Dezimierte Schalker kassieren 0:1 gegen Leverkusen in der 89. Minute

Der Anfang vom Ende: Naldo (hinter dem Schiedsrichter) sieht nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse berechtigterweise die Rote Karte. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Der Anfang vom Ende: Naldo (hinter dem Schiedsrichter) sieht nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse berechtigterweise die Rote Karte.
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Schalke hat am Sonntag eine ganz bittere Niederlage gegen Leverkusen hinnehmen müssen. 90 Minuten lang musste der S04 in Unterzahl spielten, war aber dennoch die bessere Mannschaft. Ehe Stefan Kießling kurz vor Abpfiff zum Siegtreffer einköpfte.

„Das Ding geht voll auf meine Kappe, das war mein Fehler!“ Sead Kolasinac ehrt es, dass er nach dem Spiel zugab, die Rote Karte gegen Naldo mit eingeleitet zu haben. Doch es änderte auch nichts mehr an dem Ausgang. Es waren gerade einmal etwas mehr als drei Minuten gespielt, ehe Kolasinac einen ungenauen Pass auf Naldo in dessen Rücken spielte. Der kam nicht an den Ball, verlor das anschließende Laufduell gegen Leverkusens Stürmer Chicharito und konnten diesen nur noch mit einem Foul stoppen. Die Folge: Rote Karte wegen Notbremse und inklusive Nachspielzeit waren noch knapp 90 Minuten zu spielen.

Konoplyanka ließ beste Gelegenheiten aus

Doch die Gäste wussten das gesamte Spiel über mit der Überzahl fast gar nichts anzufangen. Zum Teil lag es an der Bayer-Elf selbst, die viele falsche Entscheidungen in der Vorwärtsbewegung traf. Zum anderen lag es aber vor allem am S04, der es trotz Unterzahl fast perfekt verstand, clever zu verteidigen und dann auch noch gut zu kontern. Zumindest bis zum letzten Pass vor dem gegnerischen Strafraum. Allein Yevhen Konoplyanka, für den wohl das Wort „Konterspiel“ einmal erfunden wurde, wurde fünfmal ausgezeichnet in Szene gesetzt. Der Ertrag war aber am Ende gleich null. Unter dem Strich schossen die Königsblauen laut Statistik nicht einmal gefährlich auf das Tor von Bernd Leno, und das, obwohl seine Vorderleute dem S04 überraschend viel Platz bei diversen Konterszenen anbot.

Foul oder nicht Foul, das ist hier die Frage

Als alle Schalke-Fans schon damit rechneten, dass die blau-weißen Kicker kurz vor ihrem verdienten Lohn in Form eines Punktes standen, schlugen die Gäste zu. Zunächst ging ein fragwürdiger Freistoßpfiff gegen Schalke voraus. Schiedsrichter Deniz Aytekin, der öfter sehr zum Ärger der Schalker Spieler und natürlich der Fans unvorteilhaft aus königsblauer Sicht pfiff oder eben nicht, sah in einem harten Tackling von Thilo Kehrer in der 88. Spielminute zwischen Strafraum und Mittelline gegen Hakan Calhanoglu ein Foulspiel. Kehrer, der den Gelb-gesperrten Kapitän Benedikt Höwedes hervorragend vertrat, gab nach dem Spiel überraschend zu, dass man diesen Zweikampf abpfeifen könne. Manager Christian Heidel dagegen war sehr erregt und sprach von einem „Parade-Tackling, wie es im Buche steht“ und kritisierte Schiedsrichter Aytekin nach dem Spiel wiederholt für seine Entscheidung, dort auf Freistoß für Leverkusen zu entscheiden.

Kießling kann aus fünf Metern unbedrängt einköpfen

Warum Heidel so verärgert war? Die anschließende Freistoß-Flanke segelte an den Fünfmeterraum des S04, wo weit und breiter keiner stand – außer Stefan Kießling. Der konnte sich die Ecke aussuchen und köpfte in die rechte zum 0:1 ein (89.). Anschließend hatte der S04 keine Kraft mehr nach zehrenden 85 vorausgegangenen Minuten, in denen man Leverkusen trotz eines Spielers weniger mehr als nur Paroli bot.

Unter dem Strich verlor Schalke das dritte Pflichtspiel und das zweite Ligaspiel in Folge und bleibt damit im Mittelfeld der Tabelle (Rang zehn) stecken. Zwei Punkte vor den Schalkern steht der nächste Gegner, der SC Freiburg, der am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zu Gast in der Veltins-Arena ist.

Der Anfang vom Ende: Naldo (hinter dem Schiedsrichter) sieht nach nicht einmal vier Minuten wegen einer Notbremse berechtigterweise die Rote Karte. | Foto: Gerd Kaemper
Schalkes Thilo Kehrer (am Ball) stand erstmals in der Bundesliga in der Startelf. Der 20-Jährige ersetzte den Gelb-gesperrten Kapitän Benedikt Höwedes - und das mehr als nur gut. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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