Boxkampf von Christian Hiller geplatzt
Der Boxkampf vom Gelsenkirchener Christian Hiller am kommenden Samstag in der Rosa-Parks-Gesamtschule in Herten ist abgesagt worden. Das gab Hiller zu Wochenbeginn bekannt, nachdem er selbst darüber am Wochenende unterrichtet wurde.
Hiller zeigte sich enttäuscht und wütend über die Entscheidung, will trotz seines (für einen Boxer) vorangeschrittenen Alters aber nicht aufgeben. Der 37-Jährige sollte am Samstag um den WBC Baltic Silver Gürtel im Halbschwergewicht gegen Gyorgy Marosi aus Ungarn kämpfen und sich mit einem Sieg für die Top 30 der WBC-Rangliste qualifizieren. Dort hätten noch namhaftere Gegner gewartet und es wäre vor allem finanziell lukrativer für den Boxer geworden. Doch der Dachverband „Europäische Box-Union“ (EBU) klagte gegen die Ausrichtung der Veranstaltung und reichte einen einstweiligen Beschluss ein. Der Beschluss kam erst eine Woche vor Beginn des Kampfes.„Hier geht es um eine Monopol-Stellung für einen nationalen Box-Verband, was aber nicht rechtens ist. Dennoch muss dieser Beschluss jetzt natürlich geprüft werden, was nicht innerhalb von ein paar Tagen passieren kann“, ist Hiller sauer und zeigt null Verständnis.
Christian Hiller will in die Top 30 der WBC-Rangliste
Der Gelsenkirchener hatte zuvor schon einmal Ärger mit den Verbänden gehabt. Marosi, die Nummer fünf Ungarns, war bereits der erste Ersatzkämpfer, nachdem der eigentliche Kontrahent aus mysteriösen Gründen plötzlich auch nicht mehr antreten wollte. „Ich hatte jetzt die Ringrichter, den Gegner, das Catering und alles drum herum schon gebucht und geplant. Ich mache jetzt bis zu 6.000 Euro Verlust und das habe ich alles aus eigener Tasche gezahlt“, so Hiller weiter, der beklagt, „dass mit aller Macht ständig versucht wird, den Kleinen keine Karriere-Chance zu geben“.
Doch Hiller steckt nicht auf und hat direkt schon einen Plan B in der Hinterhand. Denn in den letzten Tagen ergab sich eine neue großartige Chance. Das „International Boxing Federation“ (IBF) gibt Hiller die Chance, bei einem Europameisterschaftskampf teilzunehmen. Der Kampf über zwölf Runden (gegen Marosi wären es zehn gewesen) soll laut Hiller am besten in Gelsenkirchen stattfinden. „Die Stadt hat bereits dazu die Bereitschaft signalisiert, worüber ich mich sehr freue. Mein Traum wäre es, im Sportzentrum Schürenkamp zu boxen und dann auch für meine Fans und Sponsoren für einen adäquaten Ersatz zu sorgen.“ Das IBF hatte den Hiller-Fall verfolgt und handelt unabhängig vom Dachverband EBU. Der Weltverband IBF, einer der vier größten (WBC, WBA, WBO sind die anderen drei, d. Red.), erwartet nun die Vorschläge von Hiller. „Ich muss drei Gegner vorschlagen, die alle besser sind als ich. Aber das ist kein Problem. Ich bin in der Form meines Lebens.“
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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