Der Rückblick auf den 5. Spieltag der Amateurfußballer

Tag der offenen Tür bei Horst-Emscher 08. Am Schollbruch fielen am 5. Spieltag insgesamt neun Treffer! Mit keinem guten Ende für den Gelsenkirchener Landesliga-Aufsteiger.

Westfalenliga
SC Hassel – Brünninghausen 1:1 (0:0)

Zum dritten Mal in Folge konnte der SC Hassel nicht dreifach punkten. Immerhin: Im dritten Spitzenspiel hintereinander knüpfte man einen der Aufstiegsfavoriten einen Punkt ab. „Ich bin mit dem Spiel nicht unzufrieden. Die Art und Weise war in Ordnung von meiner Mannschaft. Wir haben immerhin jetzt drei Gegner hintereinander gehabt, die alle oben mitspielen wollen“, so Hassels Trainer Michael Schrank nach dem Spiel. Schrank hob die Leistung seiner Mannschaft hervor. „Wir können nicht wie Brünnighausen vier Regionalligaspieler freikaufen. Das muss man sich mal vorstellen. Dass wir jetzt dreimal hintereinander nicht gewonnen haben, kann ich meiner Mannschaft nicht vorwerfen. Man muss jedes Spiel differenziert betrachten. So haben wir beim ersten nur sehr unglücklich 0:1 verloren. Beim zweiten 0:1 passiert uns ein Fehler in der 85. Minute und jetzt haben wir einen Punkt geholt.“ Den rettete Alexander Buda mit seinem Ausgleichstreffer in der 63. Spielminute, nachdem die Gäste kurz nach der Pause in Führung gegangen waren (49.). Nach dem nun schwerem Auftaktprogramm will die Schrank-Elf positiv nach vorne schauen.

Landesliga
Horst-Emscher 08 – SV Wanne 11 3:6 (0:2)

Was ein Wahnsinnsspiel am Schollbruch. Der Aufsteiger aus Horst lag schon mit 0:5 zurück, kam auf 3:5 heran. Dann erkannte der Schiedsrichter den vierten Treffer nicht an und in letzter Sekunde konterten die Gäste zum 6:3. 08-Trainer Jörg Krempicki hat sich voll verzockt und gab das hinterher auch zu. „Ja, wir haben zwar auch Riesenböcke geschossen. Aber ich habe zu offensiv aufgestellt. Es ist nun einmal unsere Stärke und wir wollen immer das Heft in die Hand nehmen. Aber defensiv standen wir schlecht und gegen eine so abgezockte und clevere Mannschaft wie Wanne sahen wir dann schlecht aus.“ Die Tore von Trainersohn Gero und Aygün Köstecki reichten nicht. Kurios: Zwischen der 80. und 84. Spielminute fielen quasi im Sekundentakt Tore. Insgesamt vier. „Ja, es war ein verrücktes Spiel. Dennoch sind wir weiterhin Zweiter, aber jetzt kommen nach dieser Heimniederlage alle mal wieder auf den Teppich zurück und der Hype ist nicht mehr so groß. Auch das Umfeld dürfte nun wieder ruhiger werden“, hofft Krempicki. Wenn die Spiele, an denen seine Mannschaf teilnimmt, aber weiterhin so spektakulär verlaufen, dann wird der Hype alles andere als abnehmen.

Landesliga
Preußen Bockhorst – YEG Hassel 3:0 (2:0)

Hängt der Haussegen bei YEG Hassel schief? Nach zwei Niederlagen setzte es eine völlig verdiente Niederlage und Spielertrainer Oktay Güney ließ Raum für Spekulationen. „Nach dem Spiel habe ich herausgefunden, warum wir so schlecht gespielt haben. Das werde ich aber mit der Mannschaft besprechen. Eines ist nur klar: Noch so ein Spiel, dann gnade den Spielern…“ Bis zur 20. Minute lief noch alles gut. „Nach dem 1:0 sind wir zusammengebrochen und hätten noch höher verlieren müssen. Wir waren richtig schlecht“, nahm Güney kein Blatt vor dem Mund.

Bezirksliga
Westfalia Huckarde – Viktoria Resse 4:2 (1:1)

Nun ist der Fehlstart endgültig perfekt und Resse muss sich nach dem Stand der Dinge momentan sogar eher auf Abstiegs- statt auf Aufstiegskampf konzentrieren. Doch Cheftrainer Norbert Sander fand abermals Gründe für die nächste Niederlage: „Letzte Woche waren wir ohne Chance. Heute haben wir unglaubliche Dinge verballert, wie ich es in über 30 Jahren Trainerkarriere noch nicht erlebt habe.“ Sander kam laut eigener Aussage mit dem Chancennotieren gar nicht mehr mit. „Einmal Pfosten, einmal Latte, dreimal auf der Linie geklärt, dazu noch zwei, drei überragende Torwartparaden… ich kann meiner Mannschaft außer der Chancenverwertung keinen Vorwurf machen. Allerdings muss man ebenso zugeben, dass es ein offener Schlagabstausch war und auch Huckarde drei gute Chancen hatte.“ Wohlgemerkt war hier erst einmal nur von der ersten Halbzeit die Rede.

Sander wusste, dass es sich rächen wird. Und so kam es auch. „Derzeit merken wir zu sehr das Fehlen von Kevin Schäfer, der seit drei Wochen fehlt. Wir haben keinen echten Strafraumspieler. Von oben müssen wir uns konkret verabschieden. Wir müssen zusehen, dass wir dort unten erst einmal rauskommen“, ist Sander ehrlich. Doch er weiß auch, dass nicht alles schlecht ist. „Selbst mein Co-Trainer Peter Colmsee hat gesagt, dass es ein geiles Spiel war. Andererseits stellen wir nun Woche für Woche fest, dass die Liga noch stärker ist, als wir zunächst angenommen haben. Der vierte Platz letzte Saison war dann wohl auch das Optimum, was wir erreichen konnten. Jetzt läuft alles, aber auch wirklich alles schief, was schief laufen kann.“ Die Tore für Resse erzielten am Sonntag einmal die Gastgeber mithilfe eines Eigentores und Stefan Colmsee.

Bezirksliga
SSV/FCA Rotthausen 4:3 (1:2)

Da sind sie, die ersten Gegentreffer für Rotthausen in dieser Meisterschaft. Und dann auch noch gleich drei auf einmal. Dennoch gewann die Greine-Elf das spektakuläre Treffen mit Horsthausen, einen der Aufsteiger. Bemerkenswert: Rotthausen schoss in doppelter Unterzahl das zwischenzeitliche 4:2 und rettete den Sieg mit neun Spielern über 20 Minuten lang über die Zeit. „Am Ende zählen die drei Punkte und darüber freuen wir uns“, urteilte Cheftrainer Mark Greine nach dem Spiel. Der sah auch unterschiedliche Halbzeiten. „Wir haben Glück, dass wir kurz vor der Halbzeit noch das 1:2 schießen. Nach der Pause hab ich dann eine ganz andere Mannschaft gesehen, weswegen wir auch verdient das Spiel gedreht haben.“ Enes Okan Okyay sah dann wegen groben Foulspiels die rote Karte. Fünf Minuten später flog Burak Bahadir wegen Mecken mit der Ampelkarte vom Platz. Ausgerechnet Bahadir, der zuvor mit drei Treffern quasi das Spiel alleine entschieden hatte. Durch den vierten Sieg im fünften Spiel bleibt Rotthausen auf Platz zwei der Tabelle.

Bezirksliga
TuS Haltern II – SC Schaffrath 4:1 (1:1)

Böses Erwachen für den Aufsteiger. Letzte Woche gewann Schaffrath noch mit 4:0, Sonntag setzte es eine Auswärtsklatsche. Dabei fing alles so gut an. „Das war die beste erste Halbzeit der Saison. Wir hatten den Gegner voll im Griff und zudem selber eine Vielzahl von Chancen“, erinnerte sich Trainer Franco Busu. Leider kam nur ein Tor dabei rum, das von Sebastian Dreiseitel. Wie das Schicksal es so wollte, glichen die Gastgeber ausgerechnet kurz vor Halbzeitpfiff aus. „Ein Blackout von uns“, so Busu. Der ahnte dann schon Übles. Die Fehlerquote häufte sich mit Wiederbeginn und bereits zehn Minuten nach dem Pausentee stand es 3:1. Auffälligster Mann am Sonntag war dennoch der Schiedsrichter. Der zeigte dem Halterner Spieler Dennis Beerenbrock zweimal die gelbe Karte – ohne ihn aber vom Platz zu stellen. „Ich habe den Unparteiischen nach dem Spiel darauf angesprochen. Der meinte dann, dass er sich beim ersten Foulspiel jemand anderes eingetragen hätte. Das war aber falsch“, so Busu abschließend.

Die Trainer vom SSV Buer (siegte 3:0) und DJK TuS Rotthausen (siegte 9:0!) waren für die Redaktion leider nicht zu erreichen.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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