Duell der Borussen und Musterschüler

Zwei Jahre nach der Lewandowski-Gala gegen Wolfsburg empfängt Bayern München am Freitagabend wieder die „Wölfe“. Einen Tag später schaut die Bundesliga auf das Trainer-Duell in Sinsheim, ehe der BVB seine Mega-Heimspielserie gegen Mönchengladbach ausbauen will.

8:59 Minuten. So lange brauchte Robert Lewandowski heute vor zwei Jahren, um fünf Tore gegen den VfL Wolfsburg zu schießen. Fünf! Wieder ist es ein Heimspiel. Wieder der 6. Spieltag. Wieder heißt der Gegner Wolfsburg. Schlägt Lewandowski erneut fünfmal zu? Eigentlich kaum vorstellbar. Die „Wölfe“ haben seit Wochenbeginn mit dem Ex-Mainzer Martin Schmidt einen neuen Trainer, der im Debüt ein 1:1 gegen Bremen erlebte. Nun also die Feuertaufe beim Deutschen Meister, der zuletzt 3:0 (gegen Anderlecht), 4:0 (gegen Mainz) und 3:0 (auf Schalke) gewann.

TSG gegen S04 oder Nagelsmann gegen Tedesco

Apropos Schalke: Der S04 hat trotz der klaren Heimniederlage nicht viel von seiner breiten Brust verloren. Dafür war der Saisonstart und die Art und Weise unter Trainer Domenico Tedesco zu gut. Trainer ist für das nächste Duell der Königsblauen auch das richtige Stichwort. Denn am Samstag treten die „Knappen“ bei der TSG Hoffenheim an, die bekanntlich den jüngsten Trainer der Bundesliga hat: Julian Nagelsmann (30). Der Zweitjüngste ist? Richtig: Domenico Tedesco (30). Als Nagelsmann Trainer der TSG-Profis wurde, wer wurde sein Nachfolger bei der U19? Tedesco. Wer fuhr gemeinsam zu den Schulungen in Köln, um den Fußball-Lehrer zu absolvieren? Nagelsmann und Tedesco. Wer schloss den Jahrgang als Bester ab? Tedesco (1,0). Wer am zweitbesten? Nagelsmann (1,3). Wer schreibt sich – mit Ausnahme von dieser Woche – regelmäßig SMS? Nagelsmann und Tedesco. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Duell Hoffenheim gegen Schalke vor allem auch eines zweier Musterschüler an der Seitenlinie ist. Beide kennen sich und die taktischen Vorlieben des jeweils anderen in- und auswendig. Die Frage wird am Samstagnachmittag also heißen: Wer kann wen mehr überraschen?

BVB seit 40 Heimspielen ungeschlagen

Wenig überraschend wäre es, wenn der BVB mindestens wieder einen Punkt holt. Denn: Borussia Dortmund hat am Samstagabend im Topspiel ein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. In den vergangenen 40 (!) hat der BVB nicht einmal verloren. Ganz gleich, ob in Bundesliga, Pokal- oder Champions League-Spielen. 33 davon wurden gewonnen. Dazu kommt noch, dass die andere Borussia, die Gäste am Samstagabend, weiterhin auf mindestens acht Spieler verzichten müssen. Unter anderem auf Stammtorhüter Yann Sommer. Dagegen könnte Mario Götze beim BVB sein Comeback feiern.

Platzt der Knoten von Köln bei Aufsteiger Hannover?

Zu Feiern hatten die Kölner bislang – nichts. Die ersten fünf Ligaspiele gingen allesamt verloren, so dass der Europa League-Teilnehmer am Tabellenende steht. Jetzt geht es am Sonntag auch noch zum Aufsteiger Hannover 96, der mit elf Punkten aus fünf Spielen und noch keiner Niederlage richtig stark gestartet ist. Können die Kölner eventuell überraschen?

In der 2. Liga ist am Freitagabend schon ein Revierklub im Einsatz. Aufsteiger MSV Duisburg empfängt Mitaufsteiger Holstein Kiel. Während die Gäste auf einem guten fünften Platz stehen, hängen die Duisburger mit acht Punkten fünf hinter den Kielern auf Platz elf.

Das Tableau wird angeführt von Fortuna Düsseldorf, die am Samstagmittag bei St. Pauli antritt. Gewinnen die Hanseaten ihr Heimspiel, ziehen sie nach Punkten mit den Düsseldorfern gleich! Gleich viele Punkte haben Bochum und Ingolstadt, die auf den Plätzen 14 und 13 stehen und sich Sonntagmittag messen. Wenn der VfL den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht schon früh in der Saison verlieren, muss ein Heimsieg her.