Erfolgreiche Kooperation der Klaus Fischer-Fußballschule mit der mobilen Jugendarbeit
Fußball verbindet Kulturen
„In diesem Jahr wird die Kooperation der mobilen Jugendarbeit mit der Klaus Fischer-Fußballschule bereits zum dritten Mal durchgeführt. In den beiden Jahren haben sich schon richtige Freundschaften gebildet und der blonde Philip freut sich schon total auf sein Wiedersehen mit Murad aus Syrien“, schwärmt Erkan Öztürk vom Ückendorfer Jugendtreff "Ücky" und der mobilen Jugendarbeit.
Zu dem Wiedersehen kommt es bei der diesjährigen Klaus Fischer-Fußballschule, die von Montag, 29. Juni, bis Freitag, 3. Juli, auf der Sportanlage Schürenkamp mit Unterstützung des gastgebenden Fußballvereins DJK Blau-Weiß Gelsenkirchen 1920 stattfindet.
Inzwischen zum dritten Mal sind 28 Kinder und Jugendliche aus vier Stadtteilen mit von der Partie, wenn der Anpfiff zur neunten Auflage der Fußballschule des ehemaligen Schalke-Profis erfolgt. Die von der mobilen Jugendarbeit dafür angemeldeten Kinder haben durch die Bank einen Migrationshintergrund, einige von ihnen sind Geflüchtete, wie eben Murad aus Syrien. Um die Teilnahme dieser Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen, werden „die Kosten leistbar gemacht“, wie Jürgen Wilhelm von der Fußballschule erklärt.
„Das ist eine sehr wichtige Aktion für unsere Kinder, weil sie dabei nicht nur Fußballtechniken erlernen, sondern auch soziale Kompetenz. Denn unsere Kinder würden ansonsten niemals in Kontakt kommen mit den anderen Kindern, die daran teilnehmen, weil hier große soziale Unterschiede bestehen. Darum war deutlich zu spüren, wie wichtig dieses Angebot ist, als klar war, dass es die Fußballschule auch in diesem Jahr wieder geben wird“, freut sich der Erzieher, Standortleiter des Ücky und Anti-Gewalt-Trainer Öztürk, der natürlich auch ein wenig hofft, dass Vereinsvertreter diese Gelegenheit nutzen, um das eine oder andere Talent unter den Teilnehmern zu sichten.
Durch seine eigene Geschichte, die ihn als Kind zum Jugendtreff der Amigonianer führte, weiß er, wie wichtig es ist, wenn Kindern Aufmerksamkeit geschenkt wird und sie gefördert werden. „Darum haben wir vom Ücky überlegt, wie wir unsere Kinder unterstützen können und ihnen dabei auch noch ein Bewegungsangebot liefern können. Dabei kamen wir dann auf die Klaus Fischer-Fußballschule und nahmen direkt Kontakt auf“, erzählt Erkan Öztürk.
„Zunächst kam die Anfrage, ob wir uns vorstellen könnten, ein Fußballtraining an den verschiedenen Stützpunkten der mobilen Jugendarbeit in der Stadt durchzuführen“, schildert Jürgen Wilhelm. „Aber wir fanden es wichtiger, dass die Kinder mit unseren anderen Fußballkindern in Kontakt kommen. Denn die Begegnung der Kinder aus verschiedenen Kulturen und sozialen Herkünften empfanden wir als wichtigen Aspekt. Denn durch dieses Miteinander können Probleme bereits im Vorfeld vermieden werden. Inzwischen freuen sich die Kinder bereits aufeinander und auch die Trainer sind zu Bezugspersonen geworden. Das kommt natürlich auch daher, dass sich Trainer und Kinder auf Augenhöhe begegnen.“
Erkan Öztürk spricht die Kinder auch gezielt an und motiviert sie zur Teilnahme: „Da gibt es zum Beispiel ein Mädchen, das gar nicht so fußballverrückt ist. Aber mir war es wichtig, dass es lernt, etwas Angefangenes auch zu Ende zu bringen und sich durchzubeißen. Denn beim Fußballtraining wird auch der Umgang mit Drucksituationen auf spielerische Weise gelernt. Etwa wenn Ansagen von den Trainern kommen wie: Nun lauf doch mal. Damit muss manch' ein Kind erst einmal lernen umzugehen.“
Dem schließt sich Wilhelm an: „Die Kinder lernen, diszipliniert durch den Tag zu kommen. Darum nehmen wir auch erst Kinder ab sieben Jahren auf, weil es keinen Sinn macht, wenn sie es nicht schaffen, sich jeweils vier Stunden lang an fünf Tagen in der Woche zu konzentrieren. Wobei wir mit Disziplin keinen Drill meinen. Vielmehr geht Klaus Fischer individuell auf die Kinder ein und schnürt mitunter auch mal die Fußballschuhe zu, wenn dabei eine helfende Hand benötigt wird.“
Der Dank der Fußballschule gilt auch dem Verein DJK Blau-Weiß Gelsenkirchen 1920, dessen Heimplatz der Schürenkamp ist. „Das Stammpersonal ist konstant, das sorgt für Sicherheit und man hat immer die gleichen zuverlässigen Partner, wie den Vorsitzenden Ralf Poddey oder Juliane Langenscheid, die sich darum kümmert, dass kein Kind hungrig vom Platz geht. Aber auch der Platzwart unterstützt uns, indem er in der ersten Ferienwoche auf dem Platz speziell für uns im Einsatz ist“, lobt Jürgen Wilhelm.
Über das Ücky
Der Ückendorfer Jugendtreff an der Bochumer Straße 96 ist eine Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Trägerschaft der Katholischen Jugendsozialarbeit Gelsenkirchen gGmbH.
Das Ücky als offenen Freizeittreff für Kinder und Jugendliche gibt es bereits seit dem Jahr 2009. Neben freizeitpädagogischen Aktionen finden im Ücky verschiedene Projekte und Veranstaltungen sowie täglich eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung statt, an denen die Besucher des Treffs teilnehmen können.
Weitere Einrichtungen der mobilen Jugendarbeit sind der Stadtteilladen Schalke-Nord, Josefinenstraße 35; die Skateanlage Schalker Verein an der Europastraße; die Trendsportanlage im Consolpark und das Philipp-Neri-Zentrum an der Stolzestraße 3a.
Die Klaus Fischer-Fußballschule
Die Klaus Fischer-Fußballschule ist in diesem Jahr zum neunten Mal in Gelsenkirchen aktiv.
Von Montag, 29. Juni, bis Freitag, 3. Juli, findet sie von jeweils 10 bis 15.30 Uhr auf der Sportanlage Schürenkamp, Grenzstraße 1, statt. Das Training richtet sich an sieben- bis 15-jährige Kinder und Jugendliche.
Im Preis von 179 Euro sind Getränke, das tägliche Mittagessen, ein Klaus-Fischer-Fußballschulen-T-Shirt, das Training und mehr enthalten.
Durch die Corona-Pandemie konnte die Durchführung erst kurzfristig gesichert werden, darum stehen derzeit noch freie Plätze zur Verfügung.
Infos und Anmeldung sind möglich auf www.klaus-fischer-fußballschule.de.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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