Das ultimative Derby
Sagen Ihnen die Namen Schmitz, Rakitic und Sanchez noch etwas? Diese Akteure waren unter anderem dabei, als der FC Schalke 04 zum letzten Mal das Derby gegen Borussia Dortmund gewann. Mehr als zweieinhalb Jahre ist das nun schon her.
Ohrenbetäubend war es beim letzten Aufeinandertreffen der ewigen Rivalen. Wie immer kocht die Fan-Seele über, wenn die Blauen und die Schwarz-Gelben aufeinandertreffen. Provozierende Plakate und Beleidigungen unter der Gürtellinie gehören zur Tagesordnung bei den gegnerischen Fanglagern.
In der Veltins-Arena verlor der S04 in der Rückrunde der vergangenen Saison nach einem tollen Spiel für den neutralen Zuschauer mit 1:2 und sogar Jürgen Klopp bescheinigt den Königsblauen eine sehr starke Leistung. Man habe den Sieg nicht verdient gehabt. Dem konnte Huub Stevens zustimmen. Doch auch davon haben die Gelsenkirchener nichts. Erneut unterlag man dem BVB. Noch schlimmer: Damit verlor man beide Spiele in einer Saison. Das passierte den Königsblauen zuletzt in der Saison 1996/97.
32 Monate schon ohne Sieg gegen den BVB
Nun treffen beide Klubs am Samstag (15.30 Uhr) erneut aufeinander und die Voraussetzungen könnten kaum besser sein. Denn Schalke reist als Tabellendritter zum Tabellenvierten Dortmund. Das sowieso schon heiße Revierderby bekommt damit eine zusätzliche Brisanz.
Seit Beginn der Woche beherrscht trotz Länderspielpause das Spiel die Schlagzeilen in Deutschlands Medien. Der Respekt wird auf beiden Seiten groß geschrieben. Sogar Roman Weidenfeller äußerte sich überraschend positiv über den nächsten Gegner: „Schalke ist nicht zu unterschätzen. Es hat sich viel getan. Schalke hat in vielen Dingen aufgeholt, das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle. Die Blauen werden bis zum Schluss oben dabeibleiben“, so der Schlussmann der Dortmunder. Will Weidenfeller damit vielleicht auch schon etwas vorbauen?
Denn eines ist auch klar: Dem Gastgeber von Samstag plagen große Personalprobleme. Blaszczykowski fällt definitiv aus, auch bei Bender und Hummels sieht es nicht gut aus. Zudem ist Gündogan noch immer leicht angeschlagen, gleiches gilt für Dortmunds vielleicht größten Fan und Schalkes Erzfeind Nummer Eins, Kevin Großkreutz. Wie angeschlagen andere Spieler von den Länderspielen zurückkommen, muss dann wahrscheinlich noch bis kurz vor Anpfiff abgewartet werden.
Hildebrand oder Unnerstall
Gleiches gilt für die Schalker, bei denen unter anderem Farfan am weitesten reisen muss und wahrscheinlich erst am Donnerstag zurückerwartet wird. Für Papadopoulos wird es zudem auch sehr eng. Der 19-Jahre junge Grieche bekam vor eineinhalb Wochen die Windpocken und bekam knapp zwei Wochen Bettruhe verordnet. Noch spannender dürfte aber die Frage sein, wer bei den „Knappen“ das Tor hüten wird. Denn Timo Hildebrand ist wieder voll einsatzbereit, was er am vergangenen Wochenende beim 5:1-Sieg der Zweitvertretung in der Regionalliga gegen den VfB Hüls eindrucksvoll unterstrich. Unnerstall oder Hildebrand? Stevens ist nicht zu beneiden.
Doch ganz egal, wer spielt: Jeder dürfte auf seinen Einsatz brennen. Die Schalker wahrscheinlich ganz besonders. Denn sonst dürfen sie sich nächstes Jahr in der Rückrunde wieder anhören: Wussten Sie, was am 26. Februar 2010 zum bislang letzten Mal geschah?
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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