Königsblauer Start – mit Farfan

Foto: Archiv

Samstag Trainingsauftakt im Stadion Lohmühle in Buer, Sonntag Treffen mit den Fanclubs in ganz Deutschland, kein Spieler fehlte unentschuldigt, ein Quartett steht vor der Vertragsverlängerung und die Kapitänsfrage scheint doch schon geklärt. Man könnte von einem perfekten Start in die Saisonvorbereitung beim S04 sprechen. Einzig das verletzungsbedingte Fehlen von Obasi trübte vielleicht etwas die königsblaue Stimmung.

Selbst der sonst so ab und zu eigenwillige Jefferson Farfan war mit dabei. Der Peruaner, der kurz vor Saisonende bekanntgab, seinen Vertrag auf Schalke verlängert zu haben, nachdem er im Winter schon fast weg war, ist ein Sinnbild für das gefühlt neue Schalke, das sich nach der Sommerpause am Samstag (07.07.) wieder zusammenfand. Es kommt nicht selten vor, dass Südamerikaner zu einem Trainigsauftakt bei einem Bundesligaklub fehlen. So waren es nur die Nationalspieler und Obasi, die den Auftakt mehr oder weniger auch geplant verpassten.

Obasi erst in vier Wochen dabei

Obasi leidet noch an den Nachwirkungen einer Operation am Schienbein und wird voraussichtlich erst in drei bis vier Wochen wieder in das Mannschaftstraining einsteigen können. „Er hat bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison immer wieder unter Schmerzen gespielt“, erklärte Schalkes Sportdirektor Horst Heldt das Fehlen des Nigerianers. Es sei wichtig, dass Obasi erst einmal komplett wieder gesund werde.
Neben Obasi fehlten noch die Nationalspieler Huntelaar, Papadopoulos, Jones und Höwedes. Die Urlauber sollen in den kommenden Wochen wieder in das Training einsteigen. Letzterer kann nun doch bereits vor dem ersten Pflichtspiel aufatmen.
Denn Huub Stevens lag sich jetzt doch überraschend schnell auf den neuen Kapitän fest. Sagte er noch letzte Woche, dass er sich die Vorbereitung genau anschauen wolle, wer Verantwortung übernehme, so lag er sich am Wochenende fest. „Wir haben zwar mit Raul einen erfahrenen Spieler verloren, aber es gibt keinen Grund etwas zu verändern“, erklärte der Cheftrainer und bestätigte Benedikt Höwedes als neuen und alten Kapitän.

Schuldenabbau wird konsequent fortgesetzt

Das gefühlt neue Schalke sieht auch so aus, dass die Knappen ihr Vorhaben „Schuldenabbau“ tatsächlich ernst angehen. Ein paar Millionen Euro wurden durch Spielerverkäufe eingestrichen. Und mit Barnetta und Neustädter kamen zwar „nur“ zwei Neuzugänge dazu. Doch beide waren ablösefrei. Außerdem versucht Horst Heldt weiterhin Spieler zu verkaufen.
Annans Rückkehr zu Vitesse Arnheim zögert sich momentan etwas hinaus, da die Holländer einen neuen Coach bekommen haben: Fred Rutten, ein alter Bekannter und ehemaliger Trainer des S04. Auch Edu und Pliatsikas trainieren zurzeit noch beim S04 mit, bekamen aber keine Rückennummer für die neue Saison – ein deutliches Zeichen an die Spieler.
Ein deutliches Zeichen in genau die andere Richtung bekamen jetzt Unnerstall, Uchida, Moritz und Holtby zu hören. Denn mit dem Quartett will Heldt auch noch vor Saisonbeginn verlängern, da bei diesen vier Spielern der Vertrag nach der neuen Saison ausläuft. „Es gibt keine Prioritäten, mit wem wir zuerst sprechen“, kündigt Heldt an, die Personalien nach und nach, ohne feste Rangfolge, abarbeiten zu wollen.

Stevens kann sich Tabellenspitze vorstellen

Neu ist das vielleicht auch eher forsche Angehen der Saison von Huub Stevens. Zwar betonte er zunächst, wie von allen erwartet, dass man natürlich auch wieder in das internationale Geschäft ziehen möchte. Doch nur einen Atemzug später meinte er auch, dass neben den Bayern und dem BVB sich wieder eine Überraschungsmannschaft an der Spitze wiederfinden wird. „Vielleicht sind wir es.“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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