Fährmann rettet Schalke - spätes 3:1 gegen Braunschweig
Schalke hat die Generalprobe vor dem 144. Revierderby bestanden. Die Königsblauen besiegten in einem einseitigen Spiel den Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit 3:1. Dabei sah Schalke lange Zeit wie der sichere Sieger aus, konnte sich kurz vor Schluss aber bei Torwart Ralf Fährmann bedanken, der die Schalker vor dem 2:2 bewahrte. Am Dienstag muss der S04 nun zum absoluten Knaller am 27. Spieltag zu Borussia Dortmund reisen.
Schalke hatte am Ende 67 Prozent Ballbesitz und so deutlich verlief auch 80 Minuten lang das ungleiche Duell in der Veltins-Arena. Eintracht Braunschweig zeigte sich erst in der 74. Minute zum ersten Mal gefährlich vor dem Schalker Tor, in Minute 81 gelang dann auch der 1:2-Anschlusstreffer.
Papadopoulos auch verletzt - Schalke mit zehn Ausfällen
Danach zeigte sich der S04 auch einige Minuten verunsichert, so dass Fährmann in der 83. Minute gegen den völlig alleingelassenen Braunschweiger Elabdellaoui aus kürzester Distanz überragend parieren musste, um nicht auch noch das 2:2 hinnehmen zu müssen. In der Nachspielzeit wurde dann der eingewechselte Adam Szalai angeschossen, von dessen Bein dann der Ball zum 3:1 einschlug. Schiedsrichter Wolfgang Stark pfiff danach sofort ab.
Schalkes Trainer Jens Keller musste vor dem Spiel auch noch den Ausfall von Kyriakos Papadopoulos hinnehmen. Schalkes Publikumsliebling hatte sich eine Oberschenkel-Verletzung zugezogen, so dass die Königsblauen insgesamt auf zehn (!) Spieler verzichten mussten.
Keller: „Kaan Ayhan hat mich beeindruckt, er hat abgezockt gespielt“
Dennoch blieb Schalke auch im achten Heimspiel hintereinander ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert aus Oktober letzten Jahres beim 1:3 gegen Dortmund. Leon Goretzka ebnete in der 17. Minute den Weg zum neunten Heimsieg, als er nach Vorlage von Max Meyer aus 20 Metern einfach mal aus zentraler Position abzog und ins linke Eck einschoss. Braunschweig-Torwart Davari sah dabei nicht gerade souverän aus.
Der heute in der Innenverteidigung spielende und starke Kaan Ayhan scheiterte in der 24. Minute mit einem guten Freistoß, und auch Klaas-Jan Huntelaar hätte in Minute 35 auf 2:0 erhöhen müssen, als sein Schuss aus kurzer Distanz aber noch abgeblockt werden konnte.
Huntelaar: „Jetzt wollen wir auch in Dortmund punkten“
Ebenso auch in der zweiten Halbzeit, als Huntelaar nach starker Boateng-Vorlage den Ball eigentlich nur noch ins leere Tor schieben musste, das runde Leder aber nicht richtig traf (49.). Besser machte es der holländische Nationalspieler in Minute 66, als er einen Freistoß zum 2:0 versenkte. Da der Ball leicht abgefälscht war, schien Braunschweig-Torwart Davari chancenlos. Es war bereits Huntelaars achter Rückrundentreffer und damit auch sein zehntes Tor im elften Spiel. „Momentan macht es Spaß mit der Mannschaft. Heute haben wir wieder zu Hause gespielt und wollten wieder gewinnen. Jetzt wollen wir Dienstag auch in Dortmund punkten.“
Bis dahin war es zum Ende hin aber noch einmal spannend. Ehe Szalai das 3:1 in der Nachspielzeit erzielte, waren die Braunschweiger zwischen der 80. und 85. Minute drauf und dran, noch ein Unentschieden zu erzielen. Erst traf Benjamin Kessel mit einem präzisen Flachschuss aus dem Gewühl ins rechte Eck zum 1:2 (81.), ehe dann der bereits angesprochene Fährmann überragend hielt. „Das wäre unverdient gewesen. Wir hatten zu keiner Zeit Ordnung auf dem Platz und wir hatten gegen Schalke große Probleme, das vor allem im Spiel ohne Ball sehr stark war, wovon wir uns haben beeindrucken lassen. Wir machen jetzt ganz schnell einen Haken an das Spiel, da wir Dienstag bereits gegen Mainz spielen. Das ist vielleicht schon unsere letzte Chance auf den Klassenerhalt“, so Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nach dem Spiel.
Jens Keller war die Freude anzusehen. „Ich bin total begeistert von der Mannschaft. Vor allem, wie sie immer wieder mit Rückschlägen umgeht. Wir hatten heute zehn Ausfälle, aber egal, wer dann einspringen muss, fügt sich nahtlos ein. Ich nenne die Mannschaft schon scherzhaft Rasselbande. Wir hatten heute zwei A-Jugendliche, zwei 20-Jährige und einen 19-Jährigen auf dem Platz. Und dennoch zeigen alle auch noch nach dem Spiel in Madrid ein tolles Spiel, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Das war ein hochverdienter Sieg, auch wenn es nach dem 1:2 noch einmal kurz spannend wurde. Aber heute bin ich einfach nur stolz. Jetzt geht es zum größten Derby in Deutschland, was für uns alle eine Freude ist. Mal schauen, was dabei herauskommt.“
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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