Deutsche Kurzbahnmeisterschaften Schwimmen
Das Beste zum Abschluss – Felker und Wittenbrink glänzen im B-Finale
Lange war es für die Trainer der Startgemeinschaft Gelsenkirchen Stephan Wittky und Heiko Fikenzer schwierig, die Leistungen ihrer Schützlinge an diesem Wochenende zu bewerten. Nach einem hoffnungsvollen Auftakt am Freitag bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im Schwimmen in der Wuppertaler Schwimmoper geriet der Motor am Samstag ein wenig ins Stottern. Licht und Schatten wechselten sich bei den Auftritten einiger Aktiven ab. Vielleicht lag es an den hochklassigen Leistungen, die von zahlreichen aufstrebenden Schwimmtalenten aus anderen Vereinen erzielt wurden – allein 18 neue Deutsche Altersklassenrekorde sprechen eine deutliche Sprache – dass der Glaube an das eigene Leistungsvermögen bei dem einen oder anderen vorübergehend etwas verloren ging. Sicher beeindruckte auch die tolle Atmosphäre auf den voll besetzten steilen Zuschauerrängen. Und so war es wichtig, dass es den Trainern gelang, die Blockade zu lösen. Am Sonntag jedenfalls wurde die Zurückhaltung gänzlich abgelegt, das führte letztendlich zu vielen Topergebnissen Gelsenkirchener Schwimmer. Für das Spitzenresultat sorgte einmal mehr Christian Wittenbrink. Über 100 Meter Rücken beging er nicht den Fehler, auf den ersten 50 Metern zu schnell anzugehen. Die so gesparten Kraftreserven führten ihn schließlich in neuer Bezirksrekordzeit von 55,77 Sekunden auf den 12. Platz und zum Einzug ins B-Finale. Mit unveränderter Taktik ging der 20-Jährige auch hier zu Werke. Nach 50 Metern lag Wittenbrink noch auf dem letzten Platz, doch nach einer furiosen Aufholjagd schlug er nach 55,54 Sekunden als 2. an. Mit diesem neuerlichen Bezirksrekord sicherte er sich seine erste Top-10-Platzierung in der Offenen Klasse. Ansprechende Leistungen gelangen zudem über 50 Meter Freistil und Rücken. Für das zweite Glanzstück sorgte Annalena Felker. Die erst 13-jährige Schwimmerin schaffte es bei ihrer 200-Meter-Brust-Premiere bei nationalen Titelkämpfen auf der Kurzbahn gleich in die Endläufe der besten 16 Schwimmerinnen einzuziehen. Gegenüber den NRW-Meisterschaften steigerte sie ihre persönliche Bestmarke um weitere 2 Sekunden auf 2:35,05 Minuten und war damit 16. des Teilnehmerfeldes. Völlig unbeeindruckt von der Situation gestaltete Felker am Nachmittag nochmals ein fantastisches Rennen. Mit einer Durchgangszeit von 1:14,00 Minuten lag sie bei Halbzeit sogar an 3. Stelle. Bis zum Schluss kämpfte sie um jede Zehntel und wurde nach 2:34,56 Minuten mit dem 5. Platz dieses Endlaufes und damit 13. der offenen Wertung belohnt. Zugleich eroberte sie die Führung in der deutschen Bestenliste im Jahrgang 1998. Mit 1:11,66 Minuten über 100 Meter Brust hatte das Top-Talent bereits über 100 Meter Brust ihre Zeit von den Landesmeisterschaften exakt eingestellt. Mit dem 20. Platz war sie auch hier nahe an den Finalplätzen. Großartige Ergebnisse gelangen zudem über 50 Meter Brust und 200 Meter Lagen. Eine große Steigerung schaffte Lukas Hermeler in 2:08,72 Minuten über 200 Meter Lagen. Er unterbot damit nicht nur seine alte Bestmarke um mehr als 3 Sekunden, mit dieser Zeit sicherte er sich auch einen weiteren Eintrag in die Rekordliste des Schwimmbezirkes Nordwestfalen. Die Zeit des alten Rekords, aufgestellt 1993 von Bernd Henningfeld, betrug 2:09,80 Minuten. Eine Bestzeit markierte Hermeler darüber hinaus über 50 Meter Brust. Gut auch seine Platzierung als 31. über 200 Meter Brust. 4 persönliche Rekorde gehen auf das Konto von Stella Neuhaus. Ihren stärksten Auftritt hatte die 14-Jährige dabei über 200 Meter Brust. Auf 2:37,87 Minuten drückte sie ihre alte Bestzeit und war damit 33. im Teilnehmerfeld. Aus ihrem Jahrgang 1997 waren nur drei Schwimmerinnen schneller. Grund zum Strahlen hatte Lars Klaphecke. Hatte er mit 25,93 Sekunden über 50 Meter Schmetterling bereits die Schallmauer von 26 Sekunden durchbrochen, verbesserte er sich auch über die doppelte Distanz um mehr als 1 Sekunde auf 57,17 Sekunden. Beide Ergebnisse stellen neue Bezirksjahrgangsrekorde für 17-Jährige dar. Einen solchen stellte auch David Mossakowski mit 27,30 Sekunden über 50 Meter Rücken im Jahrgang 1995 auf. Gut lief es für Mariella Ewald auf den 100-Meter-Strecken. Nach einer leichten Verbesserung in Freistil trumpfte Ewald in Rücken stark auf und schwamm mit 1:05,12 Minuten eine klasse Zeit. Ihr Bruder Mirko setzte über 50 Meter Freistil und Schmetterling jeweils neue Bestwerte. Stark auch seine 100-Meter-Freistilzeit in 51,54 Sekunden. Erstmals unter 30 Sekunden blieb Julia Koch in 29,88 Sekunden über 50 Meter Schmetterling. Über die gleiche Strecke gelang Tim Glapa in 25,65 Sekunden ein erfreuliches Resultat. Für ein Highlight sorgte die 4 x 50 Meter Freistil-Staffel der Herren. In der Besetzung Tim Glapa, Mirko Ewald, Lars Klaphecke und Christian Wittenbrink konnte die Vorjahreszeit um mehr als 1 Sekunde unterboten werden. Die Zeit von 1:33,48 Minuten hätte im Vorjahr noch zum 7. Platz und damit zur Qualifikation für das Finale gereicht. In diesem Jahr waren von den 31 angetretenen Staffeln 11 Mannschaften schneller als die Gelsenkirchener. Mit Christian Wittenbrink (22,40) und Mirko Ewald (22,97) blieben zwei Schwimmer unter 23 Sekunden. Bei den Damen sicherte sich die gleiche Staffel in der Besetzung Mariella Ewald, Julia Koch, Lara Schmalenstroer und Kim Illmer in 1:49,52 Minuten und ebenfalls deutlicher Verbesserung gegenüber dem Vorjahr den 18. Platz unter 48 Mannschaften. Mit Judith Hermeler, Susanna Schumann, Jonas Müller und Peter Olinewitsch, sowie Alicia Büscher und Lisa Romahn in der Staffel hatten weitere Schwimmerinnen und Schwimmer verdientermaßen Starts bei den nationalen Titelkämpfen, auch wenn ihnen diesmal keine Leistungssteigerung gelang. Ergebnisse unter www.sg-ge.de
Martin Wittenbrink
Pressesprecher A-Kader
Autor:Thorsten Nickel aus Gelsenkirchen |
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