Champions League-Sieg in Piräus
Im fünften Anlauf hat es zum ersten Mal geklappt: Der FC Schalke 04 gewann zum ersten Mal sein Auftaktspiel in der Champions League. Bislang hatte es immer nur Niederlagen gehagelt, ohne auch nur ein Tor dabei mal erzielt zu haben. Am Dienstagabend erzielten Höwedes und Huntelaar die Tore für die Schalker, für Olympiakos Piräus traf Abdoun zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Dabei fiel nicht nur auf, dass Raúls Abgang sogar von Vorteil für Schalke ist, sondern außerdem, dass Huub Stevens immer wieder für eine Überraschung gut ist. Schalkes Cheftrainer ließ in Griechenland Tranquillo Barnetta für Julian Draxler von Beginn an spielen, der das Vertrauen mit einer guten Leistung zurückzahlte. Zudem rückte wie erwartet Farfan wieder für Afellay zurück in die Startelf. Ansonsten ließ Stevens die gleiche Startelf auflaufen, die schon auch in Fürth begonnen hatte. Dazu zählte auch wieder Kapitän Benedikt Höwedes, der auf der Position des rechten Verteidigers spielte.
Barnetta in der Startelf
Höwedes war es auch, der zunächst ein bisschen Orientierungshilfe benötigte. Schließlich tauchte auf seiner Seite plötzlich Machado frei vor Schalkes Keeper Unnerstall auf. Doch der abgefälschte Schuss konnte von Papadopoulos vor der Linie noch per Kopf geklärt werden, womit der Angriff aber noch nicht beendet war. Den Nachschuss setzte der spätere Torschütze Abdoun an das linke Außennetz (6.).
In der Folgezeit prägten viele Zweikämpfe und viele Mittelfeldszenen die Partie. Ein Durchkommen war weder für Piräus noch für Schalke möglich. In der 38. Minute zappelte der Ball dann zum ersten Mal im Netz der Gastgeber. Ausgerechnet Papadopoulos hatte sich zum Kopfball hochgeschraubt und ins Tor geköpft. Papadopoulos debütierte einst mit 15 Jahren in der ersten griechischen Liga mit Olympiakos Piräus, bevor er mit 18 nach Gelsenkirchen wechselte. Der Schiedsrichter wurde von seinem Torrichter allerdings überstimmt, der ein Foul des Verteidigers gegen den Torwart gesehen haben will. Eine krasse Fehlentscheidung, da der Schalke der Schlussmann nicht einmal berührte.
Doch Schalke steckte nicht auf oder wirkte geschockt. Im Gegenteil: Nur drei Minuten später fiel dann das erlösende 1:0. Höwedes köpft eine Ecke von Farfan relativ unbedrängt ein (41.).
Nach dem Seitenwechsel hätte Barnetta das 2:0 machen müssen. Piräus’ Keeper Megyeri konnte einen Schuss von nicht festhalten und fiel Barnetta vor die Füße, der aber in Rückenlage dann über das fast leere Tor schoss (51.). Die Partie wurde nun deutlich besser und die Gastgeber kamen ebenfalls zu guten Tormöglichkeiten. Schalke musste gleich zweimal hintereinander auf der Linie retten (57.) und nur kurze Zeit später traf Abdoun dann auch tatsächlich zum 1:1-Ausgleich.
Huntelaar verschießt Elfmeter
Der Jubel der Griechen war allerdings noch gar nicht richtig abgeklungen, da schlugen die Knappen wieder zurück. Nach einer feinen und schnellen Kombination über Jones und Holtby, landete der Ball im Lauf von Huntelaar, der mit Hilfe des linken Innenpfostens trocken zur erneuten Führung für die Knappen traf (59.).
War in dieser Szene der linke Pfosten noch Huntelaars bester Freund, erwies er sich in der nächsten Szene als sein größter Feind. Nachdem Barnetta in der 61. Minute im Strafraum gefoult wurde, schnappte sich der Torschützenkönig der Bundesliga den Ball und schoss ihn aber gegen den linken Innenpfosten. Von da aus ging er aber nicht wie kurz zurvor dann ins Tor, sondern prallte zurück ins Feld.
Piräus fiel in der Schlussphase dann nicht mehr groß auf oder wurde gefährlich. Der S04 verwaltete die knappe Führung und hätte selbst sogar noch das 3:1 schießen können. Doch Huntelaar scheiterte dieses Mal am Torwart (82.).
Schalke gewann somit zum ersten Mal wieder als ein deutsches Team bei Olympiakos seit 1982, als zuletzt der HSV dort erfolgreich war. Da Arsenal London sein Spiel beim französischen Meister Montpellier ebenfalls mit 2:1 gewann (Lukas Podolski traf zum 1:1), teilen sich die „Gunners“ mit den Schalkern die Tabellenführung in der Gruppe B. Für Schalke geht es am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) in der Liga weiter. Dann empfängt man den FC Bayern München. In der Champions League geht es am 3. Oktober mit einem Heimspiel gegen Montpellier weiter.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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