Schalke 04 trauert um Heiner Kördel
Königsblau trägt schwarz: Meisterspieler Heiner Kördell verstorben

Heiner Kördel verstorben  | Foto: scschalke04.de
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Traurige Nachricht für die Schalker Vereinsfamilie: Heiner Kördell, Deutscher Meister von 1958, ist in der Nacht zum Freitag 02. Oktober. 2020 verstorben. Die Vereinslegende, die den Königsblauen auch nach dem Ende der aktiven Laufbahn stets die Treue gehalten hatte und bis zuletzt Mitglied des Ehrenpräsidiums war, wurde 88 Jahre alt.

Heiner Kördell wurde am 08. Januar 1932 in Wanne-Eickel geboren. Das Fußballspielen erlernte er als 18- jähriger bei seinem Heimatverein SpVgg Röhlinghausen, und rückte 1950 in die erste Mannschaft des Sportvereins aus dem Herner Stadtteil auf.

1956 wurde er vom Oberligisten FC Schalke 04 verpflichtet. Zwei Jahre später gewann er als offensiver Mittelfeldspieler zunächst die westdeutsche Meisterschaft und am 18. Mai 1958 die bislang letzte deutsche Meisterschaft des Vereins.

Entdeckt wurde der talentierte Kicker von der königsblauen Legende Ernst Kuzorra.

1956 von seinem Heimatverein SpVgg Röhlinghausen an den Schalker Markt wechselte, zeichnete sich der Dauerläufer vom ersten Tag an durch ehrliche und fleißige Arbeit aus. „Vor einem Ligaspiel hieß es: ‚Heiner, mach heute mal mehr Dampf. Da draußen steht ein Beobachter von Schalke!‘“, erzählte Kördell einst. Erst nach dem Abpfiff hatte er erfahren, dass Ernst Kuzorra höchstpersönlich vorbeigeschaut hatte, um ihn zu sichten. Wenige Tage später war Kördell ein Knappe.

Die Meisterschaft brachte den Verein in den Europapokal der Landesmeister, und Kördell wurde vom DFB entdeckt. Nicht zuletzt seine guten Auftritte auf internationalem Parkett waren dafür verantwortlich, dass er am 28. Dezember 1958 Nationalspieler wurde.

Mitglied der Traditionself und des Ehrenpräsidiums

Nach 103 Partien in der Oberliga – der damals höchsten deutschen Spielklasse – und 19 Toren für den FC Schalke 04 wechselte Kördell 1962 zu Schwarz-Weiß Essen. Das königsblaue Herz schlug aber weiterhin in seiner Brust. Deshalb streifte er sich nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn erneut das Trikot der Knappen über. Als Mitglied der Traditionself, deren Geschicke er von 1988 bis 1994 auch leitete, sorgte Kördell Wochenende für Wochenende gemeinsam mit seinen Mitspielern auf zahlreichen Sportplätzen in ganz Deutschland für Begeisterung.

Bis 2004 blieb der Meisterspieler dem Team treu, anschließend hängte er die Schuhe endgültig an den berühmten Nagel.

Als Mitglied des Ehrenpräsidiums und vor allem als Fan war Kördell bis zuletzt aber weiterhin dabei, wenn auf Schalke der Ball rollte.

An Heimspieltagen hielt ihm nichts mehr in seiner Wohnung. Schalke war schließlich seine zweite Familie, hatte er vor nicht allzu langer Zeit noch gesagt. Diese Familie trauert nun um eines ihrer ganz großen Mitglieder.

Der FC Schalke 04 wird Heiner Kördell stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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