil Schalke 45 Minuten lang sehr stark spielte. Doch allen war bewusst, was die Knappen in der zweiten Halbzeit abgeliefert hatte - beziehungsweise nicht abgeliefert hatten.
Krisensitzung über 45 Minuten
Cheftrainer Huub Stevens persönlich nahm auch kein Blatt vor dem Mund: „Ich bin fassungslos, wie die ganze Mannschaft in der 2. Halbzeit aufgetreten ist.“ Schalkes Manager Heldt ergänzte: „Unfassbar, das fühlt sich wie ein 0:5 an! Dieses Unentschieden tut mehr weh als eine klare Niederlage gegen die Bayern. In der zweiten Hälfte haben alle versagt!“ Immerhin, die Schalker Spieler wussten, dass sie eine schlechte Leistung abgeliefert hatten. „Die 2. Halbzeit war die schlechteste dieser Saison. Wir sind alle sauer auf uns selbst“, sagte unter anderem Jermaine Jones. Sein Kapitän Benedikt Höwedes pflichtete ihm bei: „Jeder ist verantwortlich. Nach Hannover haben wir erneut zwei Punkte hergeschenkt. Ein bitterer Rückschlag, der uns nicht noch mal passieren darf.“
Schon gar nicht Mittwochabend. Dann empfangen die Königsblauen den französischen Überraschungsmeister Montpellier. Den Gästen gelang am Wochenende zwar die Generalprobe beim 2:0-Auswärtssieg in Nancy. Doch auch der zweite Saisonsieg kann nicht über den durchwachsenen Saisonstart und den daraus resultierenden 13. Tabellenplatz hinwegtäuschen. Sie sind nur Außenseiter, wenn um 20.45 Uhr der Anpfiff in der Veltins-Arena ertönt. Im ersten Gruppenspiel verlor Montpellier gegen Aresnal London daheim mit 1:2 und ist zum Punkten schon fast verpflichtet. Schalke will dem guten Auftakt in Piräus (2:1-Sieg) die Kür folgen lassen und wieder dreifach punkten. Es wäre schon fast die halbe Miete für ein Weiterkommen in das Achtelfinale. Die Arena wird kochen.
Aus Schalker Sicht kann man nur hoffen, dass Horst Heldt weder vor dem Spiel noch in der Halbzeit wieder eine böse Vorahnung haben wird.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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