7:0! Horst-Emscher 08 fegt über BV Hiltrop hinweg
Der Stadtspiegel liefert Ihnen erneut einen Rückblick auf den letzten Spieltag der Fußball-Vereine in den höchsten Amateurklassen, also in der Westfalen- und Bezirksliga. Dabei siegte der SC Hassel erneut mit 2:0, während YEG Hassel II und Hessler 06 Rückschläge erlitten.
Westfalenliga
DJK TuS Hordel - SC Hassel 0:2 (0:0)
Zum zweiten Mal in Folge konnte der Aufsteiger aus Gelsenkirchen am Sonntag gewinnen, zum zweiten Mal in Folge auch mit 2:0. Bei der DJK TuS Hordel brauchte die Schrank-Elf allerdings viel Geduld, fielen die beiden Treffer doch schließlich erst in den letzten 20 Minuten durch Mykola Makarchuk und den eingewechselten Mike Rogowski. Hassel-Trainer Michael Schrank kritisierte zwar die grob fahrlässige Chancenauswertung, wollte aber nicht zu viel meckern. „Ich bin wirklich zufrieden und das ist selten. Aber nach diesem Spiel muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen“, so Schrank, dem mehrere Sachen gefielen. „Wir haben taktisch gut gespielt und dagegen gehalten, viele Zweikämpfe angenommen und auch die Räume gut dicht gemacht. Sowieso war es ein insgesamt auch gutes Westfalenliga-Spiel“, gab der Gäste-Trainer zu Protokoll. Schrank war auch deswegen zufrieden, „weil wir auf einen guten Gegner getroffen sind, der uns alles abverlangt hat“.
Dabei hätte der SC Hassel laut Schrank bereits nach 45 Minuten für klare Verhältnisse sorgen müssen. „Erst steht Daniel Moritz schräg alleine vor dem Torwart, danach umkurvte Pierre Bendig schon den Torwart, aber sein Schuss wurde noch kurz vor der Torlinie geklärt und auch ein Schuss von Makarchuk konnte der Schlussmann super parieren.“
Nun geht es für den SC am nächsten Sonntag mit dem Spiel gegen den Spitzenreiter Westfalia Wickede weiter. „Da freut man sich natürlich drauf, wenn man sich gegen die Besten der Liga messen kann“, so Schrank im Vorfeld der Partie.
Bezirksliga, Gruppe 9
YEG Hassel II - RW Bodelschwingh 1:1 (1:0)
Nichts wurde aus der perfekten Woche und dem dritten Sieg innerhalb von sieben Tagen. Die abstiegsbedrohte Reserve von YEG Hassel kassierte gegen den Tabellenletzten RW Bodelschwingh erst in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer. „Das ist für alle eine gefühlte Niederlage“, so Hassels Trainer „Mali“ Sirin nach dem Spiel. „Wir hätten vorher schon längst bis zu 5:0 führen müssen. Wir waren sehr spielstark, aber auch sehr abschlussschwach. Zudem spielten uns die defensiven Ausfälle zehn Minuten vor Schluss auch nicht gerade in die Karten.“ Zunächst sah Rechtsverteidiger Süleyman Baysal wegen wiederholtem Foulspiel in der 80. Spielminute die Ampelkarte, quasi parallel musste Sirin verletzungsbedingt in der Defensive wechseln, allerdings saßen auf der Ersatzbank nur noch Offensiv-Kräfte. „Bodelschwingh hat die letzten zehn Minuten viele lange und hohe Bälle nach vorne geschossen. Der Ausgleich war auch noch ein abgefälschter Schuss“, wollte Sirin das Unentschieden einfach nicht wahrhaben, das in seinen Augen „auch unverdient war“.
Dennoch ist er auch weiterhin zuversichtlich. „Wir hatten natürlich die große Chance, erstmals auf einen Nichtabstiegsplatz zu kommen und haben es verpasst. Aber wir sollten dankbar sein, denn wir erspielen uns sehr viele Torchancen, was gut ist. Das bescheinigen uns auch Außenstehende. Außerdem lassen wir selbst auch nur wenig gegnerische Torchancen zu, zudem kommen die meisten Konkurrenten um den Klassenerhalt noch alle zu uns“, gab Sirin zu Protokoll, der auch froh ist, dass nun unter der Woche kein Spiel ansteht. „So können wir uns alle ein bisschen schonen und Wunden lecken.“ Mittlerweile wurden immerhin schon sieben Punkte Rückstand aufgeholt, YEG Hassel II ist punktgleich mit Habinghorst und Merklinde. Letztere belegen den ersten Nichtabstiegsplatz. „Wir wollen – egal gegen wen – in allen Saisonspielen, die nun noch kommen, punkten und nicht mehr verlieren“, so die Kampfansage Sirins.
BW Westfalia Langenbochum - Viktoria Resse 1:1 (1:1)
"In unserer jetzigen Situation beim Tabellenvierten der Liga einen Punkt zu holen, stellt uns zufrieden", gab Resses Trainer Norbert Sander zu Protokoll. Der Gäste-Trainer sah wieder keine schlechte Mannschaft in seinen Reihen. "Die Einstellung stimmte erneut und wir haben sehr viel investiert", so Sander weiter, der erst noch mit dem Schlimmsten rechnete, als das Spiel gerade einmal ein paar Minuten alt war. "Als wir nach vier Minuten zurücklagen, dachte ich schon, dass es heute voll nach hinten losgeht. Bei dem Gegentor haben wir links total gepennt. Aber unsere Reaktion darauf war sehr gut. Wir haben sofort weiter dagegen gehalten", so Sander, der aber nicht alles loben wollte. "Insgesamt war es eher ein durchschnittliches Bezirksliga-Spiel. Aber es hat sich wieder gezeigt, dass wir mit den Spitzenteams mithalten können. Mit dem Punkt kann ich auf jeden Fall leben", so Sander abschließend. Patrick Kroll konnte für Resse noch vor der Halbzeit ausgleichen.
Bezirksliga, Gruppe 10
SSV/FCA Rotthausen - Union BO-Bergen 1:1 (1:0)
Ein unter dem Strich gerechtes Unentschieden bekamen die Zuschauer am Sonntag zwischen Rotthausen und Union Bergen zu sehen. „Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich ordentlich gespielt und gingen auch verdient in Führung“, so Rotthausens Trainer Mark Greine. Kapitän Andre Willig hatte nach einer halben Stunde seine Farben in Front gebracht. „Danach haben wir es verpasst ein paar gute Chancen auch zu Toren zu verwerten“, so Greine weiter. So musste er mit ansehen, wie Bergen immer besser aufkam. Insbesondere nach dem Ausgleichstreffer in Minute 67. „Es wurde dann ein sehr ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Bergens Torwart hat einen super Tag erwischt. Andererseits können wir uns auch bei unserem Torwart bedanken, dass wir nicht auch noch einen Treffer kassiert haben“, gab Greine ehrlich zu, der damit weiter auf den Befreiungsschlag im Abstiegskampf warten muss. „Ich habe ja schon gesagt, dass sich nach den englischen Wochen einige Teams umgucken werden. Wir müssen zusehen, dass wir nun vielleicht am nächsten Sonntag in Kornharpen für eine Überraschung sorgen können. Teams aus dem oberen Drittel liegen uns zumeist ja etwas besser.“
Horst-Emscher 08 - BV Hiltrop 7:0 (1:0)
Aufatmen beim Spitzenreiter. Nach drei Niederlagen in Folge gewann die Krempicki-Elf am Sonntag deutlich mit 7:0 gegen den abstiegsbedrohten BV Hiltrop. „Klar, das war gut für die Seele. Da kam zuletzt aber auch wirklich alles zusammen“, beschrieb 08-Trainer Jörg Krempicki die Gefühlslage bei den Horstern. „Mich wunderte es nicht, dass wir zuletzt mehr Gegentore und Niederlage kassiert haben. Zwei Torhüter fallen aus, zudem zwei Innenverteidiger und bei einer so jungen Mannschaft macht sich das sehr schnell bemerkbar.“
Zudem fallen auch noch weitere Spieler aus, alles keine kleinen Schürfwunden, denn ein halbes Dutzend fällt für den Rest der Saison mit schweren Verletzungen aus. „Wir haben unser Training und unsere Trainingssteuerung schon hinterfragt, ob wir was falsch machen. Aber da sind auch Verletzungen bei, die ein Sportler nur einmal in seinem Leben hat und sich diese auch nicht im Training zuzieht“, so Krempicki weiter, der sich an diesem Sonntag aber insbesondere über die ersten drei Tore freute. „Die waren alle von A-Jugendlichen“, deutet der Cheftrainer an, welches Potential in manchen Kickern schlummert. „Aber es stellt sich natürlich die Frage, wie lange wir einen Tolga Cengelcik oder Sandro Leimbruch halten können. Tolga steht jetzt schon bei allen auf dem Zettel und Sandro hat schon bei Schalke und RWE gespielt. Der wird sich über kurz oder lang auch nicht mit der Bezirks- oder Landesliga zufrieden geben“, so Krempicki weiter, der sich neben dem 7:0 auch über die Patzer der Verfolger freuen konnte.
Nun geht es am nächsten Sonntag gegen Eppendorf weiter. „Die haben jetzt schon wieder 5:0 gewonnen, sind aber eine totale Wundertüte in der Liga. Das wird eine haarige Angelegenheit“, so Krempicki abschließend.
Hessler 06 - Vorwärts Kornharpen 1:2 (0:0)
Trainer Markus Schwiderowski von Hessler 06 war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Bezirksliga, Gruppe 11
YEG Hassel - TSG Dülmen 3:1 (0:0)
Ein wichtiger Sieg für den Bezirksliga-Spitzenreiter. Denn auch die beiden Verfolger Rot Weiß Deuten und SSV Buer gewannen ihre Spiele am Sonntag mit jeweils 3:1. „Definitiv, das war wichtig“, gab auch Spielertrainer Oktay Güney zu. Allerdings gab es bei dem Heimsieg auch keinerlei Probleme. „Wir waren klar besser. Unser einziges Manko, wie auch zuletzt, war die schwache Chancenauswertung. Wir sind in den ersten 45 Minuten bereits fünfmal alleine auf den Torwart zugelaufen und machen davon kein einziges Tor“, merkte Güney kritisch an, der sich dann über ein schneller Tor (53.) in der zweiten Halbzeit freuen konnte. „Das war der Dosenöffner, danach lief es besser“, so Güney, der dann selbst vom Elfmeterpunkt nur fünf Minuten später erfolgreich war und das vorentscheidende 2:0 schoss. Faruk Gülgün setzte wenige Minuten vor Schluss das 3:0 und damit den Deckel auf den Pott. Kurz vor Abpfiff fiel dann der unwichtige Anschlusstreffer.
Und für YEG geht es bereits am Mittwochabend wieder weiter, wenn man im Nachholspiel Vorwärts Epe empfängt. „Ganz klar, da sind drei Punkte Pflicht“, unterstreicht auch Güney, der allerdings warnt. „Wir haben das Hinspiel verloren und da gesehen, dass Epe gut kicken kann und eine gute Truppe hat. Allerdings sind sie jetzt in einem Negativlauf“, so Güney abschließend, der selbst nicht mitwirken kann, weil er beruflich verhindert ist. Anstoß am Mittwochabend ist um 20 Uhr!
SSV Buer - TuS Wüllen 3:1 (1:1)
Wie auch die beiden Erstplatzierten in der Liga konnte auch der SSV Buer am Sonntag siegen und machte somit seine Hausaufgaben. Gegen TuS Wüllen war es allerdings alles andere als so leicht, wie es vielleicht das Endergebnis aussagt. Nicht nur, dass die Gäste sogar früh in Führung gingen. „Es war sowieso ein sehr zähes Spiel und sehr schwer für uns“, gab Trainer Holger Siska zu Protokoll, der auf dem heimischen Naturrasen überraschend viele Fehler zu sehen bekam. „Wir haben viele einfache, technische Fehler gemacht. Vor allem einfachste Passfehler“, konnte sich Siska die überraschende Schwäche nicht unbedingt erklären. Allerdings habe der Gegner auch sehr tief gestanden. „Wüllen hat nur auf Fehler von uns gewartet und wollte ansonsten nicht wirklich viel nach vorne spielen“, so der Übungsleiter der Gastgeber. Die konnten in Person von Simon Schleich noch in der ersten Halbzeit ausgleichen. Schleich, der bereits letzte Woche zweimal traf, netzte heute erneut doppelt ein. Das zwischenzeitliche 2:1 schoss sein Teamkollege und Kapitän David Moreno per Foulelfmeter.
Der SSV muss nun schon wieder am Donnerstag auf das Spielfeld. Um 18.45 Uhr wird beim VfL Reken angepfiffen, dem 16. der Liga, der mitten im Abstiegskampf steckt. „Da erwarte ich ein ähnliches Spiel wie am Sonntag“, so Siska. Allerdings mit einem feinen Unterschied. „Reken ist individuell in der Offensive stark besetzt, weswegen ich auch überrascht bin, dass sie so weit unten stehen.“ Bis auf Marco Baron wird Siska dann an dem Abend wohl alle Mann an Bord haben.
Autor:Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen |
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