Enttäuschendes 0:0 von Schalke

Szene aus dem Hinspiel zwischen Schalke und Augsburg. Auch dieses Mal war es hart umkämpft, doch einen Sieger gab es am Samstagnachmittag nicht. Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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Nach 65 Bundesliga-Spielen gab es mit Schalker Beteiligung mal wieder ein torloses Unentschieden. Beim FC Augsburg kam der FC Schalke 04 am 19. Spieltag nicht über ein 0:0 hinaus und erlebte damit nach dem furiosen Auftaktsieg in der Rückrunde einen Dämpfer. Zuletzt hatte der S04 im Revierderby bei Borussia Dortmund am 4. Februar 2011 sowohl kein Tor geschossen als auch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Bei (spiel)starken Augsburgern konnte sich die Schalker Mannschaft bei Timo Hildebrand bedanken, dass sie wenigstens einen Punkt mit nach Gelsenkirchen nehmen durfte. Der Schlussmann war am Samstagnachmittag ein starker Rückhalt der Königsblauen, die somit nach vier Auswärtsniederlagen in Folge wenigstens mal wieder einen Punkt aus der Fremde entführen konnten. Während der S04 auf Platz Sechs abrutschte, konnten die Gastgeber auch aufgrund der gleichzeitigen Niederlage Hoffenheims einen Platz nach oben klettern und stehen nun auf dem Relegationsplatz.

Schalkes Cheftrainer Jens Keller stellte im ersten Auswärtsspiel des neuen Jahres die Mannschaft etwas um. Im 4-4-2-System, das er auch schon in seinem Schalker Pflichtspieldebüt im Pokal gegen Mainz Mitte Dezember ausprobiert hatte, stürmte Huntelaar von Beginn an neben Marica. Holtby rückte dafür auf die Doppelsechs neben Roman Neustädter, während Draxler und Farfan die Flügelzangen bildeten. Auffällig bei den Schalkern: Bei gegnerischem Ballbesitz orientierte sich fast die komplette Mannschaft hinter den Ball und ließ somit den Augsburgern wenig Platz zum Kombinieren vor dem Schalker Strafraum. Die Arbeit von Jens Keller schien gefruchtet zu haben, der Donnerstag erklärte hatte, unter der Woche den Fokus auf die Defensivarbeit gelegt zu haben.

Doch der Fokus war wohl etwas zu sehr auf die Defensive gelegt. In Halbzeit Eins fanden die Gäste quasi nicht statt. Noch schlimmer aus Sicht der Gäste: In den ersten 30 Minuten waren es die Gastgeber, die wesentlich mehr Ballbesitz hatten, besser kombinierten und auch die wesentlich besseren Torchancen hatten. Zwar hatte Farfan in der 24. Spielminute mit einem gefühlvollen Freistoß die Chance auf das 0:1. Doch Augsburgs Schlussmann Manniger konnte den Ball mit den Fäusten zur Seite abwehren - ein dankbarer Ball für den Keeper. Ansonsten prägten vor allem die Asiaten Ji und Koo das Spiel auf Seiten der Gastgeber. Doch entweder scheiterten die in weiß gekleideten Männer von Trainer Markus Weinzierl am eigenen Unvermögen, oder Schalkes Torwart Timo Hildebrand klärte souverän. Souverän war die Leistung des Schiedsrichters dagegen nicht immer. In den ersten 45 Minuten saßen die gelben Karten etwas zu locker bei dem zunächst zu aufmerksamen Unparteiischen. Fuchs, Marica und Holtby kassierten allesamt für ihr erstes Foulspiel im Spiel direkt den gelben Karton. Fuchs musste im Laufe der zweiten Halbzeit von Trainer Keller auch gegen den A-Juniorenmeister Sead Kolasinac ausgewechselt werden, um keinen Platzverweis zu riskieren.

Augsburgs Mölders traf Innenpfosten

Schalkes beste Chance hatte Huntelaar nach 37 Minuten. Sein Drehschuss aus wenigen Metern konnte aber Manniger im Nachfassen parieren, wodurch es beim torlosen 0:0 blieb. Das hätte sich gleich nach dem Pausentee ändern können, als erst Augsburg mit einer Doppelchance am sehr aufmerksamen Hildebrand scheiterte (54.), und dann Draxler (56.), Holtby (58.) und Farfan (in eigentlicher Abseitsstellung/59.) beste Möglichkeiten für den ersten Treffer des Tages hatten. Es war gleichzeitig Schalkes beste Phase im Spiel. Doch nach Maricas Schussversuch in der 67. Spielminute, den Manniger erneut souverän halten konnte, war es vorbei mit der königsblauen Herrlichkeit und den Gäste-Fans stockte auch kurz der Atem. Denn nur zwei Zeigerumdrehungen später war es Augsburgs Top-Torschütze Sascha Mölders, der mit einem 20-Meter-Schuss nur am linken Innenpfosten scheiterte - Hildebrand hatte sich vergeblich gestreckt, doch der prallte vom Pfosten ins Spielfeld, statt ins Tor. Wiederum nur zwei Minuten später (79.) schoss Callsen-Bracker einen Freistoß knapp neben das Schalker Gehäuse. Es sollte die letzte nennenswerte Tormöglichkeit in der Partie gewesen sein. Auch in der zweiminütigen Nachspielzeit gelang es beiden Teams nicht mehr, den möglichen Lucky Punch zu setzen.

Für Schalkes geht es nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Greuther Fürth weiter, wo die ehemaligen Eurofighter Mike Büskens (Trainer) und Gerald Asamoah (Spieler) unter Vertrag stehen. Die Augsburger spielen zur selben Zeit beim VfL Wolfsburg.

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 28.553

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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