„Aufgegeiltes“ Darmstadt will Historisches gegen den S04 schaffen

Marco Sailer (r.) ist unter anderem für seinen markanten Bart bekannt. | Foto: Gerd Kaemper
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Am heutigen Freitagabend eröffnen zwar Mainz und Mönchengladbach den 19. Spieltag. Doch die Fußball-Bundesliga schaut in mehrfacher Hinsicht in Richtung „Böllenfalltor“, der Heimstätte vom SV Darmstadt 98, die der eigene Kapitän als alt und marode bezeichnet. Dort muss das krisengeschüttelte Königsblau aus Gelsenkirchen am Samstagnachmittag antreten.

Nicht nur, dass der S04 beim 1:3 gegen Bremen am vergangenen Wochenende den Auftakt in das neue Jahr in den Sand gesetzt hat. Die kurz danach geäußerte und vor allem heftige Kritik an Trainer André Breitenreiter war aus Sicht der Klubs noch viel schlimmer. Dirk große Schlarmann vom Bezahlsender „Sky“ will aus mittlerweile mehr als zehn unterschiedlichen Quellen erfahren haben, dass Breitenreiter von sowohl Mitarbeitern als auch aus dem eigenen Team menschliche und fachliche Vorwürfe gemacht werden. „Das ist eine Art Rufschädigung“, sagte der Schalke-Trainer daraufhin am gestrigen Donnerstag zu der Berichterstattung vom vergangenen Montag, an dem Manager Horst Heldt (natürlich) die Berichte rügte und vehement widersprach. Eben jener wird seine Arbeit bei den Königsblauen im Sommer bekanntlich nicht fortführen dürfen, da sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Die „WAZ“ will diese Woche erfahren haben, dass Mainz-Manager Christian Heidel nun Schalke-Boss Clemens Tönnies seine Zusage gegeben haben soll, Nachfolger von Heldt werden zu wollen.

Darmstadt will an 1979 anknüpfen

So wurde der vermeintlich wichtige Blick auf das kommende Auswärtsspiel beim Aufsteiger Darmstadt mal wieder in Schalke-typischer Art und Weise abgelenkt. Dabei sollten die „Knappen“ so etwas tunlichst vermeiden. Bereits das Hinspiel verkam zu einer großen Überraschung. Darmstadt nahm beim 1:1 einen Punkt mit von Schalke. Darmstadts Marco Sailer, der wegen seines XXL-Barts wie kaum ein Zweiter in der Bundesliga aussieht, sagte damals nach der Partie: „Das hat mich richtig aufgegeilt.“ Gemeint war die Stimmung der blau-weißen Fans, die wegen der permanent provozierenden und zeitschindenden Spielweise der Gäste im Laufe der Partie immer aggressiver wurde. Nun steht also das Rückspiel an – im Merck-Stadion am Böllenfalltor, das der Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu als „alt und marode, in dem Fußball noch so gelebt wird, wie er früher war“, umschreibt. „Unsere Art, Fußball zu spielen, passt zu dem Stadion: Nicht besonders schön anzusehen, aber wir fühlen uns wohl damit“, so Sulu weiter. Immerhin: Auch wenn Darmstadt auswärts immer wieder auftrumpft, so gleicht die Heimbilanz die eines Absteigers. Erst ein einziger Sieg steht in bislang neun Heimspielen zu Buche. Am sechsten Spieltag gewann Darmstadt mit 2:1. Gegner damals? Der SV Werder Bremen, der vergangenen Sonntag mit 3:1 auf Schalke gewann. Packen die „Lilien“ gegen die „Knappen“ die „Sensation“, wie Trainer Dirk Schuster über einen Heimsieg gegen Schalke spricht, dann würde der SVD erstmals seit Mai 1979 zwei Bundesligasiege in Folge feiern können!

Ingolstadt ist in Dortmund praktisch chancenlos

Wie Bremen gewann auch Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende mit 3:1 in der Fremde. Beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach trumpften Marco Reus, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan auf, die jeweils ein Tor schossen und ein Tor auflegten. Ausgerechnet Reus und Gündogan stehen vor dem Heimspiel gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt wegen eines Virus' auf der Kippe. Darüber hinaus ist der Respekt des BVB vor dem FCI sehr groß. „Ich habe gehört, dass die Schanzer etwas einstudiert haben. Sie haben bislang nur 18 Gegentreffer kassiert, es wird also nicht leicht“, sagte Dortmund-Torwart Roman Bürki am Freitagmittag bei der Pressekonferenz. Wenn es allerdings genauso schwierig wird, wie im Hinspiel, müssen sich Bürki und Co. überhaupt keine Sorgen machen. Denn am 23. August schossen Ginter, Reus, Kagawa und Aubameyang einen 4:0-Sieg heraus! Einer von insgesamt sechs Siegen in zehn Auswärtspartien, womit die Schwarz-Gelben das zweistärkste Auswärtsteam sind. Das Problem für Ingolstadt: In den bislang acht Heimspielen verlor Dortmund noch nicht einmal.

Marco Sailer (r.) ist unter anderem für seinen markanten Bart bekannt. | Foto: Gerd Kaemper
Henrikh Mkhitaryan (am Ball) muss gegen Ingolstadt vielleicht auf seine erkrankten Kollegen Ilkay Gündogan und Marco Reus verzichten. | Foto: Stephan Schütze
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Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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