Clemens Tönnies von Schalker Mannschaft schwer enttäuscht
Wäre es nicht das letzte Heimspiel der Saison gewesen und wären nicht ein paar Spieler verabschiedet worden: Die Fans hätten ihren geliebten S04 wahrscheinlich am liebsten in der Luft zerrissen. Erneut verpassten es die „Königsblauen“ in einem wichtigen Spiel zu siegen.
Sowohl Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia als auch Schalkes Trainer Jens Keller sprachen von einem verdienten 2:1-Sieg der Schwaben. „Nach den ersten 15 Minuten sind wir in alte Muster verfallen. Zu wenig Aggressivität gegen den Ball und zu einfache Ballverluste“, kritisierte Keller seine Mannschaft.
Der S04 wirkte zu lethargisch, ohne Esprit und ohne gefährlichen Drang nach vorne. Julian Draxler fehlte an allen Ecken und Kanten in der Offensive. Der 19-Jährige fehlte aufgrund einer Gelb-Sperre und Jefferson Farfan wirkte nach seiner vierwöchigen Verletzungspause wie ein Schatten seiner selbst. Bezeichnend, dass Jungspund Max Meyer auch sehr früh für den gestandenen Nationalspieler Michel Bastos eingewechselt wurde. Einzig Klaas-Jan Huntelaar war anzumerken, dass er sich der Bedeutung des Spiels bewusst war. Hätten die „Knappen“ gewonnen, wäre jetzt der vierte Platz, der zur Qualifikation zur Champions League berechtigt, schon vor dem letzten Spieltag sicher. Doch daraus wurde nichts.
„Es war unerträglich, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Nach einer Woche mit so vielen guten Nachrichten (Vertragsverlängerung von Julian Draxler und Vertragsverlängerung bei Jens Keller, d. Red.) habe ich ein anderes Auftreten erwartet“, übte auch der Aufsichtsratvorsitzende Clemens Tönnies harte Kritik an der Mannschaft und führte fort: „Wenn es um derart viel geht, darf eine Schalker Elf nicht so auftreten. Die Spieler müssen sich ihrer Verantwortung dem Verein und den Fans gegenüber mal langsam bewusst werden.“ Es passte zu gut ins Bild, dass ausgerechnet der Stuttgarter Georg Niedermeier Schalkes einziges Tor in der Nachspielzeit mit einem Eigentor besorgte.
Echtes Endspiel am Samstag in Freiburg
Nun stehen die Schalker Spieler am Samstag noch viel mehr unter Druck und in der Verantwortung. Denn im Breisgau hat man beim SC Freiburg ein echtes Endspiel vor der Brust. Bei einer Niederlage am 34. Spieltag verliert Schalke den vierten Tabellenplatz an eben diesen Gegner, der derzeit nur ein Punkt hinter der Keller-Elf liegt. Bei einem Unentschieden hat man den vierten Platz ziemlich sicher, es sei denn der Tabellensechste und Aufsteiger Eintracht Frankfurt gewinnt zeitgleich mit mindestens fünf Toren Differenz gegen den VfL Wolfsburg.
Wie ernst die Lage ist, zeigte auch die Schalker Meldung, dass es sowohl Donnerstag als auch Freitag kein öffentliches Training geben wird. Übrigens wie beim SC Freiburg!
Christoph Metzelder beendet seine Karriere
> Der ehemalige Nationalspieler Christoph Metzelder beendet nach dieser Saison seine Karriere. Der 31-Jährige gab seine Entscheidung Anfang der Woche bekannt und hört nach drei Jahren beim S04 mit dem Fußball auf. Metzelder bestritt für Schalke 52 Spiele und absolvierte unter anderem auch 47 Spiele für die Nationalmannschaft.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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