Badminton-EM der U17 in Prag : Die 15-jährige Leona Michalski über Sport, Schule und Erfolg
Die Gelsenkirchenerin Leona Michalski hat eine Leidenschaft: Badminton. Sie ist richtig gut darin. Die amtierende, dreifache Deutsche Meisterin in der Altersklasse U15 ist nun sogar erstmals für eine Europameisterschaft nominiert.
Die Teilnahme an der vom 21. bis 30. November in Prag stattfindenden U17 Europameisterschaften ist zugleich auch "der" bisherige Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere. "Ich bin die jüngste Spielerin im deutschen Kader", erzählt die Ausnahmesportlerin, die durchaus oft für ihr Talent gelobt wird.
Mehrfach startete sie schon international. Zuletzt wurde sie beim Danish Junior Cup, einem europäischen Ranglistenturnier in Dänemark, Erste im Doppel U17 zusammen mit Maria Kuse.
Aber Leona ist auch realistisch. "Es gibt viele, die in jungen Jahren schon extrem gut sind", stapelt sie tiefer.
Spulen wir ein paar Jahre zurück: Wie kommt eine junge Gelsenkirchenerin ausgerechnet zum Badminton? "Ich hatte damals in der Grundschule ziemlich viel Sport gemacht, auch Reiten, Leichtathletik oder Tanzen. Als Badminton dann vorgestellt wurde, fand ich das extrem cool. Meine Eltern sagten noch ,Probier. Du wirst das sowieso nicht lange machen' - wie halt bei den anderen Sachen auch. Aber nach und nach habe ich dann eher die anderen Sportarten aufgegeben. Das kam halt so."
Badminton gehört zum Lebensrhythmus
Mittlerweile gehört Badminton zu ihrem Lebensrhythmus, wie Frühstücken, Schule oder Schlafen. Optimal läuft es seit dem letzten Jahr, da sie im Sportinternat des Olympiastützpunktes Hamburg untergebracht ist und die Eliteschule des Sports „Alter Teichweg“ besucht, in der Sportinteressen besonders berücksichtigt werden. So schafft sie es, bis zu elf Mal zu trainieren pro Woche. "Ich bin recht gut in der Schule, ich finde das nicht so schwer, alles unter einen Hut zu bekommen. Falls ich mal weg bin, bei Turnieren, bekomme ich das Material zum Stoff, den ich verpasse, von den Lehrern zugeschickt." So kann sie Sport und Schule perfekt miteinander verbinden.
Am Wochenende geht es meist nach Hause, nach Gelsenkirchen. Da bleibt ihr zwar ausreichend Zeit für die Familie, doch an den Schläger muss sie dennoch. Leona startet für die Spvgg Sterkrade-Nord und spielt am Wochenende in der Senioren-Regionalliga, mal in Gladbeck, Hohenlimburg oder Köln.
Für Leona ist das alles ein runde Sache. "Am meisten Spaß bereitet mir, dass ich viel reise, ich habe schon viele Länder gesehen wie Serbien, Dänemark, Schweiz oder Schweden, das macht jedes Mal mega Spaß, egal mit welchem Kader ich wegfahre, die Leute sind einfach locker."
Spulen wir eine Zeit vor: Ihre großen Ziele sind die anvisierte Olympiateilnahme 2024 und die Junioren-WM, "vielleicht schon 2018 in Kanada", liebäugelt sie. Und gerne will sie noch Grand-Prix-Turniere spielen, denn da sei die Stimmung "mega". "Stimmung machen da viele Fans, auch die aus anderen Ländern feuern einen an."
Ganz klar: Im Badminton-Film mit Leona heißt es: Fortsetzung folgt.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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