Interview mit Ole Keusgen: „Zufriedenheit ist Stagnation!“

Der Moment, als Ole Keusgen den Europapokal der Landesmeister in die Höhe streckt. | Foto: Peter Windfeder
  • Der Moment, als Ole Keusgen den Europapokal der Landesmeister in die Höhe streckt.
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Ole Keusgen hat mit dem HTC Uhlenhorst Mülheim den Europapokal der Landesmeister im Hallenhocky gewonnen. Es ist nicht der erste Titel für den Gelsenkirchener, dessen Eltern nach wie vor in Erle wohnen. Aktuell weilt der 27-Jährige in England, fand aber Zeit für ein Interview mit dem Stadtspiegel.

Herr Keusgen, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuesten Titel. Wie fühlt sich das an?
Ole Keusgen: „Es ist ein ganz besonderes Gefühl, einen Titel zu gewinnen - in diesem Fall sogar einen internationalen. Viele meiner Freunde und meine Familie waren da, meine große Schwester ist mit ihren Töchtern extra aus den Niederlanden angereist. Einen solchen großen Moment in meiner sportlichen Karriere mit ihnen teilen zu können, war etwas ganz Besonderes für mich.“

Womit ist dieser Titelgewinn für Sie vergleichbar?
„Wenn ich ehrlich bin, kann ich das gar nicht vergleichen. In den letzten Jahren bin ich deutscher Hallenhockeymeister geworden, habe die Bronze-Medaille bei der Universiade in Kazan gewonnen und bin nun amtierender Europa-Pokal-Sieger. Jeder dieser Titel hat seine eigene Geschichte, eine eigene Bedeutung für mich.“

Sie haben im Finale zwei Tore geschossen und wurden zweitbester Torschütze des Turniers. Was bedeuten Ihnen die eigenen Leistungen?
„Ich war schon immer ein 100-prozentiger Team-Player - meine Leistung ist in meinen Augen nur dann gut, wenn ich dem Team damit helfen kann. Daher messe ich mich weniger daran, wie ich selbst gespielt habe, sondern wie unser Auftritt im Allgemeinen war. Wenn ich positiv zur Gesamt-Performance beitragen konnte, bin ich natürlich froh.“

Sie wohnen in Bochum, spielen in Mülheim und geben Training in Oberhausen. Wie viel Kontakt besteht noch in die alte Heimat?
„Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen und hatte eine sehr glückliche Kindheit. Meine Eltern waren immer meine größten Fans, aber gleichzeitig auch meine größten Kritiker. Bevor ich meinen Führerschein hatte, musste mich mein Vater mindestens zweimal in der Woche zum Training in Mülheim fahren (das sind circa 40 Minuten pro Weg). Ich verdanke Ihnen sehr viel! Wir telefonieren oft oder besuchen uns gegenseitig. Da meine Eltern in Erle leben, besteht also noch sehr viel Kontakt zu Gelsenkirchen.“

Wie viel Kontakt besteht noch zum ersten Verein, dem Buerschen Hockey-Club?
„Hin und wieder kommen ein paar meiner alten Weggefährten aus der Zeit beim HC Buer zu meinen Spielen, das freut mich immer sehr. Ansonsten besteht nicht mehr viel Kontakt.“

Am 18. April beginnt die Rückrunde der Feldsaison mit dem HTC Uhlenhorst. Sie sind mit ihrem Team mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz vier. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
„Zufriedenheit ist Stagnation, von daher bin ich eigentlich nie zufrieden. Ich würde sagen, dass wir uns bis jetzt gut geschlagen haben, aber noch Luft nach oben ist. Wir hoffen in der zweiten Saisonhälfte noch weiter nach oben klettern zu können!“

Was ist in der Rückrunde noch möglich?
„Mit einem Wort: alles! Unser Ziel ist es, noch einmal deutscher Feldhockeymeister zu werden.“

Wie lange wollen Sie noch Hockey spielen?
„So lange wie möglich. Natürlich wird das irgendwann einmal eher auf Hobby-Niveau laufen. Aber ein Leben komplett ohne Hockeyschläger ist für mich nicht vorstellbar.“

Wird Ole Keusgen nach seiner Uhlenhorst-Karriere noch einmal Trainer beim Buerschen Hockey Club?
„Nichts ist unmöglich...“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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