Champions League!

Kam, traf, siegte und verabschiedete sich: Weltstar Raúl lief zum letzten mal in einem Heimspiel für Schalke auf. Foto: Gerd Kaemper
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Königsblauer Himmel, Raul-Abschiedstor, Huntelaar vor Gomez, direkte Champions League Qualifikation und souveräner Heimsieg: Der S04 krönte am vorletzten Spieltag eine starke Saison mit einem 4:0 (1:0)-Heimsieg über die Hertha aus Berlin. Die Hauptstädter dagegen stehen vor dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga.

Huub Stevens war mal wieder dazu gezwungen, seine Startelf im Vergleich zum letzten Spiel umzubauen. Für den verletzten Metzelder rutschte wieder Fuchs ins Team und Höwedes durfte dadurch von Beginn an in der Innenverteidigung auflaufen. Außerdem verletzte sich Obasi beim Aufwärmen, so dass Jurado ebenfalls beim Anpfiff auf dem Platz stand.
Bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad taten sich die Gastgeber lange schwer gegen sehr tiefstehende Berliner. So war es die Mannschaft von Trainer Rehhagel, die in den Anfangsminuten den clevereren Eindruck machten. Mit schnellem Spiel in die Spitze hatten Ronny (4.) und auch Rukavytsa (23.) durchaus gute Chancen, scheiterten aber entweder an Unnerstall oder dem eigenen Unvermögen.
Schalke kam erst nach 30 Minuten (!) überhaupt zur ersten Torgelegenheit. Huntelaar köpfte aufs Tor und Hertha-Schlussmann Kraft entschärfte den Aufsetzer im letzten Moment. Doch keine 60 Sekunden später machte es der Holländer besser. Matip marschierte wie so oft in der ersten Halbzeit unbehelligt durch die gegnerische Hälfte und spielte Schalkes Knippser in der Mitte vor dem Strafraum an, der Kraft dann keine Chance ließ und ganz cool zum 1:0 einschob (32.). In der 37. Minute hätte Huntelaar das 2:0 machen können, doch sein Kopfball landete nur am Außenpfosten.

Schwache Berliner - starke Schalker

Rehhagel wechselte in der Halbzeit und kurz danach verletztungsbedingt, doch auch mit den neuen Spielern Lasogga und Ebert kam kein neuer Schwung auf Seiten der Gäste. Im Gegenteil. Die Knappen kamen schwungvoller aus der Kabine und Jurado (47.) und Huntelaar (50.) vergaben sehr gute Einschussmöglichkeiten. Kurz danach hatte Jones nach einem brutalen Foul Glück, nur mit der Gelben Karten davon gekommen zu sein (56.).
Berlin war erschreckend harmlos und man hatte nie das Gefühl, dass die Gäste sich tatsächlich mitten im Abstiegskampf befinden. So war es erst Raul, der knapp am Berliner Gehäuse vorbeiköpfte (61.) und nur fünf Minuten später freistehend mit dem Fuß auch nicht an Kraft vorbeikam. In der 72. Minute erlöste Holtby dann alle Schalker Fans. Nach einem langen Abschlag von Unnerstall, legte Herthas Verteidiger Hubnik den Ball unglücklich und unfreiwillig auf, Huntelaar überließ nach Ballannahme den Ball Schalkes "Zehner", der im Strafraum dann trocken zum 2:0 abschloss.

Farfan verlängert bis 2016

Zum absoluten Glück am Samstagnachmittag fehlten dann nur noch zwei Schützen: Schalkes Stürmer. Zunächst war es Raul vorbehalten, in seinem letzten Heimspiel für Schalke untypisch für ihn, nach wildem Rumgestocher im Fünfmeterraum zum 3:0 zu treffen (84.). Und nur drei Minuten später traf erneut Huntelaar zum 4:0-Endstand. Es war ebenfalls ein besonderer Treffer. Denn mit seinem 27. Saisontor übernahm der Holländer die Spitze der Torjägerliste und steht nun mit einem Tor Vorsprung auf Mario Gomez am Platz der Sonne.
Die schien noch lange nach dem Spiel. Nicht nur, weil Schalke sich auch dank des erkämpften Unentschiedens der Augsburger in Gladbach bereits einen Spieltag vor Saisonende direkt für die Champions League qualifizieren konnte. Sondern auch, weil Levan Kenia, der beliebte Hans Sarpei, Schalkes dienstältestes Spieler und letzter Eurofighter Mathias Schober und auch Publikumsliebling und lebende Legende Raul nach dem Spiel gebührend verabschiedet wurden. Sondern auch deswegen, weil Horst Heldt unter tosendem Jubel bekanntgab, dass Jefferson Farfan seinen Vertrag bis 2016 verlängerte.
Weniger Grund zur Freude hatten die Berliner. Durch die Niederlage bleiben die Hauptstädter auf dem vorletzten Platz und haben weiterhin zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 16, auf dem der 1. FC Köln steht. Wenn die Knappen nächste Woche in Bremen antreten, empfangen die Berliner die TSG aus Hoffenheim mit Trainer Markus Babbel, der in der Hinrunde noch Trainer der Berliner war. Die Kölner empfangen den Vize-Meister Bayern München. Es wartet noch ein spannender letzter Spieltag auf alle Beteiligten.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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