Büskens und Asamoah nehmen die Punkte von Schalke mit

Gerald Asamoah (m.) wurde von den Schalker Fans gefeiert. Foto: Gerd Kaemper
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Der Fehlstart in die Rückrunde beim FC Schalke 04 ist perfekt. Gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth verlor der S04 trotz einer Führung mit 1:2 (0:0) und verpasste es, den Abstand zu den Champions League-Plätzen zu verkürzen. Der Bundesliga-Aufsteiger hingegen gewann am 20. Spieltag erst zum zweiten Mal in dieser Saison und feierte nach 17 sieglosen Spielen mal wieder einen Dreier. Auf Seiten der Königsblauen spielte wie erwartet Michel Bastos von Beginn an, der seinen ersten Einsatz für Schalke gleich mit einem Tor krönte. Nach der siebten Saisonniederlage scheint der Trainerwechsel bei Schalke aber schon wieder verpufft zu sein.

Trainer Jens Keller hatte keine Überraschungen in der Startelf aufgeboten. Wie erwartet rückten Jones und Bastos ins Team und Draxler durfte auf der Position des Spielmachers ran.
Es waren auch wie erwartet die Gastgeber, die das Spiel an sich rissen und optisch auch überlegen waren. Doch Fürths Torwart Wolfgang Hesl musste in den ersten 45 Minuten nicht wirklich einmal richtig eingreifen. In der 26. Minute schoss Bastos an das linke Außennetz, nachdem nur wenige Sekunden vorher Jozsef Varga die beste Torchance in der ersten Hälfte hatte. Sein Schuss war aber neben das Tor von Timo Hildebrand gekullert. Nur drei Zeigerumdrehungen später war es Neustädter, der einen Eckball in Richtung Tor köpfte. Doch der Ball konnte vor der Linie der Kleeblätter geklärt werden. So blieb es beim 0:0 nach 45 Minuten, was die Zuschauer mit einem Pfeifkonzert quittierten.

Die zweite Halbzeit begann furios. Es waren gerade einmal knapp 60 Sekunden gespielt, als Bastos aus halblinker Position seinen linken Hammer auspackte und das runde Leder ins lange rechte Eck drosch. Hesl war chancenlos und musste mit ansehen, wie Schalkes Leihgabe von Olympique Lyon seinen ersten Treffer für Schalke an der Eckfahne mit einem für Brasilianer typischen Tanz feierte (47.). Doch der viel umjubelte Führungstreffer brachte nicht die für Schalke erhoffte Wende herbei. Weder gewann der Gastgeber mehr an Sicherheit noch brachen die Gäste nun ein. Im Gegenteil. Nur fünf Minuten später glich Greuther Fürth schon wieder aus. Über die linke Abwehrseite hatte sich Nikola Djurdjic durchgesetzt, wobei auch Rechtsverteidiger Uchida nicht das beste Stellungsspiel an den Tag legte, passte scharf vor das Tor von Hildebrand, wo Felix Klaus ohne Bedrängnis einschieben konnte (52.). Fuchs hatte vergessen, mit einzurücken und hatte somit entscheidenden Anteil an dem Gegentreffer.

Siegtreffer aus klarem Abseits

Die erwartete Trotzreaktion vom S04 blieb danach aus. Zwar hatte der heute sehr blasse Huntelaar eine gute Schusschance in der 65. Minute und nur drei Minuten später wurde nach einem Kopfball von Höwedes erneut der Ball auf der Linie geklärt. Doch drückende Überlegenheit sieht anders aus. Auch Jones Kopfballversuch in Minute 69 wurde von dem Mittelfeldmann kläglich vergeben und wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu. Zunächst schoss der eingewechselte Raffael ein Ball nur an den Pfosten (77.) und in der Nachspielzeit konterten die Fürther die Knappen aus, als schlussendlich Djurdjic den Ball mit einer Bogenlampe ins lange Eck köpfte. (90.+2) - allerdings aus klarer Abseitsposition. Schon in der 84. Minute hätten die Gäste in Führung gehen müssen. Doch aus kürzester Distanz scheiterten die Kleeblätter am gut reagierenden Hildebrand, der beim 1:2 machtlos war.

Gäste-Trainer Mike Büskens, der 1997 mit dem S04 den Uefa-Cup gewann, freute sich über den zweiten Saisonsieg selbstverständlich sehr. „Nach 17 sieglosen Spielen solch eine Leistung hier und heute abzurufen, davor muss ich den Hut vor der Mannschaft ziehen“, so Büskens. „Wir standen sehr kompakt und hatten sicherlich bei dem Pfostenschoss auch am Ende Glück. Aber insgesamt war Schalke in meinen Augen nur nach Standardsituationen gefährlich. Wir haben am Ende unser Herz in beide Hände genommen und viel Mut bewiesen“, so der Gäste-Coach, dessen Familie noch immer in Gelsenkirchen wohnt und lebt. „Ich nehme mir deswegen heute auch mal das Recht heraus und fahre nicht mit der Mannschaft zurück, sondern werde bis morgen bei meiner Familie bleiben.“

Sein Gegenüber, Jens Keller, wirkte nach dem Spiel sehr gefasst. „Natürlich sind wir riesig enttäuscht, wir hatten uns viel vorgenommen und waren auch sehr geduldig. Aber auch wenn wir viel Ballbesitz hatten, so fehlten gerade in der ersten Halbzeit die Chancen. Es war heute ein gebrauchter Tag, vor allem wenn man dann noch sieht, dass der Siegtreffer aus klarem Abseits fiel.“

Für Schalke geht es nach dem Länderspiel am Mittwoch in der Bundesliga ausgerechnet am Samstag bei Bayern München weiter, das sich bereits in einer starken Frühform zeigen. Das Topspiel des 21. Spieltages wird um 18.30 Uhr angepfiffen. Greuther Fürth empfängt Samstagnachmittag den VfL Wolfsburg.

Tore: 1:0 Michel Bastos (47.), 1:1 Felix Klaus (52.), 1:2 Nikola Djurdjic (90.+2)

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Gerald Asamoah (m.) wurde von den Schalker Fans gefeiert. Foto: Gerd Kaemper
Michel Bastos' Treffer zum 1:0 reichte nicht. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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