Leon Goretzka: „Die Zeit war für mich nicht einfach“
Um 16.42 Uhr hatte die Leidenszeit von Leon Goretzka ein Ende. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim feierte der 20-Jährige am Samstag nach über neun Monaten Verletzungspause sein Comeback.
Zuletzt hatte der talentierte Mittelfeldspieler am letzten Spieltag der vergangenen Saison, am 10. Mai 2014, ein Pflichtspiel für die Königsblauen absolviert. Nun, beim 3:1-Heimsieg über Hoffenheim, wurde Goretzka für Marco Höger eingewechselt und mit tosendem Applaus von den Fans empfangen. „Auf diesen Moment habe ich ganz, ganz lange gewartet. Und dass das Publikum mich so empfangen hat, ist natürlich etwas ganz, ganz besonderes. Da gilt es noch einmal ein großes Dankeschön an die Fans auszusprechen. Dass das ganze mit einem Sieg gekrönt wurde, ist für mich und die Mannschaft natürlich dann umso schöner. Es fühlt sich gut an“, sagte Goretzka nach dem Spiel.
„Am Anfang habe ich schon etwas durchgepustet“
Dem Ex-Bochumer, der bislang 26 Bundesligaspiele für Schalke gemacht hat und dabei auf vier Tore und eine Vorlage kommt, merkte man nach seiner Einwechslung noch eine gewisse Unsicherheit und Vorsicht an. „Natürlich will ich in den nächsten Wochen am liebsten von Beginn an spielen. Aber ich habe gerade heute gemerkt, dass ich noch ein paar Prozent aufholen muss von der Kondition und die kann man sich nicht über das Training, sondern nur über das Spiel holen. Wie viel Prozent das sind, kann man nicht sagen. Am Anfang habe ich schon etwas durchgepustet, aber man kommt immer besser in den Rhythmus rein. Ich persönlich habe heute auch nicht mit so einem langen Einsatz gerechnet, aber bei Höger sah es ja etwas problematisch aus. Wenn ich dann die letzten, fehlenden Prozent aufgeholt habe, kann ich in naher Zukunft auch sicherlich wieder von Beginn an spielen.“
Dabei betonte der Rechtsfuß auf Nachfrage auch, dass die lange Leidenszeit für ihn nicht einfach war. „Wie geduldig kann man sein, wenn man Fußballer ist?“, fragte er rhetorisch. „Ich habe immer gesagt, dass die Zeit für mich nicht einfach war, weil ich zwischenzeitlich zurückgeworfen wurde, obwohl ich in meinem Kopf schon ganz nah am Comeback war. Trotzdem habe ich wenig Zeit damit verschwendet, mich zu ärgern, sondern immer versucht, möglichst schnell zurück auf den Platz zu kommen. Jetzt kann ich endlich nach dem gelungenen Comeback damit abschließen und freue mich einfach riesig.“
Max Meyer: „Leon ist mein bester Freund in der Mannschaft“
Vor allem, wenn er demnächst gemeinsam mit Max Meyer nicht nur ein Zimmer vor den Spielen teilen muss, sondern auch dann gemeinsam auf dem Platz stehen kann. „Es steht außer Frage, dass er heute ein überragendes Spiel gemacht hat“, lobte Goretzka seinen Zimmer-Kollegen und Mitspieler. „Ich muss ihm ein Kompliment machen. Im Hotel haben wir heute etwas gescherzt und ich habe ihm gesagt, dass er zwei Tore schießt und wenn ich reinkomme, er für mich noch eines auflegt. Er hat seinen Teil eingehalten und ich denke, dass ich meinen in den nächsten Wochen nachholen werde. Aber er hat uns heute natürlich viel geholfen.“
Darauf angesprochen, musste auch Meyer schmunzeln. „Ich habe ihn ja einen aufgelegt, aber den muss er besser verarbeiten“, sagte der 19-Jährige zunächst schmunzelnd, um dann wieder ernst zu werden. „Ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Er ist ein sehr, sehr guter Freund von mir, ich würde sagen der beste in der Mannschaft. Ich habe zuletzt auch mit ihm gelitten. Acht Monate ist eine verdammt lange Zeit und ich bin glücklich, dass er wieder dabei ist. Ich denke auch, dass wir auf dem Platz gut harmonisieren.“
Die nächste Gelegenheit dazu haben Meyer und Goretzka bereits am Dienstagabend. Dann tritt der FC Schalke 04 um 20.45 Uhr zum Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid an.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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