Fan-Wut: Draxler wollte seit Monaten unbedingt weg vom S04

Ab sofort können Schalke-Fans kein Trikot mehr von Julian Draxler im königsblauen Farben ergattern. | Foto: Gerd Kaemper
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Kaum ist der Wechsel von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg vollzogen, kommen neue Details ans Licht. Der Mittelfeldspieler wollte Schalke unbedingt verlassen. Das bestätigte Manager Horst Heldt.

Bereits auf der vereinseigenen Homepage wurde Heldt so zitiert, dass den Schalke-Fans die geballte Wut ins Blut schoss. „Wir kommen damit dem ausdrücklichen Wunsch von Julian nach, den Verein zu wechseln“, hieß es im ersten Atemzug, ehe der Manager später noch nachlegte: „Julian hat unsere grundsätzliche positive Entwicklung der vergangenen Monate ebenso als solche gewertet, an seiner Haltung hat dies jedoch nichts geändert. Vielmehr hat er seinen Wechselwunsch wiederholt erneuert.“

Heldt: „Es war sein unbedingter Wunsch, zu wechseln“

Sprich: Draxler wollte nicht mehr weiter für Schalke spielen. Sein selbstauferlegtes Schweigen in den letzten Monaten macht nun immer mehr Sinn. Der 21-Jährige wollte die Fans partout nicht spüren lassen, dass er nach 14 Jahren den Klub verlassen will. Am Montagabend unterstrich Heldt nochmals den unbedingten Wunsch Draxlers, Schalke verlassen zu wollen: „Es hätte keinen Sinn gemacht, Draxler gegen seinen ausdrücklichen Wunsch weiter auf Schalke zu halten – nicht bei einem Spieler, der partout nicht mehr will“, wurde der Manager bei der WAZ zitiert.

2013 mit „Stolz und Leidenschaft“ Vertrag pompös verlängert

Für die Schalke-Fans ein Ende mit Schrecken. Draxler galt bis zum Wochenende als Identifikationsfigur des Vereins. 2013 wurde seine Vertragsverlängerung bis 2018 mit acht LKWs im ganzen Ruhrgebiet – inklusive in Dortmund – mit der Aufschrift „Mit Stolz und Leidenschaft“ verkündet. Nun, zwei Jahre später, wechselt der „Weltmeister“ (14 Minuten Einsatz beim 7:1-Sieg über Brasilien) zu einem direkten Bundesliga-Konkurrenten, der auf den ersten Blick sportlich nicht mehr erreichen kann als der S04 selbst, wenngleich er zuletzt den Supercup der Bundesliga sowie den DFB-Pokal gewann. Darüber hinaus verfügen die „Wölfe“ über weitaus weniger Fan-Unterstützung und gelten als traditionsarm. Dass vor allem dank des finanzstarken Hauptsponsors „VW“ der sportliche Erfolg zudem zusammengekauft wird und Draxler dem Lockruf des Geldes folgte, stört die S04-Fans ebenso.

35 Millionen Euro helfen nicht gegen den Schmerz

Der Eindruck, dass Draxler dem Druck und dem gigantischen Umfeld um und „auf Schalke“ aus dem Weg gehen will, verfestigt sich immer mehr. Nach wie vor ist der talentierte Mittelfeldspieler den Beweis schuldig, tatsächlich ein Weltklassespieler zu sein, obwohl er bereits 2011 einen Profivertrag unterschrieb, seitdem aber als „Dauer-Talent“ gilt. Daher kann man immerhin Heldt dazu gratulieren, einen solch lukrativen Verkauf ausgehandelt zu haben. Doch das allein reicht nicht aus, um die Wut, Enttäuschung und Fassungslosigkeit der Schalke-Fans zu lindern.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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