Glücklicher S04-Heimsieg über Bremen

Roman Neustädter (l.) feiert ausgelassen seinen Treffer zum 1:1 und krönte damit eine für ihn tolle Woche, nachdem er erstmals von Joachim Löw für ein Länderspiel nominiert wurde. Foto: Gerd Kaemper
  • Roman Neustädter (l.) feiert ausgelassen seinen Treffer zum 1:1 und krönte damit eine für ihn tolle Woche, nachdem er erstmals von Joachim Löw für ein Länderspiel nominiert wurde. Foto: Gerd Kaemper
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Der S04 bleibt Bayern-Jäger Nummer Eins. In einem umkämpften Spiel gegen Werder Bremen gewannen die Königsblauen mit 2:1 (0:1) und drehten dabei zum ersten Mal in dieser Saison einen Rückstand in einen Sieg. Dabei bedurfte es allerdings einer großen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gegen taktisch disziplinierte Hanseaten, die bereits in den ersten 45 Minuten deutlicher den Vorsprung hätten ausbauen müssen, aber unter anderem zweimal an der Latte scheiterten. Schalke rangiert mit nunmehr 23 Punkten sieben Punkte hinter Bayern München weiter auf Platz Zwei. Werder bleibt mit 14 Punkten im Mittelfeld der Tabelle hängen.

Huub Stevens musste seine Startelf im Vergleich zum Arsenal-Spiel umbauen. Für Uchida spielte Höwedes hinten rechts, da Höger wie der Japaner auch wochenlang verletzt ausfällt. Papadopoulos rückte dafür in die Innenverteidigung.

Die Fans hatten sich gerade erst auf ihren Plätzen niedergelassen, da fiel schon fast das 1:0. Nach einer flachen Hereingabe von Lewis Holtby war es Huntelaar, der mit der Hacke an Werder-Keeper Mielitz scheiterte. Da waren gerade einmal 35 Sekunden gespielt. Es sollte für lange Zeit Schalkes vorerst letzte Torchance sein. Denn fortan waren es die Gäste, die gefährlich vor das Tor von Lars Unnerstall kamen. So war es auch nicht verwunderlich, dass Bremen mit 1:0 in Führung ging, nachdem Hunt nach einem schnell vorgetragenen Angriff von der linken Strafraumgrenze trocken zum 0:1 abschloss (16.). Bayern-Leihgabe Nils Petersen scheiterte aus kurzer Entfernung nur zwei Minuten später, als er den Ball relativ unbedrängt über das Tor schoss. Auch zwölf Minuten später waren die Knappen im Glück. Erst köpfte Sokratis einen Kopfball an die Latte (30.), dann zirkelte de Bruyne einen Eckball auf die Latte (32.). So blieb es aber beim aus Schalker Sicht schmeichelhaften 0:1 zur Halbzeit.

Erneut glückloser Huntelaar gegen Marica ausgewechselt

Huub Stevens reagierte nach dem Pausentee und brachte Draxler für den blass gebliebenen Afellay und hatte wohl auch die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet, die nämlich stärker wiederkamen, als die Gäste aus dem hohen Norden. Zunächst behinderten sich Jones und Draxler gegenseitig in einer aussichtsreichen Position nach 53 Minuten. Aber nach 59 Minuten war es dann soweit: Fast von der Grundlinie trat Fuchs einen langgezogenen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo Neustädter höher stieg als sein Gegenspieler und sein Kopfball ins lange Eck fast wie eine Bogenlampe zum Ausgleich einschlug.
Als der eingewechselte Füllkrug aus spitzem Winkel in der 68. Minute an Unnerstall scheiterte, der den Ball zum Eckball abwehren konnte, war es Schalke nach dem folgenden Eckstoß, der schnell konterte und über Jones und Draxler schließlich sogar zum 2:1-Führungstreffer traf (69.). Durch die Führung änderte sich das Spiel. Ab sofort wartete Schalke auf die Kontermöglichkeiten und stand hinten sehr dicht gestaffelt. So war es dann auch erneut Draxler, der nach 83 Minuten wie beim 2:1 und einer fast identischen Situation das dritte Schalker Tor auf dem Schlappen hatte. Mielitz konnte aber zum Eckball abwehren. Draxler rechtfertige sowieso seine Einwechslung und war Schalkes Auffälligster. So landete auch eine gute Hereingabe von ihm bei Holtby, der aber im Abseits stand und sein 3:1 richtigerweise nicht anerkannt wurde. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es dann Holtby, der auf der anderen Seite das sichere 2:2 verhinderte. Gebre Selassie spitzelte nach einem Eckball das runde Leder auf das lange Eck und der kleine Zehner vom S04 rettete per Kopf auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torwart Unnerstall.

Werder-Trainer Thomas Schaaf haderte nach dem Spiel mit gewissen Szenen. „Ob vor dem 1:1 ein Foul stattfand, was zum Freistoß geführt hat, ist fraglich. Dann haben wir aber geschlafen. Wir hatten 60 Minuten lang das Spiel im Griff und haben hervorragend gespielt. Es ist uns trotzdem nun schon zum wiederholten Male passiert, dass wir sehr gut spielen, aber mit nichts Zählbarem nach Hause fahren müssen. Durch eigenen Fehler haben wir uns um den Lohn gebracht und das müssen wir schnell ändern, damit dann auch mal die Ergebnisse stimmen.“

Auch sein Gegenüber Huub Stevens attestierte den Hanseaten eine Stunde lang ein starkes Spiel. Dennoch freute er sich ganz besonders über den Heimsieg. „In der Mannschaft steckt ein super, super Charakter. Ich muss ein großes Lob aussprechen, dass sie diesen Rückstand noch gedreht haben nach dem kräftezehrenden Spiel unter der Woche gegen Arsenal. Werder tritt immer sehr organisiert auf und war durch die Führung noch schwieriger zu bespielen. Umso höher ist die Leistung der Mannschaft anzuerkennen“, so der Cheftrainer, der noch deutlich hörbar verschnupft war.

Nach der Länderspielpause geht es für Schalke nächste Woche Samstag weiter. Dann tritt die Stevens-Elf beim Topspiel des 12. Spieltages bei Bayer Leverkusen an (18.30 Uhr), das mit zu Schalkes ärgsten Verfolger gehört. Bremen empfängt am Sonntag die Fortuna aus Düsseldorf.

Tore: 0:1 Hunt (16.), 1:1 Neustädter (59.), 2:1 Draxler (69.)

Bes. Vorkommnisse: -

Zuschauer: 61.142 (ausverkauft)

Hier geht es zur Bildergalerie von Gerd Kaemper zum Spiel gegen Bremen: http://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/sport/joker-draxler-dreht-das-spiel-gegen-bremen-d230440.html

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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