Fährmann: „Ein Unentschieden gegen Real Madrid wäre schon ein Teilerfolg“

Seit Ralf Fährmann für Schalke wieder regelmäßig am Ball ist, hat sich die Zahl der Gegentore stark reduziert. Fotos: Gerd Kaemper
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  • Seit Ralf Fährmann für Schalke wieder regelmäßig am Ball ist, hat sich die Zahl der Gegentore stark reduziert. Fotos: Gerd Kaemper
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Er steht praktisch wie kein Zweiter für den Schalker Höhenflug in den letzten Wochen und spielt zudem seit er fünfzehn Jahre alt ist für die Königsblauen: Ralf Fährmann, 25-jähriger Torwart vom S04, und seit dem 26. November letzten Jahres Schalkes klare Nummer Eins. Mittwochabend spielt Fährmann mit Schalke in der Champions League gegen Real Madrid.

1,96 Meter groß, breite Schultern, Dauergrinsen: Ralf Fährmann fällt derzeit einfach auf und das im absolut positiven Sinne. Kein Wunder, dass der gebürtige Chemnitzer so gut drauf ist. Nach teilweise langen und schlimmen Verletzungen schwebt er seit Monaten auf einer Erfolgswelle.

Stadtspiegel: Herr Fährmann, hat der ständige Vergleich mit Manuel Neuer nach dessen Abgang Sie genervt?
Ralf Fährmann: „Nein, der Vergleich passte nur nie. Das war, als wenn man Äpfel und Birnen vergleichen würde. Manuel ist der beste Torwart der Welt und ich habe viel zu großen Respekt vor ihm und dem, was er schon alles erreicht hat. Ich will auf Schalke konstant gute Leistungen bringen und meine eigene Karriere starten.“

Sie mussten in den letzten Jahren viele Rückschläge einstecken. Sind Sie dadurch nun auch besser?
„Ich weiß nicht, ob ich besser bin. Ich glaube aber, dass ich nicht schlechter bin, sonst hätte ich in den letzten Jahren etwas falsch gemacht. Nichtsdestotrotz frage ich mich ständig, was ich besser machen kann. Denn perfekt ist man nie und man kann immer etwas dazulernen.“

Fährmann: „Mein Vorbild war Frank Rost.“

Nach dem Leverkusen-Spiel haben Sie schmunzelnd zu Protokoll gegeben, dass sie sechs Kilo Muskelmasse zugelegt hätten, was auch fürs Freibad nicht so schlecht sei.
„(lacht) Das stimmt. Aber im Ernst, durch das viele Krafttraining fühle ich mich jetzt einfach noch wohler und habe keine Angst vor Zusammenstößen im Strafraum. Ich bin ja jemand, der bei Flanken viel herausläuft, daher hilft es mir, keine Angst zu haben, die Spieler aus dem Weg zu räumen (grinst).“

Mittwochabend kommt Real Madrid in die Arena, unter anderem mit dem ehemaligen Welttorhüter Iker Casillas. War er für Sie als kleiner Junge ein Vorbild?
„Mein Vorbild war früher Frank Rost, zu dem ich aufgeschaut habe. Aber klar, Iker Casillas ist ein überragender Torwart, der in seiner Karriere schon sehr viel erreicht hat.“

Wie schwer wird es gegen Real Madrid?
„Real Madrid ist gegen uns natürlich Favorit. Aber die Bundesliga ist für mich die stärkste Liga der Welt, so dass wir uns auch nicht verstecken sollten oder gar Angst haben müssen. Wir müssen von der ersten Sekunde an hochkonzentriert sein und hinten sicher stehen. Und vorne haben wir ja unter anderem den „Hunter“ (Huntelaar, d. Red.), der immer eine Chance bekommt. Wenn wir ein Unentschieden erreichen, wäre das schon ein Teilerfolg. Für die Mannschaft und mich persönlich wäre es natürlich super, wenn wir zu Null spielen.“

Fährmann: „Ronaldo hat es verdient, Weltfußballer zu sein.“

Mittwoch Real Madrid, Samstag Bayern München: Ist es Fluch oder Segen als Torwart in so wenigen Tagen so im Fokus zu stehen?
„Weder noch. Ganz gleich ob Mainz, Real Madrid oder Bayern München: Wir sind alle Profis genug, so dass wir uns immer vernünftig auf jeden Gegner einstellen.“

Das Champions League-Spiel ist aber schon etwas Besonderes.
„Ja, ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich lieber gegen Meppen als gegen Real Madrid spiele. Das Spiel gegen Real Madrid ist ein absolutes Highlight für uns alle.“

Mit Real Madrid kommt natürlich auch der frischgekürte Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der zurzeit in der Meisterschaft eine Sperre von drei Ligaspielen absitzen muss. Ist das ein Vor- oder Nachteil für Schalke?
„Er ist Profi durch und durch und wird wie immer seine Leistungen abrufen. Man kann vor ihm nur den Hut ziehen. Ronaldo schießt regelmäßig wichtige Tore und hat es daher auch verdient, der neue Weltfußballer zu sein.“

Zur Person Ralf Fährmann:

> Geboren am 27. September 1988 in Karl-Marx-Stadt, in einer Beziehung mit Henriette Hömke, Miss Sachsen 2007
> Von 1995 bis 1998 beim VfB Chemnitz; nach fünf Jahren beim Chemnitzer FC wechselte Fährmann 2003 zum S04
> 2006 gewann der damals 17-Jährige mit Schalkes A-Jugend die Deutsche Meisterschaft
> Von 2009 bis 2011 an Eintracht Frankfurt ausgeliehen

Seit Ralf Fährmann für Schalke wieder regelmäßig am Ball ist, hat sich die Zahl der Gegentore stark reduziert. Fotos: Gerd Kaemper
Stadtspiegel-Mitarbeiter Raphael Wiesweg (l.) mit einem völlig entspannten Ralf Fährmann.
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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