Höwedes Pech Schalkes Glück
Benedikt Höwedes fällt für die letzten beiden Spiele in diesem Jahr verletzt aus. Der Ausfall von Schalkes Kapitän könnte noch zum Glücksfall für den S04 werden. Vielleicht sogar noch für Jens Keller. Ein Kommentar.
Es passte ins Bild. Benedikt Höwedes hatte sich seine Verletzung in der 30. Spielminute selbst zuzuschreiben, auch wenn er bereits angeschlagen ins Spiel ging. „Er hatte Probleme mit dem Oberschenkel, meinte vor dem Spiel aber, dass es geht“, gab Keller nach dem Basel-Spiel zu Protokoll.
Boateng endlich auf der richtigen Position angekommen
30 Minuten und ein Auswahlschritt nach dem Anpfiff später wusste auch der Trainer, dass es doch schlimmer war, als vermutet. Höwedes musste gegen den Ex-Stuttgarter Streller einen eigenen Fehler ausbügeln. Eigentlich hätte der Innenverteidiger einen langen Ball der Schweizer relativ schnell und problemlos unter Kontrolle bringen können. Doch schon zum wiederholten Male in dieser Saison verschätzte er sich, und schätzte seine und die Fähigkeiten des Gegenspielers falsch ein. Streller schnappte sich den Ball und wäre vielleicht beinahe alleine auf dem Weg zu Fährmann gewesen. Hätte sein Schalker Gegenspieler ihn nicht gefoult. Dass Schalkes Kapitän die gelbe Karte sah, war durchaus auch glücklich. Ein Platzverweis war hier zumindest diskussionswürdig.
Marica: „Höwedes macht viele Fehler“
Höwedes‘ Fehler und sein folgendes Foulspiel deckte schonungslos sein diesjähriges Formtief auf. Wie hatte schon der Rumäne und Ex-Mitspieler Ciprian Marica vor dem ersten Duell zwischen Schalke und Bukarest gesagt: „Höwedes macht viele technische und taktische Fehler.“
Weil Papadopoulos sowieso schon seit über einem Jahr verletzt ausfällt und der vierte Innenverteidiger Joel Matip gegen Basel zunächst im defensiven Mittelfeld aushelfen musste, weil Höger und Aogo verletzt sind und Jones gesperrt war, musste Trainer Keller umstellen. Er brachte den Stürmer Szalai für den Verteidiger Höwedes. Matip rutschte zurück in die Innenverteidigung, Boateng ins defensive Mittelfeld und Szalai übernahm die Position des ghanaischen Nationalspielers und Schalkes neuen Kapitän in vorderster Front.
Keller: „Wir haben aber auch wenig offensive Alternativen“
Boateng spielte fortan auf der Position, die ihm und der Mannschaft seit Wochen schon am besten tun würde. Er verhilft der Mannschaft zu noch mehr Stabilität und seine Qualitäten kommen so noch mehr zur Geltung, weil er das Spiel so vor sich hat.
Ob er auch Sonntag gegen Freiburg dort spielen wird, bleibt allerdings offen. Jermaine Jones könnte auch wieder neben Roman Neustädter spielen. „Wir müssen auch sehen, dass wir für den Sturm nicht viele Alternativen haben. Wir haben nur Adam Szalai“, meinte Keller.
Szalai reicht. Der Ungarn trifft zwar aus den allerbesten Position nicht, so dass die Fans den Ausfall Huntelaars immer mehr hinterher trauern. Doch er reißt sich auf gut Deutsch gesagt, den Arsch auf und schafft Räume. Und ein Boateng auf der „Sechs“ mit einem ungefährlichen, aber kämpfenden Szalai im Sturm ist für Schalke besser, als gar kein Szalai und ein verschenkter Boateng im Sturm.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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