Ab durch die Nacht

Das war der 16. MYTHOS GElsen-RUN

Das Revier ist grau. Mit diesem Vorurteil sollte man eigentlich schon lange aufgeräumt haben.Ich selbst bin in Essen in einer Zechensielung geboren uns aufgewachsen und liebe meine Heimat. 
Aber in vielen Köpfen ist das Ruhrgebiet immer noch schmuddelig. Dagegen muss man weiterhin was tun.
Ein gutes Mittel dazu ist der MYTHOS GElsen  Run. Es gibt nichts besseres, als eine Stadt laufend zu erleben.  Heute möchte ich mir darum Gelsenkirchen ansehen , daß immer noch einmal besonders schlechten Ruf hat. Am Ende des Tages bin ich dann sogar ein richtiger Fan der Ruhrgebietsstadt geworden. 

Freitag  steht die 16. Ausgabe dieses tollen Laufsport an. Start ist erst um 20:04 Uhr ,wir laufen also in die Nacht hinein. 
Pünklich stehen schon die 12 Starter bereit . Wie sich herausstellt, sind es alles Wiederholungstäter.  Vor dem Griechen in Horst ist der Treffpunkt. Und der ist auch schon so typisch für das Revier wie etwa die Trinkhallen. 

Ich als Neuling werde erstmal eingekleidet , bekomme das schicke Gelsenkirchen Shirt. 
Dann gibt es vom Veranstalter Olivier Kruschinski eine kurze Einweisung. Gelaufen wurde in einem Tempo von cirka 6:30 als Gruppenlauf. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze stops, wo Olivier  Anekdoten erzählt..Und hier merkt man ihm die liebe zu seiner Stadt schon an. Und ich meine damit nicht die liebe zu Schalke 04,die hier allgegenwärtig ist . Wenn Olivier darüber redet, wie grün Gelsenkirchen mittlerweile geworden ist, sieht man seine Augen   leuchten. 

Der Lauf ist hingegen schnell beschrieben. Über grüne Radtrasse geht es zu einem Golfplatz auf der ehemaligen Trapprennbahn. Das es einer von Dreien auf dem Stadtgebiet ist , überrascht mich schon sehr.  Natürlich werden auch Klischees bedient.  Man sieht immer wieder Industrieanlagen und die Velttins Arena ist immer wieder zu sehen.  Auch Rhein Herne Kanal und natürlich die Emscher prägen noch immer die Landschaft mit. Und das ist gut so , weil unbedingt sehenswert! Der Nordsternpark mit seinen alten Zechengebäuden und dem riesigen Park drum herum stehen sinnbildlich für den Wandel ,den das Revier in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat. 
Jetzt dominiert das  Grün eindeutig.  Wie ich heute lerne, ist Gelsenkirchen die grünste Revierstadt. Als es dann dämmert, wird es richtig ländlich. Über riesige Felder  geht es langsam dahin . Das leuchtende Logo über der Arena kündigt dann die Nacht an.

Zuerst gibt es aber Verpflegung. Hier gibt es wirklich alles , ähnlich wie auf einem Ultralauf.  Hier ist die gesamte Famile Kruschinski im Einsatz.  Auch sie geben hier alles.  Offenbar sind auch sie Fans des Laufes.  Am Ende darf dann ein Schwein gefüttert werden, um sich erkenntlich zu zeigen.   

Einen besinnlichen Moment gibt es beim Besuch des Schalker Friedhofs , den wir gleich nach Einbruch der Nacht anlaufen. Kerzen werden für die Verstorbenen angezündet und es wir ganz ruhig. Das ist ein ganz besonderer Moment. 

Weiter geht es im Schein  der Stirnlampe vorbei an der Arena und der Parkstadion. Das ist nochmal eine richtige Dröhnung Schalke 04 .
Aber das beste kommt meiner Meinung nach zum Schluss. 
Die Halde Rungenberg bei Nacht hat mir phantastisch gefallen. Über 200 Stufen bei völliger Dunkelheit erreichen wir die Spitze und werden mit einem unvergesslichen Panoramablick belohnt. Tausende Lichter lassen Gelsenkirchen förmlich erstrahlen. Ein wahrhaft magischer Moment  !

Jetzt geht es dann auch nur noch abwärts bis ins Ziel. Fast 21 kurzweilige Kilometer liegen hinter uns. Spät ist es geworden,  aber beim Griechen gibt es dann trotzdem noch ein Bierchen für alle Teilnehmer. 

Ich bedanke mich für dieses tolle Lauferlebnis. Das hat mal so richtig Spaß gemacht. Ich komme wieder.

Und lange brauche ich auf eine Fortsetzung nicht zu warten. 
Der Termin für den 17. GElsen Mythos Run steht schon.  Am  25. September geht es dann durch den Norden von Gelsenkirchen. Dieses mal aber wieder bei Tageslicht. 

Wer gerne dabei sein möchte, findet alles Weitere HIER !