Ernst-Alexander-Weg offiziell eingeweiht
„Bekenntnis zur Vergangenheit“ * 5. Februar 1914 in Gelsenkirchen, † 30. September 1942 in Auschwitz
Es ist gute Tradition, Straßen, Wege und Plätze, die um die VELTINS-Arena liegen, nach bekannten Personen aus dem Umfeld des FC Schalke 04 wie Rudi Assauer oder Stan Libuda zu benennen.
Doch diesmal ist es etwas anders, wie Oberbürgermeister Frank Baranowski heute erklärte: „Denn hier wird ein Weg nach einem Vereinsmitglied des FC Schalke benannt, der kein Finale entschieden, keine Arena gebaut, keinen Trick hinterlassen hat. Der aber mit seiner viel zu kurzen Lebensgeschichte für das steht, was eben auch zur Geschichte unseres Landes gehört (…).
Einer Geschichte, die erzählt werden muss, (…) einer Geschichte, der wir uns unbedingt stellen müssen.“
Der Namensgeber ist Ernst Alexander. Der Schalker Nachwuchsspieler spielte in den 1930er Jahren für den Gelsenkirchener Verein.
1933 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem Verein ausgeschlossen und floh 1938 nach der Reichspogromnacht mit seinen Geschwistern Alfred und Johanna in die Niederlande.
1942 wurde er nach Ausschwitz deportiert und dort ermordet.
„Nur das bewusste Bekenntnis zur Vergangenheit hilft, aus ihr zu lernen und sich heute für eine Gesellschaft einzusetzen, in der Rassismus keine Rolle spielt (…)“, erklärte Oberbürgermeister Baranowski. Außerdem lobte er auch die Bemühungen des FC Schalke 04, die Vereinsgeschichte im Nationalsozialismus zu erforschen: „Ich möchte dem Verein für sein Bekenntnis zu den dunklen Seiten seiner Geschichte und für sein Engagement ausdrücklich „Danke“ sagen.“
Nachdem der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss der Namensgebung zugestimmt hatte, konnte heue das neue Straßenschild offiziell von Oberbürgermeister Frank Baranowski, Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl, Judith Neuwald-Tasbach (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen) und Alexander Jobst (Vorstand des FC Schalke 04) enthüllt werden.
Der bisher namenlose Weg liegt in der Nähe der VELTINS-Arena zwischen den Parkfeldern D4/D1 und dem Kinoparkplatz. Das ehemalige jüdische Vereinsmitglied Ernst Alexander als Namensgeber für den Weg hatte der FC Schalke 04 vorgeschlagen.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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