Genialer Neustädter leitet Schalke-Sieg ein

Kevin-Prince Boateng schoss gegen Wolfsburg den Siegtreffer und feierte es ausgelassen. Foto: Gerd Kaemper
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Zwei Spiele, sechs Punkte. Schalke hat einen perfekten Start in die Rückrunde hingelegt und das Spitzenspiel des 19. Spieltags mit 2:1 gegen Wolfsburg gewonnen. Wolfsburgs Caligiuri flog dabei schon nach 50 Minuten wegen einer Beleidigung vom Platz. Dennoch gelang der Mannschaft von Dieter Hecking in Unterzahl sogar der Ausgleich, ehe Kevin-Prince Boateng zuschlug - dank Roman Neustädter.

Der Fehlstart der Niedersachen ist dagegen perfekt. Nach der 1:3-Heimniederlage letzte Woche gegen Hannover, verlor der ambitionierte Bundesligist auch das zweite Rückrundenspiel. Ganz anders die Schalker, die ganz klar auf Europa-Kurs sind und auf Platz vier kletterten. Zum ersten Mal in dieser Saison. Und ganz nebenbei den vierten Heimsieg in Folge feierten.

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Es war heute der eigentlich unauffällige Boateng, der unter dem Schlussstrich den Unterschied machte. Erst prüfte er Wolfsburg-Torwart Benaglio in Thiago-Manier und setzte zum Seitfallzieher an. Benaglio konnte das runde Leder noch so gerade zum Eckball klären, der dann aber zum 1:0 führte. Boateng köpfte Santana an, von wo aus der Ball langsam erst gegen den linken Innenpfosten und dann über die Linie trudelte (9.). Doch danach passierte aus Sicht der Königsblauen gar nichts mehr.

Fährmann mit Weltklasse-Parade

Erst erzielte Naldo den vermeintlichen Ausgleich für die „Wölfe“, welcher aber zu Recht abgepfiffen wurde. Der Brasilianer hatte sich bei seinem Kopfballduell gegen Huntelaar nach einem Eckball aufgestützt (18.). Vier Minuten später prüfte Ochs mit einem Weitschuss Ralf Fährmann, der zur Ecke klären konnte. Und in der 35. Minute reagierte eben jener Fährmann überragend, als er aus kurzer Distanz einen Ball von Luiz Gustavo abwehren konnte. Wiederum nur sechs Minuten später tauchte Olic plötzlich vor Fährmann auf, der aber lange ruhig blieb und auch hier Sieger blieb und somit zur Pause die Null hielt.

Hecking: „Es gab eine kleine Beleidigung von Caligiuri.“

Die zweite Halbzeit begann turbulent. Wolfsburgs Caligiuri musste nach einer Beleidigung gegen den Linienrichter bereits nach 50 Minuten vorzeitig vom Platz. „Ich habe nach dem Spiel mit dem Spieler und auch mit dem Schiedsrichter gesprochen und es gibt natürlich zwei unterschiedliche Aussagen. Ich muss zwar zugeben, dass es eine kleine Beleidigung gab, aber nichts Persönliches. Da würde ich mir auch mal wünschen, dass vielleicht in dem Moment einfach weggehört werden würde“, so Hecking nach der Partie.

Nur drei Minuten vor dem Platzverweis hatte Huntelaar die große Chance zum 2:0, verzog aber aus 16 Metern. Anders Wolfsburg, das in Unterzahl stärker spielte als vorher. Fährmann konnte zwar noch einen Schuss von Perisic abwehren, doch der Ball landete direkt bei Maximilian Arnold, der nur noch ins leere Tor zum 1:1 abstauben musste (65.). Danach war es ein offenes Spiel.

Boateng erzielte den wichtigen Siegtreffer

„Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, insbesondere hier auf Schalke. Vor dem 2:1 müssen wir dann vielleicht ein taktisches Foul begehen, so wie es Schalke kurz zuvor noch gemacht hat“, haderte Hecking.

In der 70. Minute scheiterte der heute sehr starke Max Meyer noch an Benaglio und dem Außenpfosten. In Minute 81 aber fiel dann doch noch das 2:1 für die Königsblauen. Neustädter täuschte zum Schuss an, steckte den Ball aber zur Überraschung aller durch die Abwehr hindurch, so dass Boateng völlig freistehend aus 15 Metern sich die Ecke aussuchen konnte und zum viel umjubelten Siegtreffer traf.

Keller stolz auf sechs Eigengewächse

„Wenn man bedenkt, dass wieder sechs, sieben Spieler ausgefallen sind bei uns, und sieben Spieler aus der eigenen Jugend heute im Kader standen, dann sollte man vor allem stolz sein“, freute sich Jens Keller nach dem Spiel. „Die rote Karte war ein Genickbruch für unser Spiel, und der Ausgleich für starke Wolfsburger war verdient. Insgesamt haben wir aber sehr wenig zugelassen und standen kompakt. Und nach dem 1:1 hat man der Mannschaft den unbedingten Willen angesehen, das Spiel noch gewinnen zu wollen“, lobte Keller sein Team.

Das empfängt am nächsten Sonntag im zweiten Heimspiel nacheinander Hannover 96 um 17.30 Uhr. Wolfsburg empfängt Samstagabend (18.30 Uhr) den FSV Mainz 05.

Kevin-Prince Boateng schoss gegen Wolfsburg den Siegtreffer und feierte es ausgelassen. Foto: Gerd Kaemper
Wolfsburgs 20-Millionen-Neuzugang Kevin de Bruyne (l.) blieb insgesamt blass gegen Benedikt Höwedes. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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