Galgenfrist für Keller: Heldt setzt Trainer unter Druck
Die Wochen der Wahrheit auf Schalke. Schalke-Manager Horst Heldt hat seinen Trainer Jens Keller in die Verantwortung genommen. „Nach dem Nürnberg-Spiel (21. Dezember) gucken wir, wo wir stehen“, so der 43-Jährige am Donnerstagmittag.
Ganz klar: Jens Keller muss jetzt Erfolge feiern. Am Samstag (15.30 Uhr) beim Spitzenspiel in Mönchengladbach muss der S04 mindestens einen Punkt mitnehmen. Am Mittwoch (20.45 Uhr) ist ein Heimsieg in der Champions League gegen den FC Basel Pflicht, ansonsten fliegt Schalke aus der Gruppenphase raus und darf nur noch in der Europa League mitspielen.
„Wir wollen auch 2014 international spielen. Allerdings in der Champions League und nicht in der Europa League“, so Heldt.
Nach den beiden „Endspielen“ empfängt Schalke noch Freiburg und gastiert beim 1. FC Nürnberg. Da sind sechs Punkte ebenso Pflicht für einen Champions League-Anwärter. Holt Keller diese nicht, hat er wahrscheinlich die Kündigungs-Papier unter dem Weihnachtsbaum.
Heldt: „Zusammenbruch vom Kollektiv“
Der Cheftrainer ist sich der besonderen Situation bewusst. „Wir haben das Pokalspiel gegen Hoffenheim 80 Minuten lang sachlich analysiert. Es gab kein Donnerwetter, das habe ich so auch nie gesagt. Ich wurde nur danach gefragt, ob es ein Donnerwetter geben wird“, so der ebenfalls 43-Jährige.
Auch zwei Tage nach dem desaströsen Pokal-Auftritt suchten die Verantwortlichen noch immer nach den Gründen für das schwache Auftreten. „Es ist nach wie vor nur schwer zu begreifen und zu erklären. Wir haben drei Tage vorher mit derselben Mannschaft gegen Stuttgart ein starkes Spiel gemacht. Gegen Hoffenheim kamen dann erst die individuellen Fehler und dann der Zusammenbruch vom Kollektiv“, fand Heldt deutliche Worte.
Keller: „Ich übernehme die volle Verantwortung“
Jens Keller schien auch fast ratlos. „Die Mannschaft zeigt immer wieder, welches Potential sie hat. Aber es gibt viel zu oft ein Auf und Ab, für das ich die volle Verantwortung übernehme. Wir haben natürlich immer wieder sehr viele Ausfälle und in den englischen Wochen wenig Zeit zu trainieren. Aber wir müssen konstanter werden.“
Und Keller setzt fort: „Die Mannschaft hat schon oft Charakter gezeigt, gerade wenn es eng wurde. Aber gerade das ist ja paradox. Denn wir zeigen es nicht regelmäßig und das ist nicht befriedigend.“
Immerhin: Hoffnung besteht vor Samstag. Denn immer, wenn die Mannschaft unter Druck stand, zeigte sie ihr wahres Gesicht. „Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir in Mönchengladbach ein anderes Gesicht zeigen werden als noch gegen Hoffenheim“, so Keller abschließend.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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