Ein ganzer Tag auf Rollen

Vor der Langstrecke will trainiert werden: In Le Mans fahren die Skater dann 24 Stunden lang... | Foto: Milenski
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Zelte, Schlafsäcke und Kohlenhydrate – das sind die aktuell wichtigsten Punkte auf den Gepäcklisten der Inliner des Post SV Buer. Am 1. Juli machen sie sich auf den Weg nach Le Mans, wo sie am Tag darauf an einem einzigartigen Sportevent teilnehmen: dem 24-Stunden-Rennen auf Inline-Skates.

Das französische Le Mans ist bekannt für seine berüchtigten Autorennen, die einen ganzen Tag lang dauern. Weniger bekannt ist allerdings, dass es das Rennformat auch für Inline-Skater aus der ganzen Welt gibt.
Genau diesem waghalsigen Unterfangen werden sich Anfang Juli einmal mehr die Sportler des Post SV Buer stellen. Darauf stimmten sie sich am vergangenen Samstag in der Turnhalle der Gesamtschule Berger Feld ein. Als eines der größeren Teams im Wettbewerb, werden die Bueraner mit insgesamt 32 Frauen und Männern nach Frankreich fahren. Mit vier Gruppen und einem Solo-Starter treten sie schließlich beim Rennen an, im Schlepptau zehn Betreuer, die sich um die 24-Stunden-Versorgung der Fahrer kümmern.

„Es ist zwar eine wahnsinnig anstrengende Herausforderung, aber wenn man sie dann mit dem Team geschafft hat, gibt es nichts Besseres“, erklärt Tina Jerzynka ihre Motivation. Die Skaterin geht bereits zum vierten Mal in Le Mans an den Start. Eine spezielle Vorbereitung benötigt sie dafür nicht: „Grundfitness auf den Rollen reicht. Wichtig ist, dass man seine Skates beherrscht. Es gibt auf der Strecke schon so manche tückische Steigung. Nur unser Solo-Fahrer muss sich besonders vorbereiten, aber auch er fährt nicht 24 Stunden durch. Es gab schon einige, die das probiert haben und von der Strecke getragen werden mussten.“
Noch entscheidender sei daher die Teamarbeit. Gefahren wird in Staffeln, so dass jeweils nur ein Skater aus einer Mannschaft auf der Rennbahn ist. In der Regel wird nach einer Runde von über vier Kilometern gewechselt. Allzu viele Pausen haben alle Beteiligten aber nicht. Zwei Stunden Schlaf ist das Maximum an diesem Tag. „Die Anstrengung des Ganzen merkt man dann auf der Rückfahrt, wenn im Bus fast alle schlafen. Auch auf die Beine und Füße geht das ganz schön“, so Jerzynka.

6000 Sportler aus der ganzen Welt werden in Le Mans erwartet, darunter Nationalmannschaften, Werkteams, Weltmeister und Olympiasieger. Auch der Post SV besteht aus einer bunt gemischten Truppe. Frauen und Männer im Alter von 16 bis 60, Bueraner, Bochumer, Münsteraner und sogar Österreicher sind dabei. Gemeinsam werden sie in den 24 Stunden ca. 2500 Kilometer auf Inline-Skates runterreißen, mit teils über Tempo 50. Der Spaß steht dabei im Vordergrund, allerdings haben die Post SVler durchaus auch sportliche Ambitionen: „Jedes Team von uns setzt sich natürlich Ziele, zum Beispiel die Zeit vom letzten Mal zu verbessern. Unsere schnellste Gruppe will diesmal unter die Top zehn kommen.“ Schon 2015 waren die Bueraner sehr erfolgreich. Platz 37 von 449 in der Gesamtwertung, das beste Einzelteam erreichte sogar Platz zwölf in seiner Kategorie.

Man darf gespannt sein, ob sie es schaffen, sich in diesem Jahr zu steigern. Als Grundlage für den Erfolg benötigen die 22 Skater und ihre zehn Helfer für zwei Tage vor Ort 800 Liter Getränke, zwei Zentner Obst und Gemüse sowie unzählige Kilo Nudeln, Kartoffeln oder Suppen. Bis zum Rennen ist also zunächst noch Einkaufen angesagt.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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